Sarrazins Herkunft: arabisch-muslimisch?
Ein anderer Aspekt: Sarrazins Herkunft
Sein Name deutet darauf hin, dass seine Vorfahren muslimische Araber waren und erst deren Nachfahren Hugenotten geworden sind. Im 8. Jahrhundert begannen Araber in den Mittelmeerraum vorzudringen und sich im südlichen Europa, vor allem in Spanien und Südfrankreich, anzusiedeln. Man nannte sie „Sarazenen“. Diese Bezeichnung soll von einem katholischen Bischof stammen und sie war abwertend gemeint. Die „Sarazenen“ wurden von den europäischen Christen als unwissende Heiden verachtet und in den Kreuzzügen bekämpft. "Sar[r]azenisch" bedeutete im Mittelhochdeutschen fremd, unverständlich, ungeheuer.
Mit den muslimischen Einwanderern und durch den Warenaustausch mit Europäern gelangte aber auch arabische Kultur (Dichtung, Kunst, Wissenschaft, Technik) nach Europa. Sie wurde später als Bereicherung anerkannt.
Der Familienname Sar(r)asin / Sar(r)azin ist in Frankreich und in der Schweiz noch heute verbreitet. Es liegt also nahe, dass dieser Name von der Bezeichnung „Sarazenen“ abgeleitet worden ist.
Der anti-islamische Rigorismus eines Sarrazin wäre auch tiefenpsychologisch ergründ- und erklärbar. Aber das ist ein - schwieriges - Kapitel für sich.
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Heute, 9. September, auch als Leserbrief in den Zeitungen des Medienhauses Bauer, Marl, u. a. in der Recklinghäuser, erschienen.
Th. Sarrazin ist in Recklinghausen zur Schule gegangen.
Bürgerreporter:in:Dietrich Stahlbaum aus Recklinghausen |
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