Gedanken, ins Unreine geschrieben
AfD - AfD-Wähler - Migration

Foto: Pixabay

Ja, die AfD hält nicht viel von einer Abgabe von Entscheidungsbefugnissen Deutschlands an überstaatliche Instanzen, nicht viel von westlicher Bindung, insbesondere nicht viel von Bündnissen wie der EU oder der NATO. Deutschland first, so lautet die unausgesprochene Parole der AfD. Eine nationalistische Sichtweise. Deutsche Politik hat sich nur um Deutschland zu kümmern, bestimmt nicht um Krisensituationen außerhalb des Landes wie etwa um die Ukraine.
Darüber hinaus hält die Partei auch nichts vom Klimaschutz auf Grund eines menschengemachten Klimawandels, der ihrer Meinung nach mit menschlichem Tun überhaupt nichts zu tun hat, insofern ihrer Ansicht nach auch kein Handlungsbedarf Deutschlands besteht.
Etwas irritierend, was immer häufiger zu hören ist, die AfD wolle sich die Demokratie zurückholen.

Ja, das alles ist von der AfD bekannt, wenn auch nicht bei allen Menschen, vielleicht auch nur bei einem Teil der AfD-Wählerschaft. Diese Ausrichtung der AfD dürfte allerdings nicht die Erklärung für den anhaltenden Höhenflug der AfD bei Umfragen und bei Wahlen sein.

Ja, den meisten AfD-Wählern geht es vermutlich um ihre mit Sorge verbundene Angst vor fremd aussehenden Menschen, vor Zuwanderern, von denen man hin und wieder auch Schlechtes, zumeist über die Medien, erfährt. Ein Krimineller ohne Migrationshintergrund scheint bei ihnen weniger Angst hervorzurufen als ein Krimineller mit Flüchtlingshintergrund. Und die herkunftsdeutschen Kriminellen mit zurückliegender familiärer Migrationsgeschichte werden gern in diese Angst integriert. Und diese mit Sorge verbundene Angst bedient nun mal die AfD am besten. Das Asylrecht dürfte den meisten AfD-Wählern dabei ziemlich am Allerwertesten vorbei gehen. Nein, sie wollen sie einfach nicht, diese Zuwanderer, auch wenn die meisten von denen keinen Anlass zur Klage geben.

Ja, aber nun hört man auch außerhalb des AfD-Dunstkreises auf breiter politischer Ebene immer häufiger davon, das Boot sei voll, von einer Überforderung der Integration ist die Rede, von zu wenig Unterbringungsmöglichkeiten, von zu wenig Kita- und Schulkapazität, von zu hohen Sozialausgaben ... . Das sind pragmatische und gleichwohl ernstzunehmende Bedenken, die einer Lösung harren, wobei die Probleme zum Teil hausgemacht sind, da viel zu viele Zuwanderer Einlass in Deutschland gefunden haben, bei denen kein Asylgrund vorliegt, die sich aber weiter hier aufhalten können und versorgt werden. Das Problem ist erkannt, aber noch nicht gebannt. Für die AfD-Wähler aber dürften die vom politischen Spektrum erkannten pragmatischen Aspekte kaum eine Rolle spielen, ihnen geht's um Grundsätzlicheres, um Rigoroseres. 

Ja, Deutschland hat ein noch nicht gelöstes, aber erkanntes Migrationsproblem, das AfD-Wähler vermutlich anders sehen als Wähler anderer Parteien und Nichtwähler. Ob die Wähler der AfD im Bewusstsein, dass diese Partei nicht an die Hebel der Macht gelangt, nur die übrigen Parteien vor sich hertreiben wollen? Wer weiß. Oder ob sie tatsächlich die AfD an der Macht sehen wollen, die doch so manches mehr im Gepäck hat? Na denn, gute Nacht. Aber: In einer Demokratie ist das Volk verantwortlich für diejenigen, welchen die Macht in die Hände gegeben sind.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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