Gedankenspiele politischer Art

Ein vielleicht bescheuerter Tagtraum: Putin inszeniert ein tödliches Attentat auf sich selbst

Der Ukrainekrieg hält an, Putins Vorstellungen einer schnellen Eroberung der Ukraine sind zerplatzt wie Seifenblasen. Seine Vorstellungen zeitigen seit einem Jahr Tod, Zerstörung und Leid auf ukrainischer Seite, aber auch Tod und umfangreiche Ächtung auf russischer Seite. Und jetzt auch noch die Macht der Bilder, nach denen die Ukraine schon fast Mitglied der verhassten EU ist. 

Und nun der Tagtraum:
Putin ist verzweifelt, erkennt seine Fehleinschätzungen, befürchtet, zur weltpolitisch tragischen Figur zu werden. Dabei wollte er doch die Nachfolge von Peter dem Großen antreten und zum modernen Nationalheld Russlands werden. Aber nach einem Jahr Angriff auf die Ukraine hat er nicht viel vorzuweisen. Putin ist klar, dass die Deutschen damals in großer Mehrheit ihrem Hitler gefolgt sind und ihn bejubelt haben (leider, redaktionelle Anmerkung) und ihm selbst das aber nicht in der Art und Weise zuteil wird angesichts der mageren militärischen Erfolge. Wie kann er, der doch schon relativ alt, womöglich auch krank ist, sich doch noch einen exponierten Platz in der russischen Geschichte sichern. Dafür, so dürfte er erkennen, bedarf es inzwischen einer heimtückisch durchgeführten Verhinderung seiner Mission. Suizid, nein, das ist keine Option, aber Attentat, das hätte schon etwas. Wichtig natürlich, dass solch ein Attentat vom Feind ausginge. Und das sollte doch wohl gelingen. Der Westen, am besten die USA, ermorden ihn, den großen Russen Putin, so seine unterschobene und nicht als falsch zu enttarnende Vorstellung. Damit könnte er jetzt jedenfalls noch zur heroischen Figur Russlands werden. Und mein Tagtraum endet damit, dass er ein tödliches Attentat auf sich inszeniert und im Vorfeld dafür sorgt, dass alle Mittäter und Mitwisser von der Bildfläche verschwinden. 

Aber, wie gesagt, ein bescheuerter Tagtraum! Oder vielleicht doch nicht?