Aktuell: Einer der häufigsten Krankheitserreger ist Angst – auch vor Krankheiten. Leserbrief
Einer der häufigsten Krankheitserreger ist Angst – auch vor Krankheiten. Leserbrief
Veröffentlicht am 12. August 2015
…an das Medienhaus Bauer, Marl:
Zu: Der Nocebo-Effekt. Service Gesundheit vom 4. Juni 2015
Einer der häufigsten Krankheitserreger ist Angst – auch vor Krankheiten. Meine Frau wurde einmal gefragt, ob sie ein Apothekenblättchen mitnehmen wolle. Sie sagte: „Nein danke, davon wird man doch nur krank.“
Viele Menschen sind krank, weil sie ständig um ihre Gesundheit besorgt sind, besonders alte, denen nichts anderes mehr einfällt. Bei einigen von ihnen taucht ein Symptom nach dem anderen auf, sicht- und messbar, und bei manchen gibt es schon fast nichts mehr zu operieren. Sie laufen dann von einem Arzt zum anderen* („Der tut ja nichts!“) und können nicht geheilt werden, weil sie vom „Schamanen im weißen Kittel“ alles erwarten, vor allem Zuwendung, gute Worte und Be-Hand-lung.
Ursachen? Zwischenmenschliche Probleme und deren Verdrängung. Gestörte, „kaputte“ Beziehungen. Probleme in Familie, Schule und Ausbildung, am Arbeitsplatz. Arbeitslosigkeit. Existenzangst. Mobbing, Psychoterror jeder Art. Körperfeindliche Moralvorstellungen, Schuldkomplexe. Uneingestandene sexuelle Probleme. Ein weites Feld, das unbeackert vor uns liegt!
Schon Mitte der 60er Jahre hat Alexander Mitscherlich die psychosomatische Medizin – uraltes Heilwissen – wiederentdeckt. [»Krankheit als Konflikt«, Frankfurt a. M. 1966]. Und in den 80er Jahren schrieb Edward Bauman: „Wir sind aufgefordert, uns die Kraft, uns selbst zu helfen, wieder anzueignen, die wir portionsweise an Priester, Lehrer, Therapeuten, Eltern und Ärzte abgetreten haben.“ [»Das Buch der ganzheitlichen Gesundheit«, Bern 1982]
Sollten wir uns nicht endlich auf die Eigenverantwortlichkeit besinnen und uns von falschen Abhängigkeiten befreien?
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* Durch das Ärztehopping werden Krankenkassen und alle Beitragszahler/innen unnötig belastet. Das könnte durch die Speicherung aller wichtigen Daten auf der Gesundheitskarte verhindert oder wenigsten eingeschränkt werden.