Triumph und Tragik
Zwei Bilder - besser gesagt die Ereignisse die damit zusammenhängen haben mich mehr als alles Andere geprägt.
Die Mondlandung als Triumph der Anstrengung vieler Menschen, hervorgebracht durch den Willen zum Fortschritt, durch Mut, durch Begeisterung, durch den Willen einen Konkurrenten zu schlagen und durch Opferbereitschaft - und durch ein klares Ziel, vorgegeben von einem Anführer der an sein Volk geglaubt hat.
Der Kniefall von Warschau als Ausdruck einer Tragik, ausgelöst durch Hass und Entmenschlichung, politischer und ideologischer Verführung durch den fanatischen Anführer einer Diktatur der den Willen zum Fortschritt, Mut, Begeisterung, durch den Willen die (vorgegebenen) Gegner zu unterdrücken und zu vernichten und die Opferbereitschaft der Verführten dazu zu benutzen ein deutlich vorgegebenes Ziel zu erreichen.
Die Männer die den Mut fanden sich an die Spitze einer SaturnV-Rakete schnallen zu lassen wußten daß sie ein großes persönliches Risiko eingehen würden - um ein Zeichen zu setzen für die Bereitschaft der Menschheit sich weiterzuentwickeln.
Der eine Politiker der als Anführer eines demokratischen Staates spontan den Mut fand sich zu erniedrigen, den damaligen Gegner um Verzeihung zu bitten für das erlittene Unrecht wußte daß er Anfeindungen erleiden würde für seine Politik der Annäherung und Aussöhnung, für diese Geste der Versöhnung und Vergebung.
Dabei war er einer derjenigen die diese Diktatur bekämpften und am Wenigsten Verantwortung trugen für die Verbrechen. Und dennoch übernahm er diese Verantwortung. Freiwillig. Für sein Volk.
Beide wurden im Nachhinein mit Schmutz beworfen.
Doch beiden haben bei vielen Menschen auch einen Platz im Herzen.
Diese Menschen sind unsere Zukunft, denn sie tragen das Erbe in sich - das Erbe Großes erreichen zu können - und für ihre Fehler um Verzeihung zu bitten..
> "Ich finde es schon schlimm wenn diese Fake-Behauptungen nicht mehr als Schmutz gegenüber den Beteiligten empfunden werden, wenn wir uns nichts mehr dabei denken anderen einfach mal eben Schlechtes zu unterstellen weil - es KÖNNTE ja sein..."
Es ist schon ein Unterschied, ob man einer Person Schlechtes anhängt oder ob man Behauptungen hinterfragt und nicht blind glaubt.
> "Genau das meine ich. Diese große Geste der Menschlichkeit ohne handfeste Beweise als "mögliche Schau" zu bezweifeln ...."
Warum? Es gibt auch keine "handfesten Beweise" für die Behauptung, es sei eine spontane, ehrliche "große Geste der Menschlichkeit" gewesen. Jeder macht sich sein Bild halt selbst - und ohne Belege kann man eben nur spekulieren und glauben.
Das machst du doch nicht anders - oder glaubst du ALLES was JEDER behauptet?
> "Eine menschliche Gesellschaft ist für mich die Anerkennung einer solchen Geste - es sei denn es gäbe BEWEISE für das Gegenteil."
Du forderst Beweise für "das Gegenteil" und gleichzeitig "die Anerkennung" OHNE Beweise. Das ist widersprüchlich ;)
> "In unserer Gesellschaft scheint es daß Brandt die Aufrichtigkeit seines Handelns hätte beweisen müssen - was nicht möglich ist."
Mir muss Brandt nichts beweisen. Könnte er auch gar nicht, sondern nur Behauptungen aufstellen. Und ich kann die glauben oder nicht.
BTW: Mir persönlich ist es übrigens relativ schnuppe, ob der ehrlich spontan gehandelt hat oder ob das eine gut überlegte PR-Aktion war - politisch gravierender hat sich eh die besagte Unterschrift ausgewirkt, während der Kniefall was für die Medien und Medienkonsumenten war. Da hatte die Mondlandung m.E. viel mehr Bedeutung für Land, Volk, Gesellschaft und Globus.