Eier der Welt , Welt der Eier
1000 bunte Ostereier im Museum Petersberg

Eier aus der Bukowina
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Zur alljährlichen Oster Ausstellung präsentiert das Museum Petersberg dieses Mal Ostereier aus aller Welt. Der Leipziger Erhard Schwerin zeigt 1000 seiner ca. 3000 Ostereier umfangreichen Sammlung. Gezeigt werden Ostereier aus Stein, Holz, Metall und natürlich das Naturei. Die Eier sind in den verschiedensten Techniken gestaltet, beklebt, beschriftet, bossiert, geätzt...

In vielen Kulturen rund um den Globus spielen Eier bei den Schöpfungsmythos eine Rolle.
Finnland - die Welt entstand aus einem goldenen Ei
Hinduismus - wird ein goldenes Ei von einem göttlichen Vogel auf das Urmeer gelegt
Japan - Spielt das Ei eine bedeutende Rolle bei der Entstehung des Universums, die jetzt aber in den Hintergrund gerät
Peru - Die Inkas glaubten, das sich die Gesellschaft aus 3 Eier bildete, aus dem goldenen Ei entstand ein adliger Mann, aus dem silbernen eine adligen Frau und aus dem kupfernes Ei, das Volk.
Im Christentum steht das Ei für die Auferstehung Jesu Christi und 40 Tage nach Ostern - Himmelfahrt -

Ostern bedeutet für allen das Erwachen der Natur, sprießen der Knospen, Vogelgezwitscher, die ersten Hummeln summeln herum, Schmetterlinge gaukeln. Der Kreislauf die Natur beginnt von neuem. Viele Völker feiern kein Ostern sonder Frühlingsbeginn. Japan zelebriert das wunderschöne Kirschblütenfest, Sakara, mit einem Picknick. Es gibt natürlich auch Feste, die in vorchristliche Zeiten reichen. Die Schottinnen, Schotten und Besucher feiern auf Calton Hill in Edinburgh "Beltane" und die Spanier feier ihr "Fallas".
Iraner und Ägypter feiern mit Picknicks den Frühlingsbeginn.
Ostern bedeutet auch bunte Eier, Osterhasen aus Schokolade und Hefeteig, Osterplätzchen, Osterfeuer, Palmenwendel, süßes Osterbrot oder Kränze oder Zöpfe.
In Griechenland wird Tschoureki gebacken, mit einem rotgefärbten Ei  in der Mitte. Je nach Region steht in Deutschland und Frankreich ein Lammbraten auf den Mittagtisch und die Kaffeetafel ziert ein gebackenes Osterlamm oder eine köstliche Eierlikörtorte.
Beliebt auf den Inseln sind gewürzte Rosinenbrötchen,  Hot Cross Buns und der Simnel Cake mit Marzipankugeln.
Das beliebte Paskabrot wird von der Ukraine bis Georgien und nach Milttelasien gebacken.
Kozunak ist ein traditioneller Osterkranz in Bulgarien, Rumänien und Moldavien. Pincas, so heißen die kleinen Küchlein, die in Kroatien und Slowenien zu Ostern gebacken werden. In Serbien und Albanien wird zum Osterfest Lamm gegrillt. 
Kreta serviert Kalitsounia, ein Gebäck mit Quarfüllung. In Armenien stehen Nazook und Choereg auf dem Tisch. Als Hauptgericht werden Reis mit Rosinen und Fisch serviert. In Syrien backen Frauen und Männer  Maamoul bil Tamr, gefüllte Dattelkekse, und auch Pistazien Butterkekse, die Ghraibeh Butterkekse, sind sehr beliebt.
Deftiges kommt aus Italien, das Casatiello. Die Zutaten für das runde Brot sind Salami, Speck und 3 Sorten Käse. Argentinien glänzt mit einer Spinattorte "Pascualina". Frejon, eine Bohnensuppe mit Kokosmilch und Schokolade steht bei vielen Familien in Nigeria auf dem Tisch. Das  Fest Sham al-Naseem wird seit ca. 4700 Jahren gefeiert und reicht weit in die pharaonische Geschichte des Landes zurück. Bei Picknicks zum Frühlingsfest wird gern, Fesikh/gepökelter Fisch gereicht.
In vielen südamerikanischen Ländern wird die traditionelle Fischsuppe Faneska zubereitet. 12 verschiedene Sorte Bohnen, Linsen und Mais werden dazu benötigt und Kabeljau. Je nach Region variiren die Zutaten der Suppe. In Portugal und Ecuador wird Bacalhau à Gomes de Sá serviert, ein Gericht aus Kartoffeln, Eiern und Oliven.

