Zukunft der Plattform myheimat
Myheimat im waghalsigen Umbruch durch eine Rückwärtsrolle in die Aussichtslosigkeit?

Frau Ramona Nahirni-Vogg vom Myheimat-Team schrieb kürzlich in einem Kommentar:
"Als myheimat wünschen wir uns lokale Nachrichten, von Themen, die sonst kein klassisches Medium in den Fokus rückt. Dazu gehören Vereinsnachrichten, schöne Fotogalerien Ihrer Heimat, Aktuelles aus Ihrer Stadt.
Für Weltpolitik gibt es andere Foren, die geeigneter sind. Da sich aber unter diesen Berichten die Kommentare häufen und nicht selten auch der Verhaltenskodex ignoriert wird, erarbeiten wir gerade ein deutlich konkreteres Leitbild. Dort werden diese Punkte nochmals erklärt und auch von unserer Rechtsabteilung im Verhaltenskodex konkret verankert.
Dieser Prozess braucht leider Zeit. Im Ergebnis führt er aber auch zu Konsequenzen."
Die Sperrung von nicht kooperativen Usern sei auch eine mögliche Folge, so die Team-Vertreterin. Ähnliche Vorstellungen über die Zukunft von myheimat habe ich von Herrn Joachim Meyer, Chef des Myheimat-Teams.

Anlass für diese Verlautbarungen dürften aktuelle Turbulenzen in so manchem Kommentarverläufen sein, besonders in der Rubrik Politik. Dort ein wahrlich unerquickliches Geschehen, das oftmals in persönliche Anfeindungen der User abgleitet. Bisher hat das MH-Team nur zugeschaut.

"Lokale Nachrichten, von Themen, die sonst kein klassisches Medium in den Fokus rückt. Dazu gehören Vereinsnachrichten, schöne Fotogalerien Ihrer Heimat, Aktuelles aus Ihrer Stadt." Vermutlich der Anspruch von myheimat zur Gründungszeit, vermutlich auch der Anspruch vom Lokalkompass, einer weiteren Bürgercommunity, zu dessen Gründungszeit. Die Entwicklung beider Plattformen hat aber gezeigt, dass man einer Illusion erlegen war. Zu lokalen Nachrichtenportalen incl. des Austausches der Bürger, die mit den Lokalausgaben der Tageszeitungen konkurrieren würden, kam es zu keinem Zeitpunkt, zumal der nötige Support ausblieb, eigentlich gar nicht geleistet werden konnte. Der Lokalkompass hat in seinem Einzugsgebiet wenigstens noch Redakteure, die in erster Linie natürlich den dortigen Printausgaben der angeschlossenen Anzeigenblätter zuarbeiten, bei myheimat, dieser bundesweit angelegten Plattform, existieren nur für einen minimalen Teil, für einen kleinen Teil Süddeutschland, Printausgaben mit zugehörigen Redakteuren.

Nicht von ungefähr bezog der Lokalkompass seine größte Lebendigkeit, die höchsten Klickzahlen, die meisten Kommentierungen, aus dem Einstellen überregionaler Themen, genauso wie bei myheimat. Dem Lokalkompass ist die Lebendigkeit inzwischen abhanden gekommen, könnte man lange diskutieren, wäre hier aber die falsche Stelle. Myheimat ist die Lebendigkeit noch nicht abhanden gekommen bei allen, wie ich schon schrieb, unerquicklichen Kommentarverläufen.

Die Konsequenz des Myheimat-Teams: Rolle rückwärts, zurück zu den Wurzeln, ohne zu bedenken, dass diese Wurzeln immer schon mickrig waren. Schaue ich mir die Seiten einzelner Orte des myheimat-Bereichs an, so kann ich dort kein Leben feststellen, das nur annähernd den Stellenwert der Lokalausgaben der Tageszeitungen erreicht. Klicke ich etwa auf Bochum, eine der größten Städte des Ruhrgebiets, ist mir ein Einblick aufs lokale Geschehen doch weitgehend verwehrt. Es geht der überschaubaren Anzahl von Autoren und Autorinnen zumeist um Überregionales und "nette" Beiträge, die nicht bochumspezifisch sind. Klicke ich auf Rheinberg und Umgebung, meine Region, so sehe ich nur meine eigenen Beiträge, inzwischen allesamt überregional angelegt, auch wenn ich in den letzten Jahren vereinzelt einen Beitrag zum lokalen Geschehen eingestellt hatte, den allerdings immer ohne bemerkenswerte Resonanz. Auf myheimat tummelt sich außer mir schließlich anscheinend kein anderer Rheinberger.

Wenn das MH-Team nur noch lokale Themen anstrebt, denn nach deren Ansicht gibt es ja für Weltpolitik "andere Foren, die geeigneter sind", dann besteht die Gefahr, dass myheimat bald beerdigt werden kann. Die Neusässer, die Laatzener und viele andere mögen entschuldigen, dass ich kein Interesse an der Teilhabe ihrer lokalen Themen habe. Mir bliebe das Interesse an lokalen Themen Rheinbergs. Diese Themen bietet myheimat jedoch nicht.

Ich persönlich, sollte es auf myheimat nur noch um Lokales gehen, würde mich konsequenterweise von der Plattform verabschieden (müssen).

Schauen wir einfach mal, was das MH-Team bereithält.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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