Es gibt viel zu tun: Die Genderisierung unserer Sprache darf vor Schimpfwörtern nicht Halt machen

Bewusstsein prägt Sprache, aber umgekehrt prägt Sprache auch Bewusstsein. Und damit Bewusstsein nicht fehlgeleitet wird, hat sich die Bewegung der Political Correctness und insbesondere der umfassend gendergerechten Sprache schon beizeiten auf den Weg gemacht. Und dabei liegt noch viel Wegstrecke liegt vor ihr. 

Beispiel: Unsere Schimpfwörter

Wir müssen da drei grammatisch differenzierte Gruppen ins Auge fassen:

 1. Schimpfwörter mit dem sächlichen Artikel "das"
Hier muss die Genderisierung nicht tätig werden, weil sich kein Geschlecht ausgeschlossen fühlen kann.
Beispiele: Arschloch, Sackgesicht, Schwein, Opfer, Rindvieh

2. Schimpfwörter mit dem männlichen Artikel "der"
Hier muss die Genderisierung tätig werden, damit sich das weibliche Geschlecht nicht ausgeschlossen fühlt.
Beispiele: Affe (+ Äffin), Arsch (+Ärschin), Trottel (+ Trottelin), Hohlkopf (+ Hohlköpfin), Depp (+ Deppin)
Das Binnen-I im Plural funktioniert hier leider nur bei den TrottelInnen und DeppInnen, genauso wie das Gendersternchen: Trottel*innen, Depp*innen

3. Schimpfwörter mit dem weiblichen Artikel "die"
Hier muss die Genderisierung tätig werden, damit sich das männliche Geschlecht nicht ausgeschlossen fühlt. Hier müssen allerdings noch Lösungskonzepte entwickelt werden.
Beispiele: Nervensäge (+ ?), Pappnase (+ ?), Missgeburt (+ ?), Wurst (+ ?), Drecksau (+ Dreckeber)

Allein daran sieht man: Der Weg ist noch lang. 

Bürgerreporter:in:

Helmut Feldhaus aus Rheinberg

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