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Die Schamanen im weißen Kittel

Die Schulmedizin (d. i. die an Hochschulen gelehrte und wissenschaftlich anerkannte M.) hat sich stets damit schwer getan, neue, ihr unerklärliche Erkenntnisse zu übernehmen und Heilverfahren, deren Wirkung sich durch Messung und Statistik nicht „verifizieren“ lässt, zu akzeptieren und anzuwenden. Diese Eingrenzung der Wissenschaft entstammt dem mechanistischen Weltbild des 16/17. Jh. (Galilei, Newton, Bacon, Descartes). Dies war damals zu Beginn der „Neuzeit“ revolutionär und wurde von der Kirche mit Folter und Feuertod bekämpft. Anfang des 20 Jh. jedoch entstand dank Einstein/Planck/Heisenberg/Bohr ein neues wissenschaftliches Paradigma, welches das mechanistische Weltbild, wie einst Kopernikus das Ptolemäische Weltbild, abgelöst hat. Einer der wichtigsten Grundpfeiler der bisherigen Wissenschaft, auf den man sich auch heute noch stützen zu können glaubt, erwies sich als Illusion: die Objektivität mit allen Kriterien, während Relativität, Unschärferelation, Quanten-Effekt, Teilchen/Welle-Polarität (der Doppelaspekt der Materie) und andere Begriffe aus der Neuen Physik und deren Bedeutungen unser wissenschaftliches Weltbild langsam, sehr langsam verändern.

Die alte klassische Physik hat damit nicht ausgedient, auch wenn fast alle mechanischen Uhren es sind und die halbmechanische Batterieuhr und der Minicomputer am Handgelenk sie heute ersetzen. Aber das, was die Welt im Innersten zusammenhält, lässt sich nicht mechanistisch erklären. Und genau dies trifft auf viele Heilverfahren und -prozesse zu. Wissenschaftliche Fortschritte beruhen zu einem beachtlichen Teil auf außerwissenschaftlichen Erfahrungen und Erkenntnissen. Auch Schulmediziner beginnen dies zu begreifen und fangen an, die engen Grenzen orthodoxer Wissenschaftlichkeit aufzumachen und sich auf ihnen unbekanntes Terrain zu wagen. Den Anfang machte die Psychosomatik. Die Ganzheitsmedizin, die nicht „Krankheiten“ „behandelt“, sondern den kranken Menschen“ therapiert und besonders auf Prävention, auf Vermeiden und Verhindern von Krankheit zielt, wird sich eines Tages gegen alle Vorurteile durchgesetzt haben.

Die Schamanen im weißen Kittel werden sich dann nicht mehr allein auf ihre Maschinen, Spritzen und Pillen verlassen, sondern da, wo es erfahrungsgemäß angezeigt ist, auf andere Verfahren zurückgreifen, sogar auf ethnotherapeutische. Einige sind ja schon dabei, diese zu erforschen und anzuwenden.

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1 Kommentar

Auch bei der Ursachenforschung muss ganzheitlich vorgegangen werden, sonst bleibt es bei der Behandlung von Symptomen. Hierzu ein älterer Beitrag:

Hightec-Medizin und Ganzheitsmedizin

Von Dietrich Stahlbaum

Ich stelle Hightec-Medizin und Ganzheitsmedizin hier nochmals zur Diskussion. Der Beitrag ist zwar schon viel gelesen worden, auch in anderen Foren, aber im Zusammenhang mit der „Gesundheitsreform“ ist er doch wohl noch aktueller als im Juni 2002:

Sagte die 83-jährige Marktfrau an ihrem Stand:

„ Früher kamen sie zu hunderten
und haben Gemüsepflanzen gekauft.
Heute gehen sie dauernd zum Arzt
und lassen sich ihr Rheuma behandeln.“

Attac und ver.di bekämpfen Bestrebungen, in Deutschland das Gesundheitswesen weiter zu privatisieren. Während der Diskussionsphase hatte ich mich zu ihrer Kritik an der Gesundheitspolitik, den Privatisierungsplänen und am Zweiklassensystem positiv geäußert. Aber auch geschrieben:
Diese Kritik ist jedoch systemimmanent und kann daher nur ein kleiner Anfang einer grundlegend anderen, einer umfassenden und tief greifenden Gesundheitsreform sein...
Weiter → http://www.mx-action.de/dietrich/Einleitung_und_Th... und Ganzheitsmedizin

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