CSU-Arbeitnehmer gegen Arbeitsmarktöffnung für Osteuropäer
Vor einer schrankenlosen Öffnung des Arbeitsmarktes gelte es, den "Jugendwahn" unserer Wirtschaft zu beenden. "Solange erfahrene Ingenieure und Facharbeiter auf Steuerzahlerskosten in den Vorruhestand getrieben werden, nur weil sie den "Makel" haben, um die Fünfzig zu sein, solange sind Klagerufe über einen Fachkräftemangel wenig glaubhaft. Auch rächt sich jetzt die kurzsichtige Ausbildungspolitik, insbesondere der Großbetriebe. Wer im Abschwung aus Kostengründen die Ausbildungspolitik herunterfährt, braucht sich nicht zu wundern, wenn im Aufschwung die Fachkräfte fehlen", drückt die sozialpolitische Sprecherin der CSU-Europa-Gruppe den Unmut der Arbeitnehmer aus.
Gegen eine schrankenlose Öffnung sprächen aber auch gesellschaftliche Gründe. Die Integrationsprobleme im Zuge der überstürzten Hereinholung von ausländischen Arbeitnehmern auf Druck der Industrie sollten eine Lehre sein. Es sei ohnehin nicht in Ordnung, dass diejenigen, die den Profit davon haben, sich nicht an den Integrationskosten beteiligen müssen. "Das ist ein klassisches Beispiel dafür, dass die Gewinne privatisiert, die daraus entstehenden Kosten dagegen sozialisiert werden", so Florian Weiß und Dr. Stauner. Gesellschaftliche Probleme entstünden nach Dr. Stauner aber auch in den Herkunftsländern: "Der Ruf nach Ingenieuren aus Osteuropa erinnert mich an den Markt für Fußballprofis. Mit dem Lockruf des Goldes werden Märkte leergekauft, auf die auch die Heimatländer dieser Menschen dringend angewiesen wären. Denen werden junge, ausgebildete Fachkräfte buchstäblich "weggekauft". Und mit was sollen diese Länder dann ihren Wohlstand begründen und den Aufschwung schaffen, das fragt sich doch jeder vernünftige Mensch".