Angst in deutscher Wirtschaft und Bevölkerung - ich provoziere einfach mal - Zustimmung und Gegenrede gleichermaßen erwünscht
Wer sich herausgefordert fühlt, sollte sich zu Wort melden. Andere dürfen das natürlich auch.
Bereits vor über einem halben Jahrhundert sprach der "Club of Rome" von den Grenzen des Wachstums. Es wurde darüber räsoniert und diskutiert, zumeist wohl theoretisch orientiert, viele gaben sich nachdenklich, aber niemand glaubte ernsthaft daran, dass die Grenzen des Wachstums erreicht sind.
Doch jetzt befinden wir uns in einer Situation, in der Ängste laut werden, in der eine Rezession, eine Verminderung der Wirtschaftsleistung unseres Landes, befürchtet wird, in der Insolvenzen mit darauf folgender Arbeitslosigkeit erwartet werden, in der niemand mehr glaubt, dass stützende Politik wie in den zurückliegenden Jahren der Coronakrise die Rettung sein wird. Verantwortlich gemacht wird die Energieverteuerung, und für die der Ukrainekrieg mit all seinem Drumherum. Oder hat dieser Krieg nicht etwas grundsätzlich viel Tieferes zutage befördert?
Bäckereien als ein Beispiel stöhnen derzeit zuhauf und sehen sich wegen der gestiegenen Energiepreise in ihrer Existenz bedroht. Von goldenem Handwerk mag diese Branche momentan nicht sprechen. Nebenbei: Die Brotpreise in den Discountern sind im Vergleich zu den Bäckereien moderat.
Ob wir aktuell nur in einer Energiekrise uns befinden oder womöglich an die Grenzen des Wachstums gekommen sind, darüber könnte man trefflich streiten.
Die Energiekrise ließe sich mittelfristig durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien, auf möglichst niedrigem Niveau ergänzt durch Atomenergie und fossile Energien, stemmen. Die jetzige Preisbildung durch die Merit Order ist ein unsägliches Phänomen, das m.E. weitab von Gerechtigkeit ist. Es wird doch schließlich Strom viel billiger angeboten als es letztendlich der Strompreis für den Verbraucher widerspiegelt.
Was die Verherrlichung des ewigen Wachstums betrifft, so denke ich, würde es allen Deutschen bei entsprechender Umverteilung des Reichtums ordentlich gehen, ohne dass hier einer Gleichmacherei das Wort geredet werden soll. Eine Stagnation der Wirtschaft würde doch nicht unseren Untergang bedeuten.
Vielleicht müssen Wirtschaft und Wirtschaftspolitik ganz neu gedacht werden - und, wie mögen die Menschen wirklich armer Regionen der Erde auf uns schauen?
Bürgerreporter:in:Helmut Feldhaus aus Rheinberg |
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