Hartmut Krauss: Der Islam als grund- und menschenrechtswidrige Weltanschauung.
Hartmut Krauss: Der Islam als grund- und menschenrechtswidrige Weltanschauung. Ein analytischer Leitfaden.
Buchbesprechung von Georg Schliehe
Die jahrzehntelange ungesteuerte Zuwanderung von Menschen mit einem konservativ-islamischen Sozialisationshintergrund hat in Deutschland und europaweit zu unübersehbaren Integrationsproblemen geführt, die zu den größten gesellschaftspolitischen Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft gehören. Diese mit dem Import einer islamischen Weltanschauung verbundenen Probleme werden divergent wahrgenommen und bewertet. Während die verantwortliche Elite in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Kirchen, Gewerkschaften und Medien einen ursächlichen Zusammenhang zum importierten Islam weitgehend leugnet und verneint, fürchtet sich die Mehrheit der Bürger vor dem Islam und hält ihn für unvereinbar mit unserer demokratischen Werteordnung. Allein dieser Tatbestand birgt ein enormes gesamtgesellschaftliches Konfliktpotential.
Grundsätzlich ist festzustellen: Ohne theoretische Erkenntnisse und Analyse lassen sich gesellschaftliche Probleme weder ausreichend verstehen noch lösen. Das neue Buch von Hartmut Krauss liefert nun einen wesentlichen Beitrag für eine fundierte inhaltliche Auseinandersetzung.
Bereits mit dem Titel: "Der Islam als grund- und menschenrechtswidrige Weltanschauung" gibt Hartmut Krauss mit seiner neuesten sozialwissenschaftlich-analytischen Studie über den Bedeutungsinhalt des Islam eine unmissverständliche Antwort. Diese Studie ist nicht nur lesenswert, sie ist in der vollen Bedeutung des Wortes ein wissenschaftliches Werk der Aufklärung unserer Zeit und ist damit dringend zu empfehlen.
In seinen Vorüberlegungen erinnert Krauss an die Islamkritik bedeutender Philosophen und Gesellschaftstheoretiker wie Immanuel Kant, Karl Marx und Max Weber. Im ersten Schritt seiner kritisch-wissenschaftlichen Islamanalyse wird eine differenzierte Begriffsbestimmung des „Religiösen“ als Wechselwirkung eines objektiven Bedeutungssystems, der subjektiven Aneignung/Sinngebung und der Normierung zwischenmenschlicher Verhältnisse vorgenommen.
Krauss weist nach, dass sich der Islam als Sonderform eines monotheistischen Offenbarungsglaubens nicht auf jenseitsbezogene, spirituelle, glaubensbezogene Behauptungen reduzieren lässt. Aus der unbewiesenen Existenz Gottes wird ebenfalls ein auf das Diesseits bezogener absolut gültiger Vorschriftenkatalog und eine darauf begründete verbindliche Ordnungslehre und Ethik abgeleitet und verknüpft mit einer gleichzeitig furchteinflößenden und verlockenden Jenseitslehre (Hölle und Paradies). Dieser monotheistische Gottesglaube, so zeigt Krauss, zieht einerseits eine dualistische Feindbildgrenze zwischen Gläubigen und Ungläubigen und legitimiert andererseits zwischenmenschliche Abhängigkeits- und Unterwerfungsverhältnisse.
Im Weiteren benennt Krauss die jeweiligen Prämissen des transzendent-religiösen Bedeutungssystems und des innerweltlich-rationalen Bedeutungssystems und kommt bei dem Vergleich beider zu dem Schluss, dass religiöse Bedeutungssysteme grundsätzlich einen ideologischen Charakter aufweisen.
Krauss unterscheidet ausdrücklich die Bezugsebenen "Islam" und "Muslime". Eine Gleichsetzung sei erkenntnistheoretisch unzulässig und führe im wissenschaftlichen und politischen Dialog zu Verwirrung und Missverständnissen. Auseinandergehalten werden müsse zudem aber auch – gerade von einem wissenschaftlich neutralen (nichtmuslimischen) Standort ausgehend – der objektiv vorliegende Aussagebestand der einschlägigen islamischen Quellen und autoritativen Texte einerseits und subjektiv-willkürliche Umsetzungen/Deutungen im Bewusstsein bestimmter Muslime (noch dazu in Reaktion auf westliche Stimmen) andererseits. Letztere könnten nicht als Alibi bemüht werden, den Islam als objektiven Erkenntnisgegenstand einer kritischen Analyse zu entsorgen. Krauss verwirft damit explizit die These, Islam sei im Grunde nichts weiter als Auslegung und ein Islam im Singular existiere nicht.
Gegenstand seiner kritisch-wissenschaftlichen Betrachtung ist demgegenüber die Inhaltsanalyse des Islam als ein objektives religiös-weltanschauliches System mit den wesentlichen Manifestationen: Koran, Sunna, daraus abgeleitetes Recht (Scharia), konkretisiert in Form der vier sunnitischen Rechtsschulen und einigen schiitischen Rechtsschulen, sowie den Auslegungsdogmen der Rechtsgelehrten. Krauss weist darauf hin, dass dieses objektive System in der konkreten historischen Praxis regionalspezifische Modifikationen in sich aufgenommen hat, allerdings ohne seinen Grundcharakter als vormoderne Herrschaftsideologie eingebüßt zu haben. In diesem Kontext sind auch die Ausführungen zur Auslegbarkeit und Reformierbarkeit des Islam erhellend.
Aus dem Anspruch des Islam, religiöses Glaubenssystem, gesellschaftliche Ordnungslehre, Alltagsethik und Sozialisations- und Erziehungsgrundlage zu sein, leitet sich dann folgerichtig sein absoluter Geltungsanspruch und damit explizit politischer Charakter ab.
Mit analytischer Präzision weist Hartmut Krauss nach, dass der orthodoxe Mehrheitsislam als vormoderne Herrschaftskultur mit den Errungenschaften der Aufklärung und der kulturellen Moderne wie dem Konzept der universellen Menschenrechte, der Trennung von Staat und Religion, den Prinzipien der Volkssouveränität, dem Regulativ der Gewaltenteilung sowie der säkular-menschenrechtlichen Lebensordnung unvereinbar ist.
Die Hoffnung auf eine Reformierbarkeit des Islam erweise sich als Illusion. Zwar müsse die Existenz „moderater“ Muslime beachtet und begrüßt werden, aber repräsentativen empirischen Studien zufolge seien sie eine Minderheit, und selbst diese Minderheit habe sich nicht öffentlich von dem vorherrschenden islamischen Rechtsystem (Scharia ) distanziert. Es sei verfehlt, Kritik an der islamischen Herrschaftskultur und ihren strenggläubigen Propagandisten zu verwässern.
Ausführlich befasst sich Hartmut Krauss in seiner Studie auch mit der fortschreitenden Islamisierung, dem multidimensionalen Eindringen islamischer Herrschaftskultur in das Gesellschaftssystem, und mit seinen Manifestationen in gesellschaftlich relevanten Teilsystemen wie Bildung und Recht. Als zentrale Akteure in diesem Kontext werden die Deutsche Islamkonferenz, die im Koordinierungsrat zusammengeschlossenen Islamverbände und „stark gläubige“ Muslime genannt. Die offizielle kulturrelativistische Integrationspolitik staatlicher Institutionen und zahlreicher Träger freier Verbände, wie Diakonie und Caritas, aber auch Gewerkschaften erweise sich als Erfüllungsgehilfe antidemokratischer Entwicklungen in Deutschland.
Diese gründliche kenntnisreiche Analyse gibt dem interessierten Leser eine Antwort auf die Frage der immer wieder proklamierten Vereinbarkeit von islamischer Lehre und demokratisch-freiheitlichem Leben und lässt keinen Raum für diesbezügliche Illusionen. All denen, die davor gerne die Augen verschließen und sich mit Phrasen wie „Rassismus“ oder „Islamophobie“ zu beruhigen versuchen, sei gesagt, dass solche Diffamierungen angesichts der von Krauss vorgelegten Analyse ihre ganze unqualifizierte Inhaltslosigkeit beweisen.
Dipl. Soziologe Georg Schliehe
Hintergrund-Verlag, Osnabrück 2013
Replique:
Lieber Georg,
vielen Dank für deine Antwort und deine Rezension. Auch wenn man das Buch noch nicht gelesen hat, lässt sich, deiner Besprechung folgend, schon einiges dazu sagen:
Krauss bezeichnet seine Studie als einen „analytische(n) Leitfaden“.
Dazu: Es gibt eine wissenschaftliche Methode, mit der man das Ergebnis erzielen kann, dass man haben will: die Analyse. Meine Vorbehalte gegen diese Methode nannte ich in meinem Brief vom 19. August ("Dualismus und Ganzheitlichkeit“). *)
Du schreibst: Hartmut Krauss weise nach, dass „der orthodoxe Mehrheitsislam als vormoderne Herrschaftskultur mit den Errungenschaften der Aufklärung und der kulturellen Moderne wie dem Konzept der universellen Menschenrechte, der Trennung von Staat und Religion, den Prinzipien der Volkssouveränität, dem Regulativ der Gewaltenteilung sowie der säkular-menschenrechtlichen Lebensordnung unvereinbar ist.“
Das heißt logischerweise: nicht der gesamte Islam. Das wäre auch meine Position, wie ich mehrmals klar zu machen versucht habe.
Du schreibst: „Krauss weist nach, dass sich der Islam als Sonderform eines monotheistischen Offenbarungsglaubens nicht auf jenseitsbezogene, spirituelle, glaubensbezogene Behauptungen reduzieren lässt. Aus der unbewiesenen Existenz Gottes wird ebenfalls ein auf das Diesseits bezogener absolut gültiger Vorschriftenkatalog und eine darauf begründete verbindliche Ordnungslehre und Ethik abgeleitet und verknüpft mit einer gleichzeitig furchteinflößenden und verlockenden Jenseitslehre (Hölle und Paradies). Dieser monotheistische Gottesglaube, so zeigt Krauss, zieht einerseits eine dualistische Feindbildgrenze zwischen Gläubigen und Ungläubigen und legitimiert andererseits zwischenmenschliche Abhängigkeits- und Unterwerfungsverhältnisse.“
Also doch der gesamte Islam? Trifft das nicht auch auf das orthodoxe Judentum, auf das evangelikale Christentum und, mehr oder minder sublim, auf den Katholizismus zu?
Der orthodoxe Mehrheitsislam herrscht in den arabischen Ländern, die von der Bundesrepublik D. mit Waffen beliefert werden, und in der Türkei. In Deutschland, in anderen europäischen Ländern und in den USA ist er vor allem da verbreitet, wo Muslime sozial benachteiligter „Unter-„ Schichten in größeren Gruppen zusammenleben, wie in der Dortmunder Straße von Recklinghausen. Es sind zumeist Türkinnen und Türken anatolisch-ländlicher Herkunft.
Psychologisch ist das damit zu erklären, dass diese nicht gebildeten Menschen sich um so fester an die Kultur klammern, die sie kennen, die ihnen vertraut ist, die ihre kollektive Identität bedeutet, je mehr sie auf xenophobe Ablehnung stoßen, ausgegrenzt, angefeindet werden. Sie sind, wie die meisten Gläubigen, in metaphysischen Fragen rationalen Argumenten nicht zugänglich. Ihre Integration ist schwierig, aber möglich. Schon die zweite, dritte Generation entzieht sich immer mehr dem kollektiven Druck, den Gruppenzwängen und passt sich dem westlichen, säkularen Lebensstil an oder unterläuft die islamische Familientradition mit ihrem Vorschriftenkatalog, wie die jungen, geschminkten Frauen mit hochgesteckten Haaren unter dem Kopftuch – auf Stöckelschuhen.
Die Integration (nicht Assimilation) gelingt am besten, wenn wir – Andersgläubige, Agnostiker/innen, Atheist/innen – auf die Muslime zugehen, Toleranz, Mitmenschlichkeit, Güte vorleben, ihnen zeigen, dass sie dazu gehören, und sie kulturell fördern, damit sie sich weiter entwickeln können. Dann ist eine Mely Kiyak oder die promovierte Tochter eines alevitischen Türken, Atheistin, Mitglied der Linken, keine Seltenheit.
Der Einfluss orthodoxer Islamverbände in Deutschland wird überschätzt. Das beweisen repräsentative Umfragergebnisse, die die religiöse Einstellung des türkischen und türkisch stämmigen Bevölkerungsteils in Deutschland dokumentieren. Ich habe das in einem meiner Leserbriefe zu diesen Thema mit den genannten Zahlen erwähnt.
229 Jahre Aufklärung in Deutschland haben nicht gereicht, um die von unserm Grundgesetz vorgeschriebene Säkularisierung ganz durchzusetzen und den politischen Einfluss der beiden Großkirchen auf Null zu minimieren, sowie deren fast 100-prozentige Finanzierung durch den Staat, d. h. durch alle Steuerzahler/innen abzuschaffen. So viel Zeit braucht es nicht für die volle Integration der Muslime in unsere Gesellschaft. –
Du und Krauss haben unter den Islamkritikern Immanuel Kant entdeckt. Ich habe mich Anfang der 60er Jahre mit Kants Kritiken gründlich auseinandergesetzt und jetzt seine Bücher (aus dem Felix Meiner-Verlag, Hamburg) nach Textstellen durchsucht, die euren Fund belegen: ohne Erfolg. Es gibt von Kant keine umfassende Kritik des Islams, nicht einmal eine hinreichende Begründung einer Ablehnung, interessanterweise aber „Gründe für das Interesse an Immanuel Kant in der Islamischen Republik Iran“ → http://irananders.de/artikel/news/article/gruende-...
und: Islam und Kant - Versuch einer persönlichen Deutung
von Abdul Hadi Christian H. Hoffmann, Islamwoche der Initiative Berliner Muslime (IBMUS)3. Juni 2004, Berlin
→ http://www.abd-al-hadi-publications.com/20040603.p...
Hieraus: „...Das erste Wort der Offenbarung lautet „lies!“ Der Muslim wird immer wieder aufgefordert, nach Wissen zu streben und Wissen zu suchen, nirgends wird ihm verboten, selbständig zu denken und wir wissen, dass die islamische Wissenschaft in den ersten Jahrhunderten eine beispiellose Blüte der Wissenschaft gekannt hat.
Wir wissen aber auch, dass im zwölften Jahrhundert der wissenschaftliche Elan zum Erliegen kam, dass das Tor des Ijtihad geschlossen wurde und ein Prozess der Reproduktion einmal gemachter Erkenntnisse begann. Hielte dieser Zustand heute noch an, müsste man den Muslimen in der Tat zurufen, sie sollten sich wieder ihres Verstandes bedienen, und man müsste von ihnen eine Aufklärung im Sinne Kants fordern.“ –
Vielleicht war es die „Basmala“, die arabisch-islamische Anrufung Gottes (Allahs) ["Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen"], auf der Doktorurkunde von Immanuel Kant, durch die man in der islamischen Welt auf den deutschen Philosophen aufmerksam worden ist.
Kant hat sich in seinen Religionskritiken nicht explizit auf den Islam bezogen, sondern auf den jüdischen und christlichen Monotheismus und dabei unter anderem alle Gottesbeweise widerlegt. Dann hat er – weil ihm die Zensurbehörde im Nacken saß? – durch eine Hintertür den lieben Gott wieder hereingelassen:
„Ich musste das Wissen aufheben, um zum Glauben Platz zu bekommen.“
[Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft, Vorrede z. 2. Aufl., Meiner Verl. S. 28,10]
Anhang:
1. *) Dualismus und Ganzheitlichkeit. Die Analyse ist eine dualistische Methode.
Sie zerlegt, sie trennt voneinander, was zusammengehört und einander bedingt. Es sind Schnitte in ein Netz multikausaler Zusammenhänge, aus denen jeweils ein Sektor, wie der Name sagt, herausgetrennt, herausgenommen, fokussiert und untersucht wird.
Verliert man nicht, je schärfer man fokussiert, das Netz, die Zusammenhänge, das Ganze aus den Augen? Problematisch wird es, wenn man einzelne Aspekte oder einen Aspekt herausnimmt, ihn in den Mittelpunkt stellt, ihn fokussiert und daraus eine "Beweis"- und Argumentationskette entwickelt, mit anderen Worten: konstruiert.
Der Analytiker nennt das, was er untersucht, Objekt, Gegenstand, wie der Name sagt, etwas, das ihm gegenübersteht. Sich selbst bezeichnet er als Subjekt und meint damit laut DUDEN ein wahrnehmendes, denkendes Wesen.
Die Frage ist nun: Kann dieses vermeintliche Objekt, das ihm gegenüber steht, kann also der Gegenstand seiner Untersuchung, überhaupt objektive Erkenntnisse liefern, Erkenntnisse, die von ihm als wahrnehmendes, denkendes Wesen, als Subjekt, nicht abhängen? Erkennt dieses "Objekt" sich selbst?
Ist nicht auch der Akt des Erkennens, die Wahrnehmung, eine Inter-Aktion zwischen vermeintlichem Subjekt und vermeintlichem Objekt, eine Wechselbeziehung, mitunter auch mit Hilfe eines Objektivs, einer fokussierenden Linse und damit von diesem Hilfsobjekt ebenfalls abhängig? (Unschärferelation nach Werner Heisenberg)
Eine Analyse kann z. B. helfen, festzustellen, ob und gegebenenfalls welche Menge welcher Giftstoffe das jeweils untersuchte Trinkwasser enthält. Die Daten, die wir durch permanente Stichproben erhalten, können uns Anhaltspunkte liefern, eben: Punkte. Mehr nicht. dst.
2. St. Petersburger Erklärung
Im März 2007 fand in St. Petersburg Florida USA ein Treffen mit führenden Islamkritikern statt. Gemeinsam verkündeten sie die St. Petersburg Declaration welche die Einhaltung der Menschenrechte die Einhaltung der Menschenrechte in Moslemischen Ländern einfordert:
Das Secular Islam Summit,stand unter der Schirmherschaft der Humanistischen Organisation “Center for Inquiry. Es sprachen Menschen moslemischer Herkunft, vom zornigen Ex-Gläubigen bis zum gläubigen Reformer. Sie unterschieden sich stark in den Details, aber sie teilten alle die Überzeugung, dass der Islam mit säkulärer Demokratie kompatibel sein muss. Das Abschluß-Manifest „The St. Petersburg Declaration“, bestätigte die Trennung von Moschee und Staat, die Gleichstellung der Geschlechter im persönlichen und im Familiengesetz, sowie die ungehinderte kritische Studie von islamischen Traditionen.
Die St. Petersburger Erklärung
• Wir sind säkulare Muslime und säkulare Menschen aus Moslemischen Gesellschaften. Wir sind Gläubige, Zweifler und Ungläubige, die zusammengebracht wurden durch den großen Kampf, nicht zwischen dem Westen und dem Islam, sondern zwischen der Freiheit und der Unfreiheit.
• Wir bestätigen die unverletzliche Freiheit des individuellen Gewissens. Wir glauben an die Gleichheit aller menschlichen Personen.
• Wir bestehen auf die Trennung von Religion und Staat und auf die Einhaltung der Universellen Menschenrechte.
• Wir finden Traditionen der Freiheit, der Rationalität und der Toleranz in der reichen Geschichte der vorislamischen und der islamischen Gesellschaften. Diese Werte gehören nicht zum Westen oder zum Osten. Sie sind das gemeinsame moralische Erbe der Menschheit.
• Wir sehen keinen Kolonialismus, Rassismus, oder sogenannte “Islamphobie” darin, islamische Praktiken der Kritik zu unterziehen oder sie zu verdammen, wenn sie den menschlichen Verstand oder die Menschenrechte verletzen.
• Wir rufen alle Regierungen der Welt dazu auf die Scharia, Fatwa-Gerichte, klerikale Herrschaft und staatlich sanktionierte Religion in all ihren Formen abzulehnen; gegen alle Strafen zu sein welche Blasphemie und Glaubensabfall bestrafen, im Einklang mit Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte; dass sie alle Praktiken wie weibliche Genitalverstümmelung, Ehrenmorde, erzwungene Verschleierung, und Zwangsverheiratung abschaffen, welche die Unterdrückung der Frauen fördern; dass sie sexuelle und geschlechtliche Minderheiten vor der Verfolgung und der Gewalt schützen; dass sie die religiöse Ausbildung reformieren, welche Intoleranz und Vorurteile gegen Nicht-Moslems lehren; und dass sie eine offene öffentliche Sphäre schaffen n denen alle Angelegenheiten diskutiert werden können ohne Zwang und Einschüchterung.
• Wir verlangen, den Islam aus der Gefangenschaft der totalitären Ambitionen von machthungrigen Männern und den engen Fesseln der Orthodoxie zu entlassen.
• Wir rufen Akademiker und Denker überall dazu auf, sich an die angstlose Examinierung der Ursprünge und der Quellen des Islams zu machen, und die Ideale einer freien wissenschaftlichen und geistigen Forschung durch interkulturelle Übersetzung, Veröffentlichung und die Massenmedien zu verbreiten.
• Wir sagen zu den moslemischen Gläubigen: „Es gibt eine noble Zukunft für den Islam, als einen persönlichen Glauben, nicht als politische Doktrin.“ Zu den Christen, Juden, Buddhisten, Hindus, Bahais und allen nichtmoslemischen Glaubensgemeinschaften sagen wir: Wir sind mit Euch als freie und gleiche Bürger.“ Zu den Nichtgläubigen sagen wir: „ Wir verteidigen Eure unlimitierte Freiheit zu hinterfragen und eine andere Meinung zu haben.
• Bevor irgend einer von uns ein Mitglied der Ummah, des Corpus Christi, oder des erwählten Volkes ist, sind wir alle Mitglieder der Gemeinschaft des Gewissens, der Leute die für sich selber wählen müssen.
Videos von der Erklärung unter: → http://www.secularislam.org/blog/post/summit/5/Vid...
Bürgerreporter:in:Dietrich Stahlbaum aus Recklinghausen |
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