30 Jahre Deutsche Einheit: und ihre VerliererInnen?
Natürlich sind Feiern und Festakte angesagt, ist die Deutsche Einheit etwas Großes und einmalig Wunderbares!
Doch ist es damit, also mit Sonntagsreden wirklich getan?
Wie steht es um die VerliererInnen? Für sie ist mehr, als nur Erinnerung angesagt: kein
Vergessen und – spät aber doch – wo immer noch möglich Hilfe!
Neben den zahllosen und ungenannten Opfern des Raubtier-Kapitalismus, dem an einem konkreten Beispiel definierten Versagen der Treuhandanstalt vor Allem auch in einem bis heute ungebremst anhaltenden Skandal sächsischer Justiz und Politik, sowie weit darüber hinaus!
Natürlich war es eine Mammutaufgabe, zu der obendrein auf keinerlei Erfahrungswerte
abgestellt werden konnte.
Weshalb allerdings den Kanzler der Einheit, Helmut Kohl (CDU), der Hafer stach, er von blühenden Landschaften schwadronieren musste und Niemand im gesamten Regierungs-, wie Beraterstab ihn daran hinderte, war und bleibt die Tragik des Geschehens.
Oskar Lafontaine (SPD), als sein Herausforderer, hätte erzählen können was er wollte und noch so oft die Wahrheit bemühen, er hätte niemals eine Chance gehabt gewählt zu werden, denn die Bevölkerung der DDR war darauf konditioniert, dem ihre Stimme zu geben, der an der Macht ist: dem amtierenden Bundeskanzler Helmut Kohl also.
Und gerade eben, weil es keine Kennzahlen, etc. gab, hätte es eine Tugend sein müssen, welche das Handeln bestimmte: Besonnenheit. Im Gedenken an Ludwig Erhard, einen der, wenn nicht den Vater des Wirtschaftswunders, sogar eine CDU-Tradition!
Als Hans-Dietrich Genscher, seinerzeitiger Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, am 30. September 1989 die legendäre Botschaft auf dem Balkon der Deutschen Botschaft in Prag überbrachte, löste sie einen Dammbruch aus.
Einen Dammbruch in beide Richtungen: nämlich ebenso die Ausreise von BürgerInnen, als Einreise von schlichtweg Wirtschaftskriminellen, welche mit rüdesten Methoden und unbehelligt von einer restlos überforderten Politik den größten Selbstbedienungsladen der Geschichte und Welt eröffneten.
Sofortige Reisefreiheit hätte die DDR-BürgerInnen mehr, als nur zufrieden gestellt und dann ein bilaterales Abkommen, wir hatten schließlich noch Grenzen und Zölle in Europa! – um Zeit für Planung und Stabilisierung der DDR-Wirtschaft zu bekommen. Wer also sofort West-Produkte wollte: gerne, jedoch mit Zollmargen!
Stattdessen wurde Vollgas gegeben und die DDR dem Ausplündern durch Glücks- und Raubrittern überlassen!
Erschwerend kam hinzu, dass – das besonders Schlimme – es nur die 3. und 4. Riege war, welcher man sich im Westen entledigte und die im Osten dann in Führungs- und Schlüsselpositionen ihr Unwesen trieb!
Dagegen kam man – auch als Wessi – nicht an, wurde in jeder Hinsicht geschnitten, was selbst in der heutigen Rückschau ausgeblendet bleibt und nie aufgearbeitet wurde.
Exemplarisch: der, für den Verkauf an Norbert Höss verantwortliche Treuhanddirektor von Halle an der Saale – er gehörte explizit zur 3. und 4. Riege West, die wir zur 1. Ost losgeworden waren – meinte lakonisch “gesehen habe ich ihn nie: es war der Sohn meines Jagdfreundes und ich konnte (wollte) mir nicht vorstellen, dass dieser einen negativen Sohn hat.“
Als externer Berater die Treuhand darauf angesprochen, es bis zur Strafanzeige gegen deren damalige Präsidentin Birgit Breuel auf die Spitze getrieben, wurde man im besten Fall belächelt und in der überwiegenden Praxis ausgegrenzt.
Ende vom Lied, als Höss verhaftet wurde, fehlten Millionen und waren Arbeitsplätze wie Perspektiven unwiederbringbar vernichtet.
Zum Zeitpunkt noch bestehender Handlungsfähigkeit dominierten Dilettantismus, Größenwahn, Realitätsferne und Unvermögen!
So haben wir den Osten ausgebeutet und machen es heute mit vielen Teilen der Welt: Flüchtlinge sind uns gewiss!
Wer sich als Investor anständig in den Wiederaufbau Ost einbrachte, wie bsw. Peter Köberle (79), kam selbst unter die Räder und wurde um Gesundheit und Existenz betrogen.
Der an Skandalen reiche König von Dresden, Sachsens West-Import als Ministerpräsident Kurt Biedenkopf hatte nur ein Interesse: selbst ungeschoren dem unglaublichen Justiz- und Polit-Skandal zu entkommen.
Auch Georg Milbradt, wie seine alsdann regionalen Nachfolger – Stanislaw Tillich, als Hüter des Sachsensumpfes eine unrühmliche Gestalt der Zeitgeschichte und der farblose Michael Kretschmer – zeigten nie das auch nur geringste Bemühen um eine Aufarbeitung der Geschehnisse um dem heimtückschen Mordanschlag vom 30. Juli 1996 www.rammegate.com.
