Energiepolitische Spannungen
Lützerath - Showdown am Abgrund
Lützerath, ein Weiler im Rheinland, dessen Bewohner längst umgesiedelt sind, wohl unter guten finanziellen Bedingungen. Klagen von ihnen sind nicht zu vernehmen. Warum ließen sie sich umsiedeln? Weil begehrte Braunkohle unter dem Ort liegt. Und die Politik? Sie hat sich für den Kohleausstieg in weniger als 10 Jahren entschieden, gewährt RWE aber bis dahin in Lützerath noch den Braunkohleabbau, um die Energiesicherheit Deutschlands zu sichern. Wie die Energieperspektive 2030 aussieht, weiß wohl niemand mit Gewissheit. Die Hoffnung ruht auf den Erneuerbaren Energien, deren Ausbau in den vergangenen Jahren recht schleppend voranging. Derzeit jedenfalls sichern die Erneuerbaren Energien noch lange nicht die Energiesicherheit.
Und nun ist es zum Konflikt gekommen, zwischen dem Staat und den Klimaaktivisten, die der Ansicht sind, dass die Lützerather Braunkohle nicht nur zu klimaschädlichen Folgen führt, sondern überhaupt nicht notwendig ist für die Energiesicherheit Deutschlands. Alles energiepolitisch schwer für Außenstehende einzuschätzen. In diesen Tagen wird es zur Konfrontation zwischen Staat und Klimaaktivisten kommen, mit welchen Eskalationen, ist kaum abzusehen. Es wird sicherlich weit über die bisherigen Demonstrationen hinausgehen. Der Staat hat demokratisch entschieden, wird kaum einknicken vor Gegnern dieser Entscheidung. Und die Klimaaktivisten? Werden sie "nur" die Kosten für Lützerath in die Höhe treiben, sich erfreut und erleichtert zeigen ob ihres Setzens eines Zeichens, bleibt abzuwarten.
Jetzt können wir alle - ich hoffe jedenfalls, wir alle - erst einmal erleichtert darüber sein, dass die heutige, überraschend weit fortgeschrittene Räumung Lützeraths ohne wirklich erschütternde Zwischenfälle über die Bühne gegangen ist.