myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Ist das Ziegenproblem tatsächlich gelöst? Wer befreit mich von meinen Zweifeln? Darüber hinaus: Würde der MyHeimatler wechseln?

Das Ziegenproblem machte zunächst der Biostatistiker Steve Selvin 1975 publik, bevor Marilyn vos Savants es 1990 öffentlichkeitswirksam platzierte. Durch ihre behauptete Lösung löste sie einen kontroversen Diskussionssturm aus, an dem sich breite Bevölkerungsschichten beteiligten, angefangen von Wissenschaftlern, hauptsächlich Mathematikern, bis hin zu Normalbürgern. Inzwischen gilt vos Savants' Lösung als anerkannt. Doch Zweifel bleiben. 

Worum geht's beim Ziegenproblem?

 
Lassen wir Marilyn vos Savants zu Wort kommen:

"Nehmen Sie an, Sie wären in einer Spielshow und hätten die Wahl zwischen drei Toren. Hinter einem der Tore ist ein Auto, hinter den anderen sind Ziegen. Sie wählen ein Tor, sagen wir, Tor Nummer 1, und der Showmaster, der weiß, was hinter den Toren ist, öffnet ein anderes Tor, sagen wir, Nummer 3, hinter dem eine Ziege steht. Er fragt Sie nun: ‚Möchten Sie das Tor Nummer 2?‘ Ist es von Vorteil, die Wahl des Tores zu ändern?"
Die Antwort von Marilyn vos Savants: "Ja, Sie sollten wechseln. Das zuerst gewählte Tor hat die Gewinnchance von 1⁄3, aber das zweite Tor hat eine Gewinnchance von 2⁄3."

Das Internet ist voll von Beweisen für vos Savants Behauptung. Hier einige Links dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=ncKq88lKs2s https://homepage.univie.ac.at/andrea.gaunersdorfer/teaching/qm/N-Ziegenproblem.htm
https://www.youtube.com/watch?v=n6BqcrC9ym4

Ich stelle diesen Beweisen, die nachvollziehbar sind, eine Argumentation gegenüber, die darauf hinausläuft, dass es einerlei ist, ob man wechselt oder nicht. Das Wechseln brächte weder Vorteile noch Nachteile. Die Wahrscheinlichkeit bliebe bei 1/3.

Gehen wir wie in vos Savants Annahme davon aus, hinter Tor Nummer 1 befände sich das Auto.  

Zur Erklärung: 
Zahlen 1-3 = die drei möglichen Tore
Fettgedruckte Zahl = vom Kandidaten gewähltes Tor
Eingeklammerte Zahl = vom Showmaster geöffnetes Ziegentor
Kursiv gedruckte und unterstrichene Zahl = zu diesem Tor gewechselt

Es gibt sechs Konstellationen des Wechselns:

1        2      (3)    kein Auto
1       (2)      3     kein Auto
1        2       (3)   Auto
(1)      2       3     kein Auto
1        (2)     3     Auto
(1)      2       3     kein Auto

Folglich bleibt beim Wechseln die Wahrscheinlichkeit 2/6 = 1/3.

Befindet sich das Auto hinter einem anderen Tor, kommt man analog zur gleichen Wahrscheinlichkeit 1/3.

Ich würde mich freuen, wenn jemand meiner Argumentation einen Fehler nachweisen könnte. Es kann ja schließlich nicht angehen, das Widersprüchliches bewiesen werden kann und wir uns in die Realität von Paradoxien ergeben müssten.

Sieht der unvoreingenommene Leser dieses Beitrages einen Vorteil im Wechseln?

Weitere Beiträge zu den Themen

Marilyn vos SavantsLösungZiegenproblem

16 Kommentare

Mir schwant etwas, komme später drauf zurück.

Heureka!

Das Spiel lässt sich als Zufallsexperiment begreifen, bei dem der Showmaster eins der beiden Tore öffnet, auf die der Kandidat nicht gesetzt hat. Somit kommen die Konstellationen 4 und 6 wieder ins Spiel. Jede Konstellation besitzt die Wahrscheinlichkeit 1/6. Will der Showmaster nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/6 ein Tor öffnen, hinter der sich ein Auto verbirgt wie bei 4 und 6, so wird er in diesen Fällen nach seiner eigenen Spielregel zu den Konstellationen 3 bzw. 5 umgelenkt, die auch selbst eine Wahrscheinlichkeit von 1/6 haben. Bei den zusammengenommenen Konstellationen 3 und 4 führt ein Wechsel des Kandidaten also zum Auto (Wahrscheinlichkeit 2/6), genauso bei den zusammengenommenen Konstellationen 5 und 6 (Wahrscheinlichkeit 2/6). Insgesamt führt ein Wechsel mit einer Wahrscheinlichkeit von 4/6 = 2/3 zum Autogewinn.

Entscheidend ist die Spielregel, dass der Showmaster nur ein Ziegentor und kein Autotor öffnen darf. Dürfte er das, wäre ein Wechsel zu dem verbleibenden geschlossenen Tor weder vorteilhaft noch nachteilig.

Ja, jetzt hab ich's, glaube ich. Fehler erkannt, bereinigt und zur 2/3-Lösung gekommen. Jetzt kann ich wieder schlafen - Scherz!

Eva, vielen, vielen Dank für deine Denkanstöße (Blickwinkel, verschiedene Wahrscheinlichkeiten).

Ich hätte es nicht besser erklären können, aber genau so meinte ich es! Ich stand nur etwas auf dem Schlauch, wie ich dann zu einem passenden Ergebnis komme.

Es war mir eine Freude.

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite

Themen der Woche

WeihnachtenTrumpUkrainekriegBundestagswahlenKlimawandelAdventNahostkrieg