Armutslöhne sind unchristlich und unsozial - katholische Arbeitnehmerbewegung und Gewerkschaften gemeinsam für Volksbegehren zum Mindestlohn in Bayern

DGB Bayern und Katholische Arbeitnehmerbewegung Bayern (KAB) sind zu einem gemeinsamen Spitzentreffen in München zusammengekommen. Schwerpunkt des Gesprächs, an dem Fritz Schösser (Vorsitzender des DGB Bayern), Heide Langguth (stellvertretende Vorsitzende des DGB Bayern), Edgar Schiedermeier (KAB Landesvorsitzender), Brigitte Rüb-Hering (KAB Landesvorsitzende) und Franz Schollerer (KAB Landespräses) teilgenommen haben, war das Volksbegehren zum Mindestlohn in Bayern.

DGB Bayern und KAB zeigten sich besorgt über die zunehmende Prekarisierung des Arbeitsmarktes in Bayern. Trotz Konjunkturboom und einer oberflächlich betrachtet guten Beschäftigungssituation wachse die Zahl unsicherer Beschäftigungsverhältnisse wie Leiharbeit, Midi-Jobs, Mini-Jobs und befristete Arbeitsverhältnisse. Eine wachsende Zahl von Arbeitnehmern in Bayern sei von Einkommensarmut bedroht oder bereits direkt betroffen. Dies habe auch die am Freitag vergangener Woche von der bayerischen Arbeitsministerin Stewens vorgestellte aktuelle Befragung bayerischer Unternehmen durch das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung bestätigt.

Beide Organisationen betonten die Notwendigkeit gesetzlicher Maßnahmen, um den Wildwuchs unsicherer Arbeitsverhältnisse und die wuchernde Einkommensarmut zu stoppen. Besonderes Gewicht käme dabei einem gesetzlichen Mindestlohn zu, der als Haltelinie nach unten den freien Fall der Löhne in nahezu tariffreien Branchen aufhalten kann.

Die Katholische Arbeitnehmerbewegung unterstützt das vom DGB Bayern initiierte Volksbegehren zum Mindestlohn in Bayern.

Edgar Schiedermeier, Landesvorsitzender der KAB sagte: „Deutschland entwickelt sich immer mehr zu einem Eldorado für Dumpinglöhne. Dies kann nur ein gesetzlicher Mindestlohn verhindern."

„Jeder Mensch muss von seiner Arbeit leben können. Der Mindestlohn ist eine deutliche Schranke gegen unmenschliche Ausbeutung", betonte Franz Schollerer, Landespräses der KAB.

Bayerns DGB-Vorsitzender Schösser hob seinerseits die uneingeschränkte Unterstützung des DGB Bayern und seiner Mitgliedsgewerkschaften für die Bemühungen der Katholischen Arbeitnehmerbewegungen zum Erhalt der arbeitsfreien Sonn- und Feiertage hervor. „Immer weniger Menschen können freie Sonntage genießen. Immer stärker werden wirtschaftliche Interessen als unveränderbar gesetzt und sozialen und familiären Belangen übergeordnet. Aus der ökonomischen Theorie wird eine ökonomische Alltagsphilosophie. Sonn- und Feitage müssen als Zeiten der Arbeitsruhe, der körperlichen und geistigen Regeneration und des menschlichen Miteinanders erhalten bleiben", sagte Schösser.

Bürgerreporter:in:

Christine Rist aus Pfaffenhofen

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