Eine gar Wiedergutmachung wurde noch weniger je zum Thema und alle einschlägigen, eigentlich dafür zuständige und – noch zu Recht? – im Vertrauen der Öffentlichkeit stehende Institutionen, Organisationen und Verbände – in vorderster Front VdK und Weißer Ring – ducken sich nur weg, verraten ihre ausgegeben eigenen Ziele und leisten den Übeltätern in der Politik Vorschub, versagen also auf ganzer Ebene.
Politisch Inkompetente, wie Andrea Nahles (SPD), verweigerten in Zuständigkeit als Bundesministerin für eben nicht nur Arbeit, sondern auch Soziales sogar, sich mit den Belangen zu befassen!
Trotz Schwerstbehinderung nach 100 Tagen Koma wurde Köberle zum unerschrockenen Kämpfer gegen eigenes erlittenes Unrecht, für eigene Reputation und Reparation, sowie gegen massivste Defizite bei der skandalös agierenden Justiz und Politik in Sachsen.
Vor Allem aber für Tausende von traumatisierten Gewaltopfern welche im Bereich OEG (Opferentschädigungsgesetz) von der öffentlichen Hand wissentlich Jahr für Jahr um Millionen ihnen zustehender Leistungen betrogen werden und so wiederholt weiter geschädigt werden.
Dazu führt er schlüssig die nachdrücklichsten Nachweise!
Unzählige Demütigungen, totale Existenzvernichtung, konstante Verweigerung zustehender Leistungen, behördliche Unfähigkeiten prägen einen juristisch-politischen Komplott, der einer der schlimmsten Skandale ist, welche Deutschland kennt.
Rechtsstaatlichkeit wird vermutlich auch nach der kürzlichen Landtagswahl in Sachsen nicht einziehen: egal, was immer auch Ministerpräsident Michael Kretschmer dazu schwadronieren mag. An seinen Händen klebt Blut, wie an denen seiner Vorgänger, die sich alle trotz konkretem Wissen durch Wegsehen schuldig gemacht haben.
Der Freistaat ist hier frei von jeglichem Anstand und Charakter ganz so wie bei unterdrückter Pressefreiheit zum Sachsensumpf und darüber hinaus.
Die Fratze von extremen rechten PatrIdioten bei Pegiada und Identitären, wie AfD, ist bei Weitem nicht das einzig negative Bild: die auf allen Ebenen versagende Justiz wirkt quasi als Bandbeschleuniger!
Das Desaster um differierende Profile, Schusswinkel und Gutachten ist so massiv, die Vorgehensweisen wie Vernichtung der deklarierten Tatwaffe, oder unsachgemäße Asservatenaufbewahrung des vom Opfer getragenen T-Shirt, dass es binnen kurzer Zeit nicht mehr verwertbar war, so grottenschlecht und stümperhaft, dass es eine Triebfeder hinter dem Geschehen geben muss!
Es ist jedoch dennoch falsch, Alles nur auf Sachsen abzuladen.
Auch seitens involvierter, wie zuständiger Stellen anderer Bundesländer bis in die zuständigen Bundesministerien wird im Zusammenhang mit dem OEG (Opferentschädigungsgesetz) permanent Recht gebrochen, sogar Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes übergangen.
Peter Köberle musste im Juni 2017 seine Frau Carin zu Grabe tragen.
Diese großartige Frau hatte ihn als seine damalige Freundin nach dem Attentat und als Schwerstbehinderten geheiratet, war über lang Jahre seine engagierteste Mitstreiterin eine begnadete Kämpferin für so viele andere Opfer auch, die davon noch gar Nichts ahnen, wie wissen (können)!
Mit etwas zeitlichem Abstand zu diesem weiteren Schicksalsschlag hat sich der gebürtige Allgäuer – getreu dem dortigen Lebensmotto land it luck – mit neuem Elan an jurawatch e. V. | Medien wirksam eG gewandt, denn es sollen und dürfen keine 25 Jahre werden, bis dieses Unrecht endlich beendet ist.
So ergeht zum 30. Jubiläum der Deutschen Einheit sein Appell an eben diese Mitgeschädigten, dass sich möglichst viele Gewaltopfer zusammenfinden, um in gemeinsamen Vorgehen die OEG-Missstände zu beseitigen und ein Minimum an Sozialstaat und Gerechtigkeit wenigstens herzustellen, sich gemeinsam über jurawatch e. V. | Medien wirksam eG in die Ihnen zustehend bessere Zukunft zu bewegen!!
Das so vielschichtig erlebte Leid darf einfach nicht umsonst gewesen sein!
Höchste Zeit also für die Verantwortlichen in Bundes- und Kommunalpoltik, wie den einschlägigen Institutionen, Organisationen und Verbänden, neben ihren Sonntagsreden und gebrochenen Versprechen endlich pragmatisches Handeln an den Tag zu legen!
Erich Neumann, freier investigativer Journalist
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Weshalb, @Joachim Kerst, kommentieren, nein lamentieren und schwadronieren Sie eigentlich, wenn Sie doch gar Nicht gelesen haben, über was Sie herziehen?
Oder weshalb müssen Sie nach meiner Betroffenheit fragen, haben diese gar nicht verifiziert?
Auch ist eine reale Feststellung keine Beleidigung, auch wenn sie Ihrem Weltbild ebenso zuwider läuft, als Sie von welcher Schlaumeierei bei Erfahrungswerten bitte ausgehen? Jede(r) blamiert sich halt so gut er kann und da können Sie Einiges.
Und damit ist meinerseits Schluss, denn in Ihrer Verbohrtheit sind Selbstgespräche wohl der beste Ansatz!