Meditation am Bahndamm

Diese Magerböden haben viel überraschendes - wenn wir nur hinschauen.

'Da steht ja bloß Unkraut!' sagen manche Menschen. Ein schwerer Vorwurf, dieses 'Un', die Silbe der Verneinung.
Wir sind gewohnt, damit Gegensätze auszudrücken:
Glück für Segen - Unglück für Heimsuchungen
Klar für lauter - unklar für dunkel und vieles mehr.
Aber Kraut - Unkraut? Das erinnert mich an Ungeziefer, ein Begriff, mit dem man heute die meißten Insekten abtut, egal wie wichtig im Kreislauf der Natur sein mögen. Hier haben wir nur noch die Verneinung, denn wer spricht schon von Geziefer.

Lernen wir auf einer kleinen Wiese sehen - was entdecken wir dann erst auf der großen, am Wegrand, oder gar am Bahndamm.
Ich persönlich halte es für nötig, daß Menschen die Herzen und die Augen für die undressierte Natur neben und in sich öffnen.

Es ist nicht wichtig Blumen und Dinge mit Namen zu nennen und ihren Nutzen zu wissen. Wichtig ist, so finde ich, sie wahr zu nehmen und als einen , oft unerklärbaren, Bestandteil der Schöpfung zu erkennen: Das Geschenk Gottes an uns anzunehmen.

Auf mich wirken sie jedenfalls wie ein Urlaubstag, wo ich unvernünftig sei darf, ein bischen unkulitivier, unerzogen, unartig - eben wie ein Kind.

Es wird so viel von Freiräumen gesprochen: für Empfindungen und Gedanken. Brauchen wir nicht so einen Raum wie z.B. den Bahmdamm, wo Flugsamen ein Chance hat, die Kräuter, das Geziefer ??

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12 Kommentare

Diesen Ausflug ins "Unkraut" habe ich sehr genossen :o)

Ich denke das Wort Unkraut hat sich in der Zeit unser 'alten Altvorderen' so entwickelt:

Da gab es Pflanzen die für sich den menschlichen Verzehr als gut gezeigt haben. Die hat man irgentwann gepflegt und um sich angesiedelt.
Genannt: Kräuter.
Das Gemüse kam später dazu. Es muße, um es zu genießen (giftige Stoffe, Bitternis, Rauhheit abzubauen), zu "Muß" geköchelt werden.
Daher (vielfalt):Ge-müse.

Andere Pflanzen, die nicht günstig für sich zu diese Zweck erwiesen, traten aber auch dort auf. Sie machten ihnen das bereitete Kulturland streitig(?). Diese Kräuter waren, auf den ersten Blick, zu nichts nützlich. Also kam das UN dazu.
Genannt: UNkräuter

Heute ist man mehr informiert über den Nutzen solcher Pflanzegemeinschaften (und die nachfolgenden Nutz - Geziefergemeinschaften) sodas man oft wieder breite, gewollte Feld -Randstreifen mit der spontanen Wilflora anlegt!

Ist das menschliche Denken nicht in der Lage das auch in unserem eigenen Umfeld zudulden.
NEIN!
Ich sehe immer mehr steinvesiegelte Flächen um die Häuser. Alles pracktisch quadratisch - gut.

Die Besitzer solcher Flächen und Häuser sehne ich dann aber regelmäßig bei Nordic-Walkin, Jogging, Gymnastik, Freizeitsportarten. Auch Fitnesstudios, Heimtrainer in geschlossenen Räumen sind 'trendi/schick' und gehören dann zur nun künstlichen Bewegungen. Wenn ich es, aus meiner Warte, ganz kritich sehe ganz unnütze Ersatzbewegungen.

Da ist keine Zeit mehr zu einer ordnenden Gartenarbeit.

@ Nicole, solche kleinen Stellen lasse ich auch im Garten zu, z.B. kann ich keinen Mohn und keine Margerite entsorgen ehe sie nicht geblüht haben.
Unser 'Rasen' sieht auch gewöhnungsbedürftig aus.
GLG - Bärbel

Die Natur sucht sich ihren eigenen Weg ! Schöner Beitrag., Bärbel !

LG Karola

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