Die ersten gefärbten Eier in Europa stammen aus Griechenland und datieren auf die Zeit zwischen dem 500 und 200 v. Chr. und waren rot gefärbt. Um 320 AD werden in Worm in einem römisch-germanischen Gräberfeld getupfte und mit Streifen versehene Gänseeier in einem Steinsarg plaziert. Um 400 AD segte die  römisch-katholischen und griechisch-orthodoxen Kirche rote Eier. Awaren, die Reiternomaden aus der asiatischen Steppe, färben im selben Zeitraum auch ihre Eier, Spuren fanden sich in einem Grab. Seitdem 9. Jh sind in Deutschland Prozessionen am Palmsonntag belegt. 1230 wird das Verschenken von gefärbten Ostereiern erwähnt. Das erste Gebildbrot wird 1539 in Form vom "Hasenmann und Eiermann" in einer dt. Bäckerordnung erwähnt. Kursächsische Polizeiordnung verbietet 1612 übermäßiges verschenken von Ostereiern und stempelt es als Unsitte. Kunstvoll verzierte Straußeneier finden den Weg in die Kunstkammern Europas. Der Benediktiner-Abt Jakob von Schuttern überlieferte den ersten Bericht, "wie hiesigen Kinder Ostereier suchten, die von Hasen stammten", 16. April 1691.  1694 schreibt Pfarrer Andreas Strobl Techniken und Farben für die Ostereierherstellung nieder. 1738 fand auf Wunsch der Gräfin Dorothe Renata von Castell-Remling (1699-1743) ein Eierlauf statt, sie verzichtete auf die Zins-Eier und dafür gab es ein Volksfest. 1694 schenkte August der Starke seine Mätresse Aurora von Königsmark eine Osterei, Wert 5000 Reichsthaler. Im umbrischen Amalia beschreiben Nonnen in einem Manuskript wie Klappaltäre aus Ostereiern hergestellt werden.  
Weltbekannte kunstvoll verzierte Eier stellt Peter Carl Faberge zwischen 1885 und 1917 für der Zarenhof in St. Petersburg her.

Hochburg der Ostereimalerei in Deutschland ist das Sorbenland. Wunderschöne farbenprächtige Eier.
Mähren zeichnet sich durch Strohapplikationen, mit Sonnensymbol und Kratzeier mit floralen Mustern aus. Böhmen mögen blumige dunkelgefärbte Kratzeier. Slowakei - Batik Eier mit Linien und Sonnenmotiven, Menschen im landwirtschaftlichen Umfeld.
Tschechien und Nordungarn herrschen einfache blumige Muster, und die typische Rose der Matyos vor.
Das Beschlagen oder Nageln von Eiern war ein Vorrecht ungarischer Schmiedegesellen und entstammt der Brautwerbung. Es soll die Fingerfertigkeit der Schmiedegesellen zeigen, die so etwas feines wie eine Eierschale beschlagen können. In Rumänien wird seit jahrhundertelang  gefärbt. Mit den verschiedenen Techniken verziert, Eier mit Gräsern beklebt,  auf einer Schicht Bienenwachs werden Perlen aufgeklebt, auch mit mehrfarbiger Farbbatik  wird gearbeitet.
Griechische bemalte Holzeier mit Ikonendarstellungen werden in Klöstern für Touristen hergestellt. In anderen Klöstern stellen Mönche und Nonnen Ostereier aus Bienenwachs und Weihrauch her.

Nouruz 20 März -21. März  2023. Das Iranisches Neujahrsfest wird seit ca. 500 v. Chr. gefeiert und geht auf die bäuerliche Kultur und die Tradition der Hirten zurück. In dieser vorislamischen Zeit wurde der Jahresbeginn auf die Frühlings Tages-und Nachtgleiche gelegt. Seitdem sehr populär, wird es prächtig gefeiert und in die islamischen Glaubensvortellungen integriert.
Die Sieben S/ Haft Sin variiren je nach Region. Auf der Tafel stehen rotbäckige Äpfel, Knoblauch, keimende Saate von sieben Getreidesorten, Essig, Gewürzsumach, Münzen und Hyazinthen. Alles Nahrungsmittel die mit S beginnen.

Die japanischen eierförmigen Daruma Puppen, stehen für das Bewältigen von Unglück und Schwierigkeiten, steht für Weitermachen. Ihr Ursprung, der chinesische Mönch Bodhidharma, er verbreitete den Zen Buddhismus in Japan.

Das Welten-Ei, ein Symbol für die Seelenwanderung, der Wiedergeburt und für den ewigen Kreislauf allen Geschehen. Die beiden bevorzugten Materialien für das Ei sind Speckstein oder Holz. In der nordindischen Provinz Kashmir werden bunte Holzeier und auch eierförmige Dosen hergestellt. Kleine eiförmige Kultsteine, die "Shiva-Lingams" werden im Fluß Narmada von Pilgern gesammelt. Größere dieser heiligen Steine stehen in Tempeln zu Anbetung Shiva.
In Australien, den Pazifischen Inseln und anderen Gebieten werden Ostereier auf Wunsch von Touristen mit den landesüblichen Motiven bemalt.

Der Aufbau dieser bunten Ausstellung dauerte 1 Woche. Sein Lieblingsei ist aus indischem Speckstein geschnitz, das Welten-Ei. Sein liebstes, erhielt er von einer älteren rumänischen Dame, als er in der Karwoche 1991 mit einem Hilfskonvoi in ihrem Dorf eintraf. Herr Erhard Schwerin ist mit Museen im Gespräch, denn er möchte seine gesammelten Eier in guten Händen wissen.
2024 stellt er im Textil- und Rennsportmuseun in 09337 Hohnstein-Ernstthal, Antonstraße 6 aus.

Bürgerreporter:in:

Yvonne Rollert aus Halle

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