Schlosshof Österreich
Schloss Hof ist das größte der Marchfeldschlösser; es befindet sich im Ort Schloßhofin Niederösterreich, an der March, die die Grenze zur Slowakei bildet, und ist weithin sichtbar auf einer Geländekante der Flussterrasse angelegt. Schloss Hof spiegelt mit sehr vielen originalen Einrichtungsgegenständen den Prunk der damaligen Zeit wider. Es wurde im Zuge der Vorbereitung der Landesausstellung im Jahr 1986 wieder renoviert. So wurden viele Einrichtungsgegenstände, die in verschiedenen Depots in Österreich lagerten oder auch in ausländischen Botschaften ihren Dienst versahen, in das Schloss zurückgeholt. Eine erweiterte Renovierung erfolgte als Vorbereitung zur Durchführung von Gipfeltreffen anlässlich der EU-Ratspräsidentschaft im Jahr 2006. Die Orangerie im Meierhof wurde revitalisiert und Anfang Mai 2007 eröffnet. Auch für die kommenden Jahre ist eine weitere Renovierung noch nicht restaurierter Teile des Schlosses sowie des letzten Teils des Gartens geplant. Auf dem 50 ha großen Areal befindet sich auch ein großer Barockgarten mit vielen Pavillons, Brunnen und Statuen. Kaiserstein aus Kaisersteinbruch ist hier in vielfältiger Form verarbeitet, wie so oft als Stufenstein der großen Freitreppe, bei den Brunnenanlagen, aber auch als Bildhauerstein, wie bei den beiden Sphingen auf dem Podest. Wenn der Kaiserstein direkt vom Steinbruch kommt, also noch "bruchfeucht" ist, lässt er sich wunderbar bearbeiten. Lorenzo Mattielli hatte diese Qualität schon bei den Fassadenreliefs beim Stadtpalais des Prinzen Eugen kennengelernt. Er gliedert sich in sieben Terrassen, von denen bis auf eine alle restauriert wurden. Der Garten ist europaweit einer der wenigen, die im Laufe der Zeit von ihrem Aufbau her nicht verändert wurden. Der Park ist zwar im Lauf der Zeit verwildert, wurde aber in den letzten Jahren nach alten Plänen, historischen Aufzeichnungen und großräumigen archäologischen Grabungen, bei denen die Originalfundamente Lukas von Hildebrandts gefunden wurden, rekonstruiert. Die Beete werden auch soweit wie möglich mit den Originalpflanzen der damaligen Zeit bepflanzt. Sowohl bei der Frühjahrs- als auch bei der Sommerbepflanzung werden die genauen prozentuellen Farbanteile wie damals beibehalten. Auch der barocke Gutshof, einer der größten Meierhöfe in Europa, wurde wieder renoviert und für die Öffentlichkeit zugängig gemacht. Im Meierhof wurden Werkstätten eingerichtet, anhand derer die Besucher das barocke Leben kennenlernen können (Drechslerei, Töpferei, Korbflechterei, Gärtnerei, Schnapsbrennerei) Die Orangerie zählt zu den größten und auch ältesten (1729/30) barocken Bauten dieses Typus in Europa. Zudem besitzt sie die einzige erhaltene und wieder in Funktion gesetzte unterirdische Warmluftheizung. Außerdem befinden sich damalige Haustierrassen in den Stallungen und auf den Weiden des Hofes. Beteiligungen an Zuchtprogrammen sollen ein Aussterben mancher Rassen, wie der früher in der Monarchie vorkommenden Noniuspferde, verhindern. Auf den Weiden weiden Lipizzaner, Noriker-Pferde, Brillenschafe und Kamele, sowie einige der weltweit letzten österreich-ungarischen weißen Esel.
Judith, Gratuliere zu den super Bildern. Bericht ist sehr lehrreich.