Sommer und Cabrios

Offen fahren ist "in"

21.5.11
Vorgeschichte:
Das erste Auto war ein "Vollcabrio" = Ohne Seitenwände und ohne Dach und die erste , die eine längere Strecke damit zurücklegte, war eine Frau.
Weitere Fahrzeuge waren erstmal offen, bis man den Vorteil eines geschlossenen Verdeckes erkannte um dem Unbill des Wetters, etwas entgegen zu setzen zu haben. Erst aus Stoff, dann auch beständigeren Materialen wie Blech.
Der sogenannte "Innensitzer oder Innenlenker" (VW-Käfer) war geboren.
In vorherigen Varianten, saß der Chauffeur im Regen, die Herrschaft drinnen.
Dann kam er "Innenlenker, der den Insassen und dem Lenker, Wetterschutz gebot.
Das "offene" Fahrzeug mit einen evtl. vorh. leidlichem Stoffverdeck, nannte man "Roadster"
In einigen Länder , speziell in denen das Wetter recht unwirsch ist, hat sich dieses Erkenntnis nicht bis zur Gänze durchgesetzt. Hier wurde immer noch, trotz allen "Unkenrufen" zu jeder Jahreszeit offen gefahren.

Die Geschichte

Der Vorsommer hat sich breit gemacht. Noch nicht die brütenden Sommertemperaturen, aber doch schon so, das man bei Sonnenschein gern auf der Veranda oder dem Balkon sitzt.
Das Wetter ist relativ beständig, so das man sich auch mal traut, mit dem Fahrrad zum Einkaufsladen oder mit dem Motorrad zur Arbeit zu fahren. Man möcht meinen, der Sommer wäre schon da. Aber des Nächtens, Gott sein dank, sind die Temperaturen erträglich.

Auch die Cabriofahrer, schieben jetzt Ihr Cabrio nach erfolgter Wäsche, gern wieder in den Verkehr. Wind in den Haaren, Musik aus den Beschallungsanlage, so lässt es sich leben.

Da gibt es die ganz Harten, die fahren in Ihrem Roadster, auch im Winter an schönen Tagen und in Ermangelung eines vernünftigen Verdeckes, bewaffnet mit Lederhaube und Fliegerbrille auch dann offen.. Wer braucht denn auch schon ein Verdeck? Das verdeckt doch nur.
Die allerhärtesten, verkleinern Ihren vorderen Windabweiser/Windschutzscheibe auf die Größe eine DinA4 Blattes und erleben so den Wind, der einem um die Lederhaube pfeift. Freiheit auf vier Rädern.
Zu erkennen sind diese, meist in meist englischen Roadstern unterwegs, an den Fliegen zwischen den Zähnen.

Dann gibt es die Geländewagenfahrer, dessen Fahrzeug mit Stoffverdeck versehen ist, das ganze Jahr Ihr Vehikel durch unsere Lande schaukeln, selten oder gar nicht im Gelände sind, aber nun den Vorteil ( im Winter ein Nachteil), ihres leichten Stoffverdeckes entdecken und dieses entfernen. Man hat den Himmel über sich. Auf und Abbau des stofflichen Fahrzeughimmels, gestaltet sich aber immer recht mühsam und umständlich.

Da habe wir unsere Cabriofahrer.
Cabriofahrer nehmen viele Nachteile in Kauf, um durch den "Wind" zu sein...
Der Treibstoffverbrauch ist höher, wie beim Normalauto, da nicht so windschlüpferig, auch im geschlossenem Zustand, offen..haben die meisten Cabrios einen Cw-Wert, wie eine ostdeutsche Wohnwand aus Schleiflack. Das nimmt man aber unerkannt gern in Kauf. Hauptsache Cabrio.

Cabriofahrer/innen:

In der Mehrzahl fahren Frauen diesen Fahrzeugtyp. !!! Warum denn dieses?
Frauen würden sich selbst eigentlich weniger oder nie ein Cabrio kaufen. Frauen denken praktisch: Klein, Klein, Klein, niedrige Ladekante, 2 Schminkspiegel, Tampoonhalter ect. Wenn dann ein Cabrio zur Diskussion steht, dann eines, wo das Verdecke von selbst auf und ab gebaut wird. Man will sich auch nicht die Fingernägel beim Auf und Abbau des Verdeckes abbrechen.
Auch die nicht automatische Verriegelung älterer Cabrioverdecke, wird sonst gern vergessen. Die Folgen derartiger Vernachlässigungen, zeigt sich spätesten nach der Weiterfahrt bei nicht manuellem verriegeln des Verdeckes bei 50 km/std. Das Dach verabschiedet sich nach hinten und das Fahrzeug wird zum Dauercabrio.
Cabrios die von Frauen gelenkt werden, sind meist "Geschenke" .
Frauen finden Cabrios "schick", sind aber pikiert darüber, das der böse Wind, Ihnen Ihre 95 € Frisur dermaßen zersaust, das "das gar nicht geht".
Um dieses unzureichend geregelten Luftmassen bei Tempo 50 oder höher in die Schranken zu weisen, werden sogenannte "Windschotts", eingebaut, einzustecken hinter den Fahrersitzen , Plexiglasscheiben, die den bösen Turbulenzen der beschleunigten Atmosphäre Einhalt gebieten sollen.
So bleibt die Frisur oder die Perücke an Ihrem Platz, das Make-up verwischt nicht, kurz die Fahrerin ist zufrieden.
Leider ist das Cabriofeeling dahin, denn so hätte man auch einen Normalwagen mit Schiebedach fahren können. Aber man muss schließlich Prioritäten setzen.

Männer sind in solchen Gefährten, entweder zu jung oder zu alt.
Für die jungen muss die Fahrertürunterkante tief genug sein, damit der linke Ellenbogen, "Mannimäßig" darüber gehängt werden kann, damit das ganze auch "Cool" aussieht.

Die Älteren bevorzugen dann doch die Variante mit den "Windschott", lassen den Artritis-Ellenbogen im Wagen und lassen, außer bei einer Ausfahrt mit der "Lebensabschnittsgefährtin", doch lieber das Dach drauf. Die Erfahrung sagt, es könnte ja doch gleich regnen. (Und auch wegen der Frisur).
Zudem fahren die "älteren Herrn-Cabriofahrer", Modelle, die auch schneller wie 150 kmH fahren können. "Man gönnt sich ja sonst nicht`s".
Geschwindigkeiten über 120 kmh, sind aber allen Insassen, bei offenen Verdeck abträglich. Aber wo und wann kann man denn noch so schnell fahren?. Oder?: warum habe ich dann ein Cabrio mit 300 PS, was mal eben 240 in der Stunde machen könnte,
wenn dann , nur mit geschlossenem Verdeck, sonst fliegt die neue Kauleiste, dem Hintermann auf die Windschutzscheibe.

Dann aber kommt der Hochsommer.
Tausend Sonnen am Himmel und kein Schatten.
Natürlich fahrt man "offen", wenn man kann und belächelt diejenigen, die in Ihren Normalkaleschen mit geschlossenem Stahl-Dach, sich die Seele aus dem Leib schwitzen.
Bis zu dem Zeitpunkt, das man merkt, das man nach einer längeren Fahr oder nach 2 Stunden Stadtfahrt, einen Sonnenstich bekommen hat. ( Kann recht unangenehm sein.)
Man hat ganz einfach die Mütze /Lederhaube vergessen. Außerdem versauen solche Assesouirs, die Frisur.
Spätestens nach dieser Erfahrung, schließ man das Verdeck wieder und sitzt im Schatten, hat die Fenster geschlossen, wie alle anderen auch und genießt die serienmäßige Klimaanlage.

Na, geht doch könnte man jetzt sagen. Erfahrung macht klug.
Dann bleibt das Dach bis zum nächsten Vorsommer, wieder geschlossen.

Ist doch Klasse ein Cabrio zu fahren.

Wer nun denkt, diese Zeilen sind aus purem Neid darüber entstanden, das man sich kein Cabrio leisten kann. Dem sei gesagt: alles selbst ausprobiert in allen Variationen.

Henning 21.5.11 Änderung 25.5.11

Bürgerreporter:in:

Henning Lahmann aus Edemissen

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