Kaliningrad, Litauen und Putins Unberechenbarkeit

Foto: Pixabay

Russland will sich laut Aussagen aus dem Außenministerium das Recht auf Handlungen zum Schutz seiner nationalen Interessen vorbehalten angesichts der vom Kreml beispiellos genannten Entscheidung Litauens, die gegen alle Grundsätze verstoße. Litauen wird offene Feindseligkeit vorgeworfen. Worum geht's? Es geht um die wirtschaftliche Versorgung der russischen Exklave Kaliningrad, einst Königsberg, die Stadt des großen deutschen Philosophen Immanuel Kant, gelegen an der Ostsee, vom übrigen russischen Territorium durch Litauen und Belarus getrennt.

Im Prinzip geht's um die Umsetzung der westlichen Sanktionen gegen Russlands aufgrund dessen Überfall auf die Ukraine. Schon letzte Woche hatte Litauen angekündigt, den Bahntransport zwischen Russland und Kaliningrad, der über litauisches Staatsgebiet führt, soweit zu stoppen, wie die transportierten Güter unter die EU-Sanktionen fallen. Dazu zählen Kohle, Metalle, Baumaterial und Technologiegüter. Und jetzt macht Litauen ernst. Ohne den Transportweg über Litauen müsste Russland auf den beschwerlicheren Seeweg über den finnischen Meerbusen und die Ostsee ausweichen.

Litauen hat, den EU-Sanktionen folgend, anscheinend einen Nerv im Kreml getroffen, dabei hat es dem aggressiven Russland doch nur den roten Teppich zur Versorgung seiner westlichsten Oblast entzogen. "Handlungen zum Schutz der nationalen Interessen", das kann vieles bedeuten, aber in der Ukraine scheint Russland nach eigenem Verständlnis schließlich auch nur zum Schutz nationaler Interessen zu handeln. Sollte Russland tatsächlich in Litauen ein weiteres Fass aufmachen, indem militärisch vorgegangen wird, dann wäre das ein Angriff auf die Nato und auf die EU. Aber so blöd kann auch kein Putin sein, obwohl ...

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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