Kein Plädoyer für die soziale Hängematte, aber: Ist das gerecht?
Der finanzielle Status von Menschen hängt von verschiedenen Faktoren ab, hauptsächlich von geistigen Faktoren, Anstrengungsbereitschaft, Durchsetzungskraft, Ausnutzen von Möglichkeiten, Beziehungen, glücklichen Umständen und was auch immer, in geringerem Maße von körperlichen Faktoren. Bildung, Nutzbarmachung dieser Bildung und Durchboxen stehen wohl im Vordergrund. Und da ergibt es sich, dass manche Menschen ein Zig-faches anderer Menschen verdienen.
Ist das gerecht?
Wir Menschen sind verschieden, besitzen unterschiedliche Potenziale. Es können nicht alle Menschen zu Weltklasseschwimmern trainiert werden, es können nicht alle Menschen zu Weltklassephysikern herangebildet werden, es können nicht alle Menschen ein Einstein werden, es können nicht alle Menschen ... . Wer kein Glück hat durch Vererbung, durch Sozialisierung, durch ..., der hat schließlich Pech, da kann er sich abstrampeln so viel er will. Er hängt am Fliegenfänger.
Ist das gerecht?
Da ist der Müllwerker, der Maurer, der Zusteller, der ... . Sie strampeln sich ab, oftmals bis zur körperlichen Erschöpfung. Der Manager, der Wirtschaftsunternehmer, der Professor, der ... kommt sicherlich auch oftmals in diesen Zustand, wenn auch nicht vorrangig körperlich.
Der Manager könnte womöglich die Aufgabe des Müllwerkers übernehmen (nicht unbedingt), der Wirtschaftsunternehmer die des Maurers (nicht unbedingt), der Professor die des Zustellers (nicht unbedingt), umgekehrt wohl nicht. Sicherlich ein Grund für unterschiedliche Entlohnung. Aber in dem Maße wie in der Realität, wo, wie gesagt, manche Menschen das Zig-fache anderer Menschen verdienen -
ist das gerecht?
Und da sind ja auch noch diejenigen, die sich abstrampeln (wollen) und nicht zum Zuge kommen, und auch diejenigen, die sich nicht abstrampeln (wollen) - sie werden finanziell aufgefangen in unserem Sozialstaat. Das erscheint mir im ersten Fall gerecht und im zweiten eine staatliche Anerkennung der menschlichen Würde gemäß unserem Grundgesetz.
Herr Bartz,
von Ihnen zunächst eine diskussionswürdige Attacke gegen das Beamtentum, die ein Schuss gegen den Beitrag sein sollte, der allerdings nach hinten losging,
dann mal wieder das völlig haltlose Narrativ der Brandstiftung,
und nun die Fokussierung auf den falsch verstandenen Begriff der sozialen Hängematte - in der liegt man bekanntermaßen -, die mit dem Beitrag allerdings so gut wie nichts zu tun hat. "Kein Plädoyer für die soziale Hängematte" tauchte nur deshalb in der Überschrift auf, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.