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Ukrainekrieg
Hurra! Hurra! Hurra! Doch des Kriegs Innnenleben besteht aus fürchterlichen persönlichen Schicksalen

Dass Krieg immer scheiße ist, ist eine Phrase, dennoch eine richtige Aussage. Viele Menschen, besonders abseits des Krieges, die nicht persönlich betroffen sind, debattieren gerne strategisch weltpolitisch, als befänden sie sich in einem Schachspiel. Manche nehmen die Position der weißen Figuren ein, andere die der schwarzen. Wie erschreckend, denkt man an die unmittelbar Betroffenen!

Das Schachspiel ist nur ein Spiel, das man gewinnen oder verlieren kann, in dem auch ein Remis möglich ist, ohne besondere Konsequenzen, der Krieg aber ist etwas ganz anderes. Der Krieg hat existenzielle Auswirkungen, er bringt Not, Leid und Tod über Menschen, mögen sie als Soldaten oder als Zivilisten involviert sein. Es wird gestorben, es werden Verwandte, Eltern und Kinder verloren, Menschen, heulend und aufschreiend mit toten Familienangehörigen im Arm, aufgebaute Lebensgrundlagen werden zerstört, aus einem Etwas wird ein Nichts, aus dem zu entkommen Hilfe benötigt wird, es wird geweint, es wird verzweifelt, es entsteht unbändige Wut, es wird gehasst und das Leben, wenn man es noch hat, in Ungewissheit oder Chaos, jedenfalls in Traumatisierung gestürzt, für Verzeihung und Vergebung wird alles viel zu eng. Lebensbrüche, Abgründe, neue Überlebensstrategien, um die Hoffnung nicht ganz sinken zu lassen. Und dann die Gewissheit: Krieg ist nicht nur scheiße, sondern unmenschlich, wenn man dem Menschen überhaupt noch Menschlichkeit zugesteht.

Die Menschlichkeit, doch, es gibt sie, genügend auf der Welt und im Lebensumfeld festzustellen. Aber es gibt Menschen, fatalerweise auch solche, die mit Macht ausgestattet sind, für die Menschlichkeit keine entscheidende Kategorie ist. Sie leitet Machtbestreben, historisches Geltungsbedürfnis. Ihnen ist egal, wieviel Leid sie verursachen, ob auf der Seite derjenigen, die ihnen ein Dorn im Auge sind, oder auf der Seite der ihnen Anvertrauten. Mensch ist nun mal nicht gleich Mensch.

Da steh ich nun und kann nicht anders als einen Jubelruf zu einem Klageruf zu machen: Hurra! Hurra! Hurra!

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7 Kommentare

Kommentar wurde am 25. Februar 2023 um 22:58 editiert

Herr Pannicke, mag sein, dass ich auch dazugehöre. Mein Beitrag zeigt aber wohl, dass ich mich nicht darauf beschränke. Und Sie selbst? Die drei Affen?

Herr Gramer, tatsächlich ist die Menschheitsgeschichte voller Gewaltanwendung und Krieg. Homo homini lupus ist eine Erkenntnis der menschlichen Natur. Und wenn sich die Menschheit bei all seinem Vernichtungspotenzial nicht selbst Fesseln anlegt, könnte sie sich selbst in existenzielle Frage stellen. Bündnisse müssten ausgeweitet werden mit überstaatlichen Befugnissen, um schon mal innerhalb Kriege zu verunmöglichen. Ehemalige Ostblockstaaten und Sowjetrepubliken haben sich der Nato angeschlossen, können sich deren Schutz sicher sein. Russland war nach meinem Empfinden zeitweise auch nicht einer Kooperation abgewogen. Putin hat vieles zerstört.

Herr Martens, Sie dauern mich.

Herr Falkner, es gibt halt Quertreiber ohne sachliche Kompetenz. Der von Ihnen angesprochene Mensch scheint Ihren Ratschlag beherzigt zu haben, obwohl ich ihm keinen Rausch unterstellen würde.

"  Mein Beitrag zeigt aber wohl , dass ich mich nicht darauf beschränke "  Also lesen kann ich noch gut ! 

Und was wollen Sie nun eigentlich sagen, Herr Pannicke?

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