Welcher Politikertypus ist dem Volk lieber?

Wie oft liest man in den Medien von Vorwürfen, Politiker fühlten sich nicht dem Volk verpflichtet, obwohl sie, sobald sie in exponierten Ämtern sind, einen Eid geleistet hätten, sich zum Wohle des Volkes einzusetzen. Das geht hin bis zu dem Vorwurf Volksverräter. Nun weist das auf die Frage hin, welchen Politikertypus wir, das Volk, uns denn eigentlich wünschen.

Auf der einen Seite gibt es prinzipientreue Politiker, die sich mit ihren Prinzipien zur Wahl stellen und diese dann auch, wenn sie gewählt werden, unabhängig von Umfragen oder Stimmungen verfolgen. Auf der anderen Seite gibt es die Politiker, die ihre Finger in den jeweiligen Wind des Volkes halten und ihm folgen, sich zum Sprachrohr jeweils mehrheitlicher Volksmeinung machen.

Der erste Politikertypus vermittelt einen ambivalenten Eindruck: Er riskiert die Rückendeckung des Volkes, erwirbt sich zugleich Respekt des Volkes wegen seiner Führungsstärke.
Der zweite Politikertypus passt sich des Volkes Meinung an und macht das Volk wohlgesonnen, zugleich aber riskiert er den Vorwurf des Opportunismus und der Charakterschwäche.

Sicherlich gibt es genügend Volkesstimmen für den ersten Politikertypus, aber genauso genügend Volkesstimmen für den zweiten Politikertypus.

Vielleicht brauchen wir doch beide und alle Mischungen von beiden, auch wenn mir als einer von achtzig Millionen der erste Politikertypus irgendwie lieber ist.