Magische Plätze meiner Heimat. Teil 1: Die Okerdüne bei Hillerse
Es ist heutzutage leider üblich geworden sich in der großen, weiten Welt möglichst gut auszukennen. Viele Zeitgenossen prahlen gern mit ihrem globalen Wissen über den leckersten „Italiener“ in New York, die geilste Disco in London, das beste Surf-Revier in Australien, oder die kultigste Kneipe auf Sylt. Erfragt man bei diesen ach so tollen Weltbürgern einmal, ob sie nicht auch in ihrer Umgebung lohnenswerte Ziele kennen, stößt man oft nur auf fragende Blicke.
Doch, wie heißt es so schön: „Das Gute liegt oft so nahe!“ Einen solcher magischen Plätze in meiner Heimat zwischen Fuhse und Oker möchte ich hier vorstellen. Es ist die Okerdüne südlich von Hillerse.
Nachdem der Harzfluß Oker die Stadt Braunschweig durchquert hat, mäandert er durch Felder und Wiesen des westlichen Gifhorner Kreisgebietes. An den östlichen Uferzonen liegen hohe Sandaufwehungen mit uriger Vegetation, die nachweislich schon in frühgeschichtlicher Zeit als Stationen der Jäger und Sammler genutzt wurden. Schon die Märzsonne erwärmt die geschützten Dünenbuchten bisweilen so stark, dass man die Jacke an einen der knorrigen Äste hängen kann.
Stundenlang kann man hier fast ungestört dem Plätschern der Oker zuhören, nur ab und an kommen Paddler oder Reiter vorbei, die ebenfalls die reizvolle Landschaft genießen.
Noch ein gut gemeinter Rat: „Wer mit Kinder anreist, sollte gleich beim Eintreffen auf barfuß umsatteln, denn hier sind nasse Füße vorprogrammiert; viel zu verlockend ist die Strandzone aus weißgelben Sand, wo man so herrlich rumpanschen möchte und flinke Fische im Wasser beobachten kann!“
Sehr interessant für mich. Meine Urururgroßeltern lebten in Hillerse. Sie trugen den Namen Sandelmann. Der Ursprung des Namens weist wohl darauf hin, dass der Namensgeber dieser Linie am sandigen Ufer der Oker gewohnt hat. Es könnte aber auch sein, dass er ein Sandverkäufer war.
Dessen Nachfahr Ludwig Sandelmann, der wie dessen Vater ein Häusling war, hat von 1769 bis 1830 gelebt. Sein Vater war Zacharias Santelmann, dessen Name noch mit einem t geschrieben wurde.