Reutlingen – einstmals Freie Reichsstadt

Reutlingen, Marktplatz um 1913.
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Um 1230 wurde Reutlingen durch Kaiser Friedrich II. zur Stadt erhoben. Die Bürger verschanzten sich damals hinter Mauern und Türmen.

Der Vogt auf der benachbarten Reichsburg Achalm beherrschte die Städter am Anfang. Er hatte die hohe Gerichtsbarkeit inne und zog Steuern ein. Als die Burg an Württemberg überging, entstanden Konflikte, die am 14. Mai 1377 in der blutigen Schlacht bei Reutlingen gipfelten. Viele Ritter, die auf Württembergs Seite kämpften, verloren dabei ihr Leben. Unter Kaiser Maximilian endlich wurde Reutlingen freie Reichsstadt, also eine kleine Bürgerrepublik. Daran änderte sich auch nichts, als 1519 Württembergs Herzog Ulrich die Stadt für einige Monate besetzt hielt. Es war die Zeit der Reformation und der Geist der Religionsfreiheit durchdrang schon früh den Rat dieser Stadt.

Rückschläge und Aufschwung

Wohl gab es auch Rückschläge im Lauf der folgenden Zeiten und der Wohlstand hielt sich in Grenzen. Am schlimmsten wirkte der verheerende Stadtbrand von 1726, von dem sich Reutlingen lange nicht erholte. Erst als das Ende der reichsstädtischen Zeit nahte und die Reutlinger „normale“ Württemberger wurden, blühte das Gemeinwesen wirtschaftlich auf. Friedrich List, einer der bedeutendsten deutschen Wirtschaftstheoretiker des 19. Jahrhunderts kam hier zur Welt. Die aufkeimende Industrie tat ein Übriges, um Reutlingen zu einer bedeutenden süddeutschen Großstadt heranreifen zu lassen.

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Reutlingen, Marktplatz um 1913.
Ulrich von Württemberg war die Gelegenheit willkommen, die Reichsstadt Reutlingen seinem Lande einzuverleiben. Nach kurzer Belagerung mußte die Stadt Herzog Ulrich huldigen (28. Januar 1519 – Zinnfigurendiorama im Heimatmuseum).
Bürgerreporter:in:

Matthäus Felder aus Lichtenstein

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