1. September 2013: Antikriegstag. Gedicht
Nach 40 Jahren
Dietrich Stahlbaum
Immer, wenn die Sirenen heulen,
höre ich wieder Bomben pfeifen
und danach nichts.
Ich sehe das Gesicht
einer Mutter
unten im Keller
und die Sandsäcke draußen
hinter dem Fenster.
Das Gesicht ist voller Angst.
Die Mutter hält einen Säugling
behutsam unter der Schürze.
Der Säugling ist heute
ein erwachsener Mensch.
Dieser Mensch
glaubt an keinen Führer
und an keine Wunderwaffen.
Er mischt sich ein.
Er zieht ohne Waffen
gegen den Krieg.
(1984)
Bürgerreporter:in:Dietrich Stahlbaum aus Recklinghausen |
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