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Die Puchheimer / Eichenauer Tafel : Armenspeisung oder Hilfe zum Lebensunterhalt

Vier Damen leiten die 2004 eingerichtete Puchheimer/Eichenauer Tafel, unter ihnen die 2. Bürgermeisterin aus Eichenau, Gabriele Riehl (SPD)
Die Idee der Tafeln stammt aus Amerika hatte John van Hengel in Phoenix/Arizona die erste „Food Bank“ gegründet - ein großes Lagerhaus vor allem für längerfristig lagerfähige Lebensmittelspenden. 1983 nahm in New York die Organisation City Harvest ihre Arbeit auf, nach deren Vorbild später die deutschen Tafeln entstanden. Der Großteil der deutschen Tafeln ist dem Bundesverband „Deutsche Tafel e.V.“ angeschlossen. Entsprechend den Grundsätzen des Bundesverbandes sind Tafeleinrichtungen überkonfessionell, stehen keiner Partei nahe, helfen allen Menschen, die es brauchen und treten nicht in Konkurrenz miteinander.

Literatur: Ein neues Buch von 2008 untersucht, warum die Tafeln die Armut unterstützen. Der Autor Selke untersucht das Geflecht hinter den Tafeln, die nur möglich sind, weil in der Wegwerfgesellschaft ca. 20 der Lebensmittel für den Müll produziert werden. Selke schreibt auch über die Gemeinschaft der Helfer.er zeigt auch die "Schattenseiten" des zweifelsfrei verdienstvollen Tafelwesens. Die Argumentation ist, dass sie Gefahr laufen, soziale Ungleichheit zu stabilisieren statt sie infrage zu stellen. Diese Entwicklung werde sich noch verschärfen, wenn die Tafeln sich weiter professionalisieren und differenzieren und er Weg in eine Parallelgesellschaft nicht mehr weit sein wird.

Stefan Selke: Fast ganz unten, Münster 2008, 231 Seiten, 20 Euro

Die Tafeln versorgen derzeit (Mai 2008) regelmäßig ca. 700.000 Personen im Schnitt einmal pro Woche mit 3,4 Kilogramm Lebensmitteln. Die Tafeln können und wollen dabei keine Vollversorgung bieten - verteilt werden nur gespendete Waren. Mit über 32.000 ehrenamtlichen Helfern gelten die Tafeln in Deutschland als eine der größten sozialen Bewegungen der heutigen Zeit“ Bei vielen Tafeln arbeiten bereits Bedürftige als gleichberechtigte ehrenamtliche Helfer mit. Die Ausgabe der Lebensmittel erfolgt einmal wöchentlich am Donnerstag von 14 bis 16 Uhr im Bürgertreff nahe am Bahnhof Puchheim. Bei Nachweis der Bedürftigkeit bekommt man einen Bezugschein bei der Gemeindeverwaltung. Die Gemeinden unterstützen das Projekt durch symbolische finanzielle Spenden sowie die kostenlose Bereitstellung der Räume.

" Mit den Jahren hat sich auch das Klientenbild verändert. „Während sich die Arbeit der Tafeln zunächst auf Obdachlose konzentriert hat, hat sich der Schwerpunkt inzwischen auf alleinerziehende Frauen, Kinder alte und Arbeitslose verlagert, die in einem normalen Umfeld oder in sozialen Brennpunkten leben. Mehr als 100.000 bedürftige Menschen werden in Deutschland täglich mit Lebensmitteln versorgt", so der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Tafeln, Jürgen Gessner." Eine gute Einführung in die Problematik der Armenspeisng aus dem Jahr 2000: http://www.wohnungslos-in-berlin.de/texte/ms0006.h...

Foto von der Armenspeisung in Vancouver hier: http://picasaweb.google.com/rgruhn/Vancouver/photo...

Auf der Webseite der Bürgerstiftung Fürstenfeldbruck http://www.buergerstiftung-lkr-ffb.de/Projekte/ope... werden die Tafeln mit Bild näher vorgestellt.
Derzeit werden über 300 bedürftige Personen in ca 150 Familien unterstützt.
Die Puchheim / Eichenauer Tafel ist Mitglied im Bundesverband http://www.tafel.de/
Die Münchner Tafel, die 1994 gegründet wurde, hat inzwischen über 21 Verteilstationen und sieben Hauptamtlich beschäftigte Personen mit über 300 ehrenamtlichen Helfern. Es werden ca 16 000 Personen versorgt! Die Webseite gibt ausführlich Auskunft. http://www.muenchner-tafel.de/wir.html

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1 Kommentar

Hat dieses Buch jemand geschrieben, der noch nie in der Situation war über die er schreibt?
Scheint mir so.

"Die Argumentation ist, dass sie Gefahr laufen, soziale Ungleichheit zu stabilisieren statt sie infrage zu stellen."

Die soziale Ungleichheit stellen doch alle Tafeln infrage, die Tafeln haben reagiert!
Die Gesellschaft anscheinend nicht.

Für mich haben die Tafeln darauf reagiert, daß es Menschen gibt, die im Überfluß leben und blind neben den Menschen stehen, die aus welchen Gründen auch immer in die Armut geschlittert sind, bis nicht mal mehr Geld für Lebensmittel übrig war/ist.

Die Gesellschaft schaut weiterhin weg, sie ist taub für "infragestellen".
Es wird weiter weggeworfen, statt verantwortungsvoll umgegangen, oder gar freiwillig eigeninitiativ geteilt, hingeschaut, geholfen usw.

Gebt den Menschen die soweit sind, daß sie zur Tafel gehen müssen endlich Arbeit oder eine Tätigkeit, von der sie leben können, auskommen und für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen können.

Oder macht ein Hartz4-Praktikum, nicht unter einem Jahr. Dann erfahrt ihr am eigenen Leib, WEN man wirklich infrage stellen muß.

Die Parallelgesellschaft existiert schon lange! Und sie tut sich auf, sobald man zum Dumpingpreis arbeiten gehen muß, von der Arge aufgestockt wird, und spätestens wenn man in Hartz4 kleben bleibt, sitzt man mittendrin.

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