Zum Leben gehört der Tod
Zur Karnevalszeit einige Gedanken zum Tod - aber wer will schon was vom Tod lesen!

Foto: Pixabay

Helau und Alaaf donnert's auf vielen Straßen und Plätzen. Frohsinn und Ausgelassenheit sind angesagt, für viele ein Befreiungsschlag nach der Zeit der Coronabeschränkungen. Endlich wieder leben, obwohl man doch gar nicht tot war.
Und je intensiver man sein Leben wahrhaft und nicht nur oberflächlich reflektiert, desto mehr müsste doch der Tod Eingang in die Reflexion finden. Man stelle sich vor, wir würden ewig leben - müssen. Fürchterlich, eine grausige Vorstellung! Der Tod, gewissermaßen eine Erlösung, der wie die Geburt zum Leben gehört. Das darf natürlich keinesfalls als Todessehnsucht missverstanden werden, um Himmels willen.

Glücklich diejenigen, die auf den Tod vorbereitet sind, die sich stets im Stadium einer Zufriedenheit mit ihrem bisherigen Leben befinden. Sie haben wohl auch keine Angst vor dem Tod, obwohl er immer noch ein weitverbreitetes Tabu ist. 

Nun ereilt jeden Menschen bekanntermaßen der Tod, manche in dessen Angesicht, manche auch unversehens.
Manch einer stirbt unversehens bei einem Unfall, manch einer unversehens bei einem Erdbeben (siehe Türkei/Syrien), manch einer unversehens durch ein heimtückisches Verbrechen (siehe Brockstedt), manch einer unversehens durch Bombardierungen auf zivile Einrichtungen (siehe Ukraine), manch einer aufgrund seines Kriegseinsatzes (siehe ukrainische und russische Soldaten), viele aufgrund von so genannter Altersschwäche, viele aber auch im Angesicht des Todes anlässlich ihrer Krankheiten, die oftmals unheilbar sind.

Auf den Tod, ob beim Unfall, bei einer Naturkatastrophe, aufgrund eines Verbrechens, aufgrund eines Krieges, aufgrund seines Alters, aufgrund nicht mehr heilbarer Krankheiten, sollte man als Mensch eingestellt sein, nicht erst, wenn man hochbetagt ist. Dazu gehört, mit sich im Reinen zu sein, nichts in seinem Leben mehr korrigieren zu müssen, wie man es etwa bei den meisten Menschen im Hospiz beispielhaft erlebt.

Man kann dann auch in den letzten Tagen seines Lebens, ob man nun weiß, dass es die letzten sind, oder nicht, getrost einstimmen in ein kräftiges Helau oder Alaaf.

Dem Tod kann man letztendlich die Tür nicht vor der Nase zuschlagen. Also sollte man sie ruhig offen lassen. Und wann er eintritt, weiß nur er.

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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