Khalil Gibran: "Der Wanderer"

Du triffst einen Fremden der nichts hat ausser seiner Kleidung und einem Stab.
Du lädst ihn ein nach altem Brauch und als er nach drei Tage geht ist es als wenn jemand von Dir nur kurz in den Garten gegangen ist...

"Die Weisheit und die Dummheit gehen in einem See schwimmen, und nach einer Weile kommt die Dummheit heraus, hüllt sich in die Kleider der Weisheit und geht - die Weisheit nimmt sich umständehalber die anderen Kleider. Seither werden Weisheit und Dummheit oft verwechselt. Doch mancher erkennt das Antlitz der Dummheit trotz der falschen Kleider, und mancher läßt sich von den Kleidern der Dummheit nicht verwirren das Antlitz der Weisheit zu erkennen..."
So ähnlich erzählt der Wanderer seine Geschichten in diesem kleinen Taschenbuch (5,10€, dtv 2009, isbn 978-3-423-345335-4) das mich sofort fasziniert hat.

Khalil Gibran (1883-1931) ist der in der westlichen Welt bekannteste Dichter des Orients. Er war ein Wanderer zwischen den Welten: seiner libanesischen Heimat, Europa und zuletzt Amerika. Das Vermächtnis, das der Poet des Libanon in seinen Gleichnissen und Erzählungen hinterlassen hat, ist heute aktueller denn je. Seine Werke gelten als maßgeblicher Beitrag der kulturellen Renaissance der arabischen Welt im Westen. Mit seinem Buch "Der Prophet", das millionenfach verkauft und in mehr als zwanzig Sprachen übertragen wurde, erlangte er Weltruhm und Kultstatus.

Bürgerreporter:in:

Edgard Fuß aus Tessin

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