26. April 1986: Tschernobyl. Schon vergessen?
Die gesundheitlichen Folgen der Atomkatastrophe
Von Dr. Angelika Claußen
Die radioaktive Wolke zog um die ganze Erde und in den Köpfen zahlloser Menschen wuchs die Erkenntnis von den Gefahren der Atomenergienutzung. Auch in Deutschland erkrankten und starben Menschen aufgrund der mit Nahrung und Atemluft in den Körper aufgenommenen radioaktiven Partikeln.
Bereits 1991 stellten Mediziner*innen als eine der ersten gesundheitlichen Folgen der Atomkatastrophe von Tschernobyl eine erhöhte Zahl von Schilddrüsenkrebsfällen fest. Von den Organisationen der Atomlobby wie UNSCEAR oder der IAEO wurden diese jedoch trotz erdrückender Beweise zunächst nicht der Kernschmelze von Tschernobyl zugeschrieben. Dies änderte sich erst 1996...
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Ich erinnere mich genau an diesen Tag: Ich hatte eine Schilddrüsenoperation hinter mir und saß im Garten, als die Nachricht kam. Es war ein für April außergewöhnlich heißer Tag, der 26. April 1986. Auf dem Fernseher sahen wir, wie die radioaktive „Wolke“ zu uns herüber kam und das in Becquerel gemessene Caesium mit einer Halbwertszeit (HWZ) von rund 30 Jahren von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag zunahm.
Noch heute sind in Süddeutschland Wälder samt Wildschweinen, Beeren und Pilze kontaminiert.
Barbara hat völlig Recht.