Barbara Uhl und Lorenz Trapp im Wolnzacher Rathauskeller

Barbara Uhl,Lorenz Trapp | Foto: Lorenz Trapp
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"Tod und Teufel – der mit dem Leben tanzt"
Performance von Barbara Uhl
"Die hängenden Wörter der Semiramis"
Konstellation von Lorenz Trapp

Die Galerie im Wolnzacher Rathauskeller begrüßt den Frühling mit einer Veranstaltung, die die Konstellation der Sterne und ihre Bedeutung für die konventionelle Kunst vollkommen unberücksichtigt lässt. Am Samstag, 21. März 2009, um 19.30 Uhr stellen Barbara Uhl und Lorenz Trapp ihre erste Gemeinschaftsproduktion vor, in der die gegensätzlichen Ausdrucksmittel der beiden Künstler zu einer faszinierenden und doch nur transitorischen Symbiose zusammenfinden. Die Konstellation „Die hängenden Wörter der Semiramis“ eröffnet in ihrer Statik den Raum, den die Performance „Tod und Teufel – der mit dem Leben tanzt“ in schöpferischer Bewegung nutzt und damit Festgefügtem Leben einhaucht, während gleichzeitig die Bewegung im statischen System zur Ruhe findet.
Zwei Linien kennzeichnen die Konstellation. Ausgangslinie sind die „WortBilder“ von Lorenz Trapp. Der Wolnzacher, der Buchstaben zu lyrischen Texten formt, hat seine Werke, die die Rezensenten seiner letzten Ausstellung mit der konkreten Poesie eines Ernst Jandl verglichen, in schwarze Rahmen gefasst. Diese „Wörter in Rahmen“ begeben sich freiwillig in alphabetische Reihenfolge, um das Chaos im alltäglichen Bildersalat zu ordnen. Auf der zweiten Linie befinden sich zwei Bronze-Skulpturen des Bildhauers (und Bruders) Peter Trapp, die Lorenz Trapp mit seinen Torsi ausgemusterter Schaufensterpuppen in einen Ring der stummen Diskussion stellt: Auge in Auge mit der „Adlermadonna“ wetteifert der „Cultural Junkie“ mit „Landratte“, „Amaus“ und „Fledermeise“ um die Gunst einer imaginären Semiramis. „Die hängenden Wörter der Semiramis“ bilden den babylonischen Kern: Schwarze Tücher bergen auf weißem Papier Fragmente, Ausschnitte und Gedanken aus den Texten von Lorenz Trapp.
Dieses nur scheinbar bruchstückhaft Verwirrte glättet die Bewegungsperformance „Tod und Teufel – der mit dem Leben tanzt“ von Barbara Uhl. Die Tai-Chi-Lehrerin zeigt eine Tanz-Performance, die sich mit den dunklen Seiten des Menschseins auseinandersetzt. Die dunkle Seite, mit Tod, mit Teufel, mit schwarzen Tüchern, wagt den Kampf mit der schöpferischen, der positiven Seite, mit Buchstaben, mit Alphabet, mit hellen Worten: Das Alphabet tanzt. Barbara Uhl entwickelt ihre Bewegungen aus dem Unbewussten und tritt in archaisch-prosaischer Weise in Kommunikation mit der gegebenen Umgebung. In ihren Bewegungen entstehen Stimmungen, die sich nähren aus der Wahrnehmung der umgebenden Kunstobjekte und der betrachtenden Zuschauer.
Musikalisch begleitet wird die Performance von der Geige des Anwar Alam. Den aus Indien stammenden Profimusiker mit klassischer Ausbildung zeichnet eine farbige Palette feinsinniger Virtuosität aus, geprägt von einfühlsamer Zartheit bis hin zu mitreißenden, kraftstrotzenden Klangbildern. Der Musiker, der auch an der Rohrbacher Musikschule Geige unterrichtet, hat mit Barbara Uhl bereits mehrere Projekte realisiert.
Die Konstellation ist noch bis 29. März in der Rathaus-Galerie zu sehen.

Bürgerreporter:in:

Manfred Habl aus Pfaffenhofen

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