Manfred Habl – „Ein Blick zurück nach Vorn“ - Halbzeit

M.Habl, Leiter des Finanzamts Josef Lang
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Eine Ausstellung im Finanzamt Pfaffenhofen. Eine Zusammenfassung der Berichte und Filme, mit einer schriftlichen Fassung der Laudatio von Kulturreferent Reinhard Haiplik.
Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Juni 2009 zu den Dienstzeiten des Amtes geöffnet. Eine persönliche Führung, mit den Geschichten, die hinter den über einhundert Arbeiten aus drei Jahrzehnten stehen, kann kostenlos unter habl-kunst@t-online gebucht werden.
Mein Dank an dieser Stelle, gilt meiner Familie und den großzügigen Freunden und Gönnern der Habl-Kunst.

Ich wünsche Euch ein schönes Leben

Mit goldenem Gruß

Manfred Habl

Manfred Habl Finanzamt Pfaffenhofen 25 Jahre Habl-Kunst

Manfred Habl "Ein Blick zurück nach vorn" Interview

BERICHTE ZUR AUSSTELLUNG

Donaukurier
Von Beate Mayr

Eine Biografie aus Farben

DK Bericht

Hallertau INFO
Von Lorenz Trapp

25 Jahre Habl-Kunst besetzen das Finanzamt

http://www.hallertau.info/index.php?StoryID=45&new...

