Burgen und Schlösser
Eine verschwundene Burg und ein alter Wehrturm
Die Stiftskirche St. Cyriakus in Gernrode (Stadt Quedlinburg) wird von zwei Straßen eingerahmt, die Freunde von Schlössern und Burgen aufhorchen lassen. Auf der einen Seite verläuft die Schlossallee, auf der anderen Seite die Burgstraße. Nachdem wir schon uns mit dem Schloss beschäftigt haben, soll heute der Burg nachgespürt werden.
An der Burgstraße gibt es ein ganz tolles kleines Café, welches nach einem Märchen benannt worden ist. Bei den dort im Angebot vorhandenen Torten bin ich wieder schwach geworden. Eigentlich müsste ich etwas abnehmen, aber gut, man ist ja nicht jeden Tag in Gernrode. Und die kleine Sünde war es wert.
Die Wirtin sagte, dass die Fundamente des Hauses ganz tief heruntergehen, weil sie nämlich im ehemaligen Burggraben stehen. Vom Burggraben ist allerdings nichts mehr zu sehen. Und von der Burg auch nicht.
Möchte man etwas über Burgen erfahren, gibt es im Internet ist eine gute Quelle. "Alle Burgen" heißt die Seite. Dort findet sich zur Burg Gernrode nur folgender Eintrag: „ehemaliger Edelhof, Mittelalter, 959 („Geronisroth“), 959 Aufgabe der Burg und Gründung des Damenstifts Gernrode.“ St. Cyriakus und seine Nebengebäude nehmen danach offenbar den Platz der früheren Burg ein.
Die Reste eines ehemaligen Wehrturms aus der Zeit der Stiftsgründung habe ich aber auf der anderen Seite der Stiftskirche an der Äbtissinenstraße entdeckt. Nach einer Erläuterungstafel wurde hier anno 959 ein Wehrturm zum Schutz des Stiftes erbaut. Möglicherweise ist es nicht zu gewagt, anzunehmen, dass dabei auch Steine der alten Burg einer Wiederverwendung zugeführt wurden. Dieser Wachturm ging dann im Laufe der Jahrhunderte in einem Haus auf, in dem sich heute ein Eiscafé befindet.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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