myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

"Ich brauche Mut, das Scheitern begrüßen zu können"

myheimat Herr Habl, Sie haben eine sehr bewegte und bewegende Lebensgeschichte. Für den Außenstehenden scheint es ein weiter Schritt vom gelernten Funkelektroniker und Bundeswehrsanitäter zum naturheilkundlichen Psychotherapeuten und Aktionskünstler zu sein. Mit welchen Tätigkeiten konnten Sie sich am meisten identifizieren?
Habl: Kunst kommt von Können, nicht von Wollen. Um Können zu können, muss ich mich dürfen trauen. Diese Idee von Karl Valentin steht mir am nächsten. Zu allem, was ich tue, brauche ich Mut und ein Talent, das Scheitern begrüßen zu können.

myheimat Gab es ein besonderes Schlüsselerlebnis, das Sie dazu brachte, die künstlerische Laufbahn einzuschlagen?
Habl: Das ist wie mit einer Sucht, ich suche keinen Anfang, sonst hätte ich ja einen Grund damit aufzuhören.

myheimat Der bekannte Filmregisseur und Komiker Woody Allen sagte einmal: „Glück oder eine sonnige Wesensart erzeugen keinen Impuls, sich künstlerisch auszudrücken. Das Glück schreibt mit weißer Tinte. Schmerz dagegen stimuliert.“ Aus welcher Quelle speist sich Ihre schöpferische Kraft?
Habl: Die Liebe zu mir selbst, das demütige Verhandeln mit dem Drecksack in mir und die Dankbarkeit noch leben zu können. Ich glaube, dass es einen Beobachter in uns gibt, der uns helfend zur Seite steht.

myheimat Hat Kunst eine erzieherische Funktion? Kann man mit/über Kunst die Gesellschaft verändern oder überschätzt man da die Wirkmöglichkeiten von Kunst?
Habl: Kunst war die erste Tätigkeitsform, in der der Mensch seinen Glauben manifestiert hat. Die Kunst verstehe ich als soziale Dienstleistung an der Gesellschaft, sie macht Mut und fördert das Selbstwertgefühl.

myheimat Geben Sie unseren Lesern doch einen kleinen Einblick in Ihr künstlerisches Tätigkeitsspektrum!
Habl: Marketing , Werbung, Betriebsberatungen, Autor, Schauspieler, Videos, Aktionskunst, Internet, Holz, Keramik, Seide, Öl, Aquarell, Raumgestaltung, Gartenanlagen, Lebens-und Wohnkonzepte, Spielplätze, Tutor, Analyse, Hilfe, Suchtberatung, Lebensberatung.

myheimat Sie sprechen ganz offen über Ihre damalige Alkoholsucht. Heute sind Sie Vater von zwei Kindern. Welchen Ratschlag werden Sie Ihren Kindern im Hinblick auf das Thema „Alkohol“ mit auf den Weg geben?
Habl: Alkoholismus ist eine anerkannte Krankheit, die ich nur selbst zum Stillstand bringen kann. Das bedeutet – absolute Abstinenz und regelmäßiger Besuch einer AA-Gruppe in meinem Fall. Meine Familie kennt mein Problem, lebt damit, und meine Kinder wissen, dass ich sehr krank werde, wenn ich Alkohol trinke. Ein mutiger, nüchterner und trockener Vater ist der einzige „Ratschlag“, den ich täglich vorleben kann.

myheimat Welche kunstgeschichtliche Epoche übte einen besonderen Einfluss auf Sie aus?
Habl: Vorgeschichtliche Höhlenmalerei und die Rolle der Großen Mutter im Mittelmeerraum.

myheimat Orientieren Sie sich an prominenten Vorbildern oder legen Sie Wert auf einen eigenen, unverwechselbaren Stil?
Habl: Max Ernst, Gerhard Richter, Josef Beuys sind Lehrer, die ich spannend finde, einen eigenen Stil kann ich bei mir nicht erkennen, ich mache einfach.

myheimat Geben Sie uns einen kleinen Einblick in Ihre aktuellen Projekte!
Habl: Kunst T(r)äume Bayern mit dem Thema „Kunst im Fluss“ im Sommer 2008 in Pfaffenhofen, diverse Ausstellungen, das Atelier im Bunker, Farbenwald und Farbenpark, die Insel, der Hauptplatz, Mane-TV, die PAF-Halter und was noch vorbeikommt. Gibt es Alles auf meiner Homepage http://www.manfred-habl.de

  • G.Böhm, M.Habl, H.Inderwies, H.Prechter, R. Zöllner (v.r.n.l.)
  • hochgeladen von Joachim Meyer
  • Bild 2 / 3

Weitere Beiträge zu den Themen

ValentinWoody AllenAquarellMalereiKunstJoseph Beuys

6 Kommentare

Mut, das Scheitern begrüßen zu können - Das ist eine hohe Kunst, und etwas, das in unserer Gesellschaft für meinen Geschmack höhere Anerkennung finden sollte...

Matthias, das denk ich auch, aber leider werden Menschen dann im harten Lebenskampf als Looser gebrandmarkt.
Ich denke, nur am Scheitern können wir wirklich lernen.

Für das Scheitern braucht man keinen Mut
Das kommt von selbst
Er sollte das Beste draus machen

Beteiligen Sie sich!

Hier können Sie nur eine begrenzte Anzahl an Kommentaren sehen. Auf unserer Webseite sehen Sie alle Kommentare und Ihnen stehen alle Funktionen zur Verfügung.

Zur Webseite