25 Jahre.. habl- home

http://www.manfred-habl.de/pageID_7576059.html

LAUDATIO
Kulturreferent der Stadt Pfaffenhofen
Reinhard Haiplick

25 Jahre Habl - Kunst
Ausstellungseröffnung am 01.April 2009 im Finanzamt Pfaffenhofen

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

Es war an einem heißen Sommertag im Jahre 1970 im Freibad zu Pfaffenhofen. Das Bad lag damals noch am Gerolsbach dort, wo sich heute das Schulzentrum erhebt. Zu uns kam ein schmächtiger Junge , der mir bisher noch nicht bekannt war. Mir fiel neben seiner Redseligkeit sein Sonnenkäppchen auf. Auf diesem stand das englische Adjektiv „dizzy“ geschrieben. „Dizzy“ war damals ein Riesenhit vom Tomy Roe, der sämtliche Charts anführte. Dizzy bedeutet aber auch „durchgedreht, durchgeknallt, ein wenig verrückt“. Ich legte mich gleich mit ihm an, sagte, dass „Dizzy“ von Tomy Roe zwar gut sei, aber nicht im entferntesten an Paul Simons „Bridge over troubled water“ heranreichte, wie überhaupt Simon & Garfunkel die überragendsten Popinterpreten seien. Er widersprach heftig. „Was bildet sich der ein!“ dachte ich mir. Zu meinem Erstaunen und meinem großen Ärger ergriffen meine mich umgebenden Klassenkameraden , denen ich schon lange mit meinen Simon&Garfunkel gehörig auf die Nerven fiel, eindeutig Partei für diesen in meinen Augen dreisten und vorlauten schmächtigen Jungen, auf den ich fortan nicht mehr sonderlich gut zu sprechen war.
Dies war mein erste Begegnung mit Manfred Habl. Es war nicht mein letzte Auseinandersetzung mit ihm. Viele weitere , oft weniger harmlosere ,sollten folgen.
Wir spielten einmal zusammen Theater. Theaterspielen mit Manfred Habl war stets ein Zitterpartie. Er war in einer Frühschoppenrunde, der ich auch angehörte und wir pflegten uns, miteinander anzulegen. Er sang mit anderen am Hauptplatz lauthals „Avanti populo“. Er verstand es, immer außergewöhnlich hübsche Mädchen auf seine Seite zu ziehen. Lange Zeit habe ich ihn dann aus den Augen verloren. Einmal traf ich ihn auf den Schlossfest von Neuburg- und ich freute mich darüber. Ich freute mich, weil ich Frau und Kind an seiner Seite sah und doch von tiefem Fallen und Verstrickungen in Probleme gehört habe. Heute sehen wir uns oft. Wir streiten nicht mehr- auch wenn ich meinem damaligen Musikgeschmack treu geblieben bin und sich seiner, wenn man seiner Internetseite Glauben schenken, doch sehr gewandelt hat. Als Manfred ganz unten war, als er sich in Situationen wiederfand, die kein Entrinnen zuzulassen scheinen, da hat er –vor 25 Jahren- die Kunst als rettendes Ventil entdeckt. Und so freue ich mich ganz aufrichtig darüber, dass er mich dazu erkoren hat, bei seiner Ausstellung 25 Jahre Habl Kunst im Finanzamt ein paar Sätze sprechen zu dürfen. Ich könnte nun viele reden, über Manfreds spektakuläre Aktionen, könnte vom Goldenen Klo, vom versunkenen Tresor, von der Bunkerkunst , von der Hablliste, von leeren Leinwänden erzählen. Das haben andere zur Genüge getan. Es erstaunt aber schon, dass der Name Habl immer nur mit solchen Aktionen in Verbindung gebracht wird. Ich gestehe: Ich habe mich erst beim Betreten dieser Ausstellung tiefer in Manfreds Kunstwelt versenkt. Und ich war überwältigt! Es ist so selten, dass solche Sätze ehrlichen Herzens ausgesprochen werden! Ich war angetan von dieser Farbenpracht. Ich war angetan von den subtilen, einfühlsamen Projektionen mannigfaltiger Seelenlandschaften.
Die Titel der Bilder spiegeln eindrucksvoll Lebensstationen wider. Zu Beginn des künstlerisches Schaffens das Chaos, dann die ernsthafte Auseinandersetzung mit religiös –mythologischen Themen. Eines der letzten Werke trägt den Titel „Tabula rasa“- mit dem einstigen Leben soll reiner Tisch gemacht werden..
Beim Durchsehen seiner verwirrend vielfältigen Internetseiten ist mir aber ein Satz aufgefallen, den Manfred in einem Interview kundtut. Er lautet sinngemäß: „Ich sehe mich als positiv Gescheiterten“.
Manfred Habl- ein Gescheiterter? Ich erhebe entschiedenen Einspruch! Wer sich, schon ganz unten, wieder so nach oben arbeitet, wer die heilsame Kraft künstlerischer Betätigung erkennt und alle ihr innewohnenden positiven Energien nutzt, wer höchst nachdenkenswerte , originelle, valentinesk tiefgründige Sentenzen von sich gibt, der ist nicht gescheitert! Und: wer auf so angenehme, so sympathische Weise zu provozieren versteht, wer aktuelle kommunalpolitische Geschehnisse so gekonnt, so geschickt, in spektakuläre Performances umsetzt, der darf sich ruhig Aktionskünstler nennen. Seine Aktionen haben Pfaffenhofen nicht geschadet, nein, sie haben der Stadt gut getan, haben zu anregenden Diskussionen geführt. Es mag ja sein, dass das manche als „durchgedreht, durchgeknallt, ein wenig verrückt „ sehen. Der Engländer könnte es als „dizzy“ bezeichnen. Vielleicht war das Wort, das der schmächtige, redselige Junge an dem heißem Sommertag auf dem Käppchen trug. weit voraussehend, wies es doch auf Reaktionen weniger wohl gesinnter Rezipienten, die ihm im späteren Leben begegnen sollten. Und vielleicht stimmen die Worte Paul Simons, die er später seinem wohl schönsten Simon& Garfunkel- Song „The Boxer“ hinzufügte doch irgendwie: „After changes upon changes we are more or less the same“
Ich habe die Bedeutung dieser Worte längst erkannt. Und Manfred Habl sicher auch..

Bürgerreporter:in:

Manfred Habl aus Pfaffenhofen

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