Weihnachten seit 4000 Jahren? (Leserbrief)
Leserbrief an die Recklinghäuser Zeitung:
– Von: Dietrich Stahlbaum, RE
– Betr.: Ewald Zmarsly: „Heidnische Bräuche vereinnahmt“ *)
– Vom: 4. Dezember
Weihnachten seit 4000 Jahren?
Wir Kinder warteten am 24. Dezember hinter der Wohnzimmertür nicht auf das Christkind, sondern darauf, dass die Kerzen des Tannenbaums brannten und Geschenke darunter lagen. Und tatsächlich, am 25. Dezember vor 2003 Jahren wurde nicht Jesus geboren. Noch um 200 n. u. Zr. stritt man sich über Geburtstag und -jahr. Mal war es der 19. April, mal der 20. Mai, und Clemens von Alexandrien nannte den 17. November als das richtige Datum.
Das Weihnachtsfest wurde bereits im 2. Jh. in Ägypten gefeiert, am 6. Januar, am Geburtstag des Gottes Osiris. Plutarch hat darüber berichtet. Am 25. Dezember feierte man den Geburtstag des Mithras. Mithras war der Gott des Lichts, der Sonnengott. Er wurde von den alten Persern, seit 70 v. u. Zr. auch von römischen Soldaten als Spender von Fruchtbarkeit, Frieden und Sieg verehrt, und sie waren es, die den Mithraskult bis nach Germanien und Britannien brachten. Mithräen (Kultstätten in heiligen Felsgrotten, Höhlen) wurden u. a. rund um Frankfurt am Main entdeckt.
Im Jahre 353 hat dann die Kirche den 25. Dezember zum Geburtstag Christi gemacht, den Tag, an dem überall, wo einstmals römische Siedlungen waren, immer noch der Geburtstag des Sonnengottes Mithras gefeiert wurde. Das Fest der Wintersonnenwende wurde, so wie man auf fast allen heidnischen Stätten das Kreuz errichtet hat, christianisiert.
Die christliche Weihnachtslegende, die Messe, Sakramente und Predigten des Apostel Paulus haben viele Entsprechungen im Mithraskult. Ebenso war der Sonntag einst der heilige Tag des Sonnengottes, der dies solis. Kaiser Konstantin machte daraus im Jahre 321 den „Tag des Herrn“. Für Jesus gab es außer dem Sabbat keine Sonn- und Feiertage.
Der Mithrasglaube hielt sich bis ins 5. Jh. in den Vogesen und in den Alpen, bis er ganz verschwand und für lange Zeit vergessen wurde.
Bürgerreporter:in:Dietrich Stahlbaum aus Recklinghausen |
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