Das Gewerbegebiet in Eichenau und seine überörtliche Anbindung
Mindestens seit 1990 hat die Diskussion um die Anbindung des kleinen Eichenauer Gewerbegebietes die Gemüter am Ort stark erregt.
Ich möchte eine kurze zusammenfassende Rückschau geben und bin für Anregungen für die Zukunft dankbar. Die Beschlusslage ist jetzt: „Warteposition“ – bis Puchheim die Probleme mit der B2 geregelt hat. Die Baumaßnahme ist nun vorangekommen und 2010 kann mit der Eröffnunhg gerechnet werden.
Im Wahlprogramm der Freien Wähler Eichenau von 2008 wird dem Bau einer möglichen Südumgehung mit dem Hinweis, man wolle kein weiteres Geld für einen möglichen Straßenneubau ausgeben, eine Abfur erteilt.
Der Gemeinderat hat am 9.12.1993 einen Vorschlag einstimmig abgelehnt, der die direkte Fortführung der ALDI Zufahrt über die Verlängerung der Holzkirchner Straße am Kleingarten vorbei Richtung B2 vorschlug. Es waren umfangreiche Voruntersuchungen mit dem Straßenbauamt abgehalten worden und diese Variante hatte mit 21 000 qm die größte Versiegelungsfläche und die höchsten Kosten durch die neue Einschleifung in die Bundesstraße sowie die Entwässungsproblematik im Wasserschutzgebiet. . Durch das neue große Brückenbauwerk für die Traktoren und die Radfahrer ist diese Variante sowieso hinfällig, obwohl man sich die große Brücke an der B2 für ein Einschleifungsbauwerk – allerdings nicht für LKW!- auch vorstellen könnte.... . Inzwischen ist durch den Flächennutzungsplan auf dieser Fläche eine Aufforstungsfläche als Ausgleichsfläche für das erweiterte Gewerbegebiet vorgesehen (bisher noch nicht erfolgt.)
Nachdem diese direkte Anbindung verworfen war, konzentrierte sich der Gemeinderat auf drei alternative Varianten: V1 – V3, wobei die Variante 2 mit Verschwenkung und Führung zur südlichen Starzelbachbrücke bevorzugt wurde. (Vergleiche Bild)
Am 22.11.1997 stellten dann CSU und Freie Wähler gemeinsam einen Antrag auf Ausbau der Holzkirchner Straße, nachdem das Städtebaubüro Lang und Burkhardt im Gemeinderat die Verkehrsprognosen für die Variante V2 vorgetragen hatte. Bürgermeister Niedermeier gewann jedoch die Mehrheit für die Ablehnung des CSU / FW Antrags und die V2 blieb weiter in Diskussion – allerdings wurde ihre Verwirklichung in Bürgerbegehren und Umfragen verzögert und die Parteien im Gemeinderat zerstritten sich.
Der Plan zu den verschiedenen Varianten der Straßenführung ist hier zu sehen:
Der Wechsel im Bürgermeisteramt von Niedermeier auf Jung 1998 brachte zudem eine Verschiebung des Augenmerks auf den Ausbau der Staatsstraße 2069 in der Ortsdurchfahrt.
Am 23. Februar und am 23. März 1999 beschloss der Gmeinderat auf Antrag der SPD Fraktion einen Kompromiß:
Die große Mehrheit stimmte für die "Variante 2" obwohl der damalige Wortführer der Freien Wähler, die die sich das zu ihrem Schwerpunktthema erkoren hatten, dort ein großes Grundstück besitzt. Im März wurde dann die grundsätzliche Beschränkung auf 7,5 to festgelegt, was den Widerstand der CSU hervorrief. Im "Hallo Nachbarn" No.85, der in alle Haushalte verteilt wurde, schreib die SPD auf S.5: " Man sollte bedenken, dass die Firma ALDI mit ihrem großen Lastwagenverkehr bisher ohne die Südumgehung auskam, und dass die Einmündung der Staatsstraße in die B2 bald kreuzungsfrei gebaut wird (Anm.: das war 1999). Letzteres ist eine alte Forderung der Eichenauer SPD.
Vor der Kommunalwahl 2002 gab es dann noch einige Aufregungen, da einige Kandidaten hofften, sich mit der „Südumgehung“ profilieren zu können. Der Gewerbeverband unter Michael Hagemann machte unter den 65 betroffenen Betrieben eine Umfrage, die 50/50 für und gegen eine neue Straße ausging. Die SPD-Fraktion unter Dr. Peter Bammes befürworte eine Entlastung der Anlieger vom Durchgangsverkehr Gilching-Gröbenzell-Aubing, wollte aber einer neuen Straße nur zustimmen, wenn sie mit Tonnagebeschränkung den Lieferverkehr (LKW) ausschließen würde. Dies machte wiederum für die Straßenbefürworter der CSU keinen Sinn, die eine richtige LKW Straße wollten (Auf der Roggensteineralle ist allerdings heute noch eine Tonnagebegrenzung, die allerdings oft nicht eingehalten wird. Inzwischen ist der Asphaltbeleg durch eine neue Teerdecke für 130 000.- Euro saniert und die Fahrbreite nicht verschmälert)
2001 wurde im November deutlich, dass der Ausbau des geplanten Einkaufszentrums im Gewerbegebiet in Puchheim (inzwischen beschlossen und der Kreisel zur Einfahrt gebaut) mehr Verkehr aus Eichenau und Umgebung nach sich ziehen würde und die Kreuzung an der B2 in Puchheim Ort, die immer sehr lange Staus produziert nicht leistungsfähig sein würde. Es wurde also alles verschoben, bis Probleme in Puchheim Ort gelöst wären und man die neuen Verkehrsströme bewerten könne. 2007 ergab sich dann wegen der ungeklärten Kosten für den Puchheimer Tunnel an der B2 eine weitere noch nicht geklärte Verzögerung.
Daher erging dann im Jahre 2005 der Beschluss der Vertagung einer Entscheidung, bis die überörtlichen Verkehrsprobleme der Entschärfung des täglichen Verkehrschaos an der Einführung der 2069 in die B2 in Puchheim Ort sowie die anstehende Erweiterung des großen Puchheimer Gewerbegebietes „Ikaruspark“ mit einem großen Einkaufszentrum abgeschlossen ist.
Gegenwärtig an der B2 das große Kreuzungsbauwerk für Alling am „Münchner Berg“ – Hoflacher Kirche gebaut. (Vergl. Bilder Ritz-Burgstaller bei myheimat.de )
Die Kosten für den Landschaftstunnel in der Umfahrung der B2 von Puchheim-Ort explodieren derzeit weiter, und die Verwirklichung wird sich verzögern, es wird ggf. umgeplant.. Der Grunderwerb für den Einschleifung der Straße von Eichenau her ist wohl abgeschlossen, aber der Kreuzungsausbau hängt am Bau der Ortsumgehung, so dass dieser sich wohl auch noch einige Jahre verzögern wird. Der Puchheimer Gemeinderat zeigt sich jedoch entschlossen, 2008 oder 2009 mit dem Bau zu beginnen, auch wenn die Kosten wegen noch zu tätigenden Grunderwerbs wegen der Lärmschutzwälle beim verkürzten Tunnel noch nicht klar sind.
Der Gemeinderat Eichenau in seiner jetzigen Form steht geschlossen zu den Beschlüssen von 2005 und so wie es aussieht, wird sich auch der neue Gemeinderat 2008 zuerst an die Beobachtung der weiteren Entwicklung im Umfeld und dann neue Gutachten halten.
Bei kleinen Verbesserungen für die Verkehrsführung im Gewerbegebiet selbst zeigte sich der Gemeinderat bisher immer großzügig und aufgeschlossen. Das ändert aber an der Grundsatzproblematik, der Erschließung über nur eine einzige Zufahrt mit Stauproblemen am Wertstoffhof nichts.
Mehr hierzu auch im Artikel zum Einzelhandel in Eichenau: http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/2...
FW 2008: Wahlprogramm: Kein Geld für Straßenneubau in Eichenau. Aber Peter Münster (FDP) fordert 2008 den Bau der Variante 1 (s.o.)
Basisartikel zu Eichenau.
http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/1...
http://www.myheimat.de/fuerstenfeldbruck/beitrag/1...
Bürgerreporter:in:Michael Gumtau aus Eichenau |
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