"Angesichts von Islamophobie " - Erklärung des Soester Forums
"Angesichts von Islamophobie " - Erklärung des Soester Forums der Religionen und Kulturen
Soul of Europe
Devon, England - Europa
=>http://www.soulofeurope.org/
Soester Forum der Religionen und Kulturen
Soest, Deutschland – Europa
=>http://www.eslam.de/begriffe/t/tschelebi_muhammad_...
Mitte September 2011:
Angesichts von Islamophobie („Feindbild Islam“) erklären wir: nun kommt es umso mehr auf Zusammenarbeit zwischen Religionen und Kulturen in „Gemeinschaften voller Hoffnung“ an.
10 Jahre nach dem 11. September 2001 in New York und wenige Wochen nach dem 22. Juli 2011 in Oslo und Utoya erklären wir:
Wir sind zutiefst erschüttert durch beides: den 11. September und den 22. Juli. Und wir rufen auf zu Respekt und Zusammenarbeit über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg, besonders mit islamischen Gemeinden in Europa.
Wir beklagen:
• Rechts-populistische Anführer und Kräfte setzen sich mit einem fürchterlichen Nationalismus in Szene; sie verbreiten Hass auf Minderheiten, ganz besonders auf Muslime und Islam und spielen so auf dem Klavier von Islamophobie.
• Diese brandstiftende, gefährliche Rhetorik und Propaganda beeinflusst inzwischen den politischen Mainstream in Europa.
• Diese giftige Entwicklung macht sich die wirtschaftliche und politische Krisen-Angst, die innere spirituelle Krise sowie die aktuellen Sparmaßnahmen zulasten von Wohlfahrt und Sozialstaat zu nutze. Muslime werden zu Sündenböcken gemacht.
• Angesichts des Verlusts von Vertrauen in die Zukunft wird Nationalismus mobilisiert. Viel zu oft schüren Personen und Politiker und Massenmedien Angst vor dem Islam; dann ist die Rede von „der Islamisierung Europas“, von „Anschlägen“, von „islamistischen Terror“. Demografische Prognosen tun ein weiteres.
Wir rufen auf:
• Zu wechselseitigem Respekt und Zusammenarbeit, zu einem Lebensvollzug in mehreren Identitäten, also: als BürgerIn in Europa mit Treue zur Verfassung, Recht und Gesetz und ebenso als religiöser Mensch mit Treue zu spezifischen religiösen Werten und Überlieferungen.
• Zur Entwicklung einer gemeinsamen Vision, die mit gesellschaftlicher Praxis verbunden ist, um mit Menschen anderer Religionen und Kulturen zusammen zu leben und zusammen zu arbeiten. Im Bewusstsein zahlreicher heftiger Herausforderungen auf unserm gemeinsamen Planeten Erde wie auch engagiert in gemeinsamer Praxisam Ort und im Nahbereich.
• Im Eintreten gegen Irrlehren wie Nationalismus, Chauvinismus, Rassismus, „Kreuzzüge“, „das christliche Abendland“ und Islamophobie (diese ist vergleichbar mit dem früheren und immer weiter wirkenden Antijudaismus/Antisemitismus).
• Alle Religionen müssen für Zusammenleben und Frieden in Gerechtigkeit wirken.Sie haben doch humaneWeisheitslehren in ihren Überlieferungen. Über Grenzen hinweg praktizieren wir Freundschaften undNachbarschaftlichkeit. Solches gilt es zu erweitern und zu vertiefen. So entstehen „Gemeinschaften voller Hoffnung“ und sie mögen wachsen.
In diesem Geist sind wir unterwegs: Personen und Gruppen in 12 Städten in Europa machen sich auf den Weg zur Zusammenarbeit; alle sind schon vor Ort aktiv in diesem Geist. Wir wollen unsere Kräfte verbinden und wollen weiterkommen: mit umso mehr Ermutigung und Kraft, statt isoliert zu sein. Auch mit mehr Relevanz, wenn wir unsere Einsichten und Erfahrungen verbünden: durch Austausch, Besuche und deutliche öffentliche Erklärungen. Im Jahr 2013 werden wir uns - Menschen und Gruppen aus diesen 12 Städten - europaweit treffen und andere ermutigen. Als wachsende „Gemeinschaften voller Hoffnung“ und als „Flammen der Hoffnung“ für Respekt, Frieden, Zusammenarbeit und Versöhnung.
„Wir sind die Kinder der Zukunft und so die Eltern der Geschichte“ (Eugen Rosenstock-Huessy).
Gez. Salim Abdullah, Hartmut Dreier, Thomas Dreessen, Ergün Emir, Fatma Görkem, Donal Reeves, Peter Pelz, Klaus Schubert
Bürgerreporter:in:Dietrich Stahlbaum aus Recklinghausen |
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