Clustern im Plenum!

Der Chor
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Was ist Clustern?
Vom 7.- 9. September und nun schon zum 7. Mal ist der Kirchen-und Frauenchor Rauschenberg Gast auf Burg Hessenstein. Burg Hessenstein gehörte früher dem Jugendherbergswerk an, aber nach dessen geplanter Schließung der Burg in 2007, übernahm eine GmbH die Leitung. Dennoch hat man auf der Jugendburg immer noch ein richtiges Jugendherbergsfeeling. Zum einen Etagenbetten, die der Chor dank der regelmäßigen Besuche und Connections, nur mit einer Person belegen darf, so dass keiner, wenn er es nicht will, nach oben klettern muss und zum anderen werden Erinnerungen an Schulausflüge wach, wenn morgens die Waschräume nicht nur von „eigenen Leuten“ benutzt werden, sondern plötzlich auch fremde Gesichter auftauchen.
Das Wochenende auf der Burg dient dem Chor als Vorbereitung für Konzerte oder wichtige Auftritte. Wie in jedem Jahr so nimmt auch eine zweite Chorleiterin an diesem Wochenende teil. Der Samstag ist der Tag an dem das Herbergspersonal und die übrigen Gäste hautnah mitbekommen wie sich eine intensive Chorprobe anhören soll. Denn der Chor übt nicht nur gemeinsam(im Plenum wie Frau Nitsch so hübsch sagte), sondern auch noch in einem zweiten Raum in kleinen Gruppen.
Meistens lassen die anerkennenden Kommentare der unfreiwilligen Zuhörer nicht lange auf sich warten. Jedes Jahr lernt der Chor etwas Neues, auch wenn der Chef-Chorleiter über das Jahr hin mit neuen Einsingübungen nicht geizt, so ist es für die Sängerinnen immer von Vorteil mal mit einem ganz anderen „Warm-up“ zu beginnen. Strecken, räkeln, den Körper abklopfen und mit den Fingerspitzen die vorhandenen Resonanzräume im Kopf und Gesicht behutsam zum Öffnen bringen, also kurz gesagt, den noch ruhenden Körper sanft wecken. Erst danach beginnt der Chor mit leichten Stimmübungen. Frau Nitsch beginnt mit dem Clustern, ein Gebilde aus Klängen, deren Töne nahe beieinander liegen. Jeder singt einen Ton auf einem mmh, nn oder ng nach Belieben auch einen Vokal in einer Tonhöhe die ihm gerade einfällt. Atmen kann man wann man will, jedoch sollte der Klang im Raum keine Unterbrechung erfahren. Durch das Vermischen der verschiedenen Töne schwebt der Ton durch den Raum. Man kann gar nicht beschreiben wie schön es sich anhört, wenn man nicht mitten dabei ist. Mal wie ein dumpfes Grollen und dann auch wieder wie ein zartes Engelsrauschen. Nach diesem Wecken des Stimmorganes wird es dann noch lebhafter – Man begrüßt sich singend mit dem Kanon:“ Schön ja, schön ja du bist da!“ Viel Neues lernt der Chor an diesem Morgen. Etwas was viele überrascht, was man aber bereits mit in die Wiege gelegt bekommen hat ist, welcher Atemtyp man ist. Es gibt den solaren und den lunaren Atemtyp. Eine bestimmte Atemübung gibt Aufschluss darüber ob man eher ein Ausatmer oder ein Einatmer ist.
So geht der Morgen flugs vorbei und eh dass man sich versieht ist auch
schon wieder Mittagszeit. Nach einer angemessenen Mittagspause widmet sich der Chorleiter noch einmal den am Morgen eingeübten Liedern. Auch er nutzt alle möglichen und „unmöglichen“ Übungen die Sängerinnen von den hohen Tönen oder schwierigen Phrasen abzulenken. So kommt es vor dass alle Sopranistinnen am offenen Fenster von der Burg ins tiefe Tal singen und die Altistinnen ständig einen „imaginären Schädel“ in ihrer Handfläche halten und ihn ansingen. Und plötzlich stellen alle fest, Singen hat viel mit Vorstellungskraft zu tun. Die Nachmittags- und Abendprobe dient dann dazu noch einige Chorstücke zu wiederholen. Gegen 21:00 sind dann alle bereit die Noten aus der Hand zu legen und sich dem nicht minder, und für die Gemeinschaft, so wertvollen geselligen Teil zu zu wenden. Dieser endet dann meistens recht spät in der Nacht. Der nächste Morgen beginnt dann mit Frühstück und Koffer packen. Ein letztes Mal holt jeder seine Noten heraus und der Chef-Chorleiter möchte die gesamte Liederliste einmal komplett durch singen. Ganz gelingt es nicht, denn er korrigiert noch mal hier und da.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen werden die Koffer im Auto verstaut, der Probenraum aufgeräumt und alle treten die Heimreise an. Gut war es wieder auf Hessenstein!

Bürgerreporter:in:

Monika Friedrich aus Rauschenberg

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