Bischoff Mixa diffamiert Atheisten
In seiner Osterpredigt hat der Augsburger Bischof Walter Mixa den „praktizierten Atheismus“ für die Massenmorde insbesondere im Kommunismus und während der Nazi-Diktatur verantwortlich gemacht, obwohl es insbesondere während der Nazi-Herrschaft zahlreiche Verstrickungen zwischen dem Regime und den Kirchen und ihren Vertretern gab.
„In genau diesen Systemen seien "Christen und die Kirche besonders verfolgt" worden, so Mixa weiter – allerdings gibt es zumindest in Deutschland keine Anhaltspunkte dafür.
Die verfolgten und zum Teil hingerichteten aktiven Christen wurden wegen ihres persönlichen Widerstandes gegen den Faschismus verfolgt und bekamen von den Kirchen keinen besonderen Beistand.
Daß der Nationalsozialismus die Kirchen eher hofierte – schließlich hatten die christlichen Kirchen seit dem Mittelalter die Verfolgung und Ermordung der Juden initiiert (auch Martin Luther war Antisemit) – belegt Folgendes:
Am 23. März – einen Tag vor dem Beschluss des Ermächtigungsgesetzes – beruhigte Hitler die Kirchen mit einer Regierungserklärung, in der er versprach:
„Die nationale Regierung sieht in den beiden christlichen Konfessionen die wichtigsten Faktoren zur Erhaltung unseres Volkstums.“
Er werde ihnen „…den ihnen zukommenden Einfluss einräumen und sicherstellen…“ und sähe „…im Christentum die unerschütterlichen Fundamente des sittlichen und moralischen Lebens unseres Volkes.“
Die Wehrmachtssoldaten schworen: „Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, ....“ und auf den Wehrmachts-Koppelschlössern stand „Gott mit uns!” - nichts also was man mit einer Art von Atheismus in Verbindung bringen würde.
Mixa weiter: "Wo Gott geleugnet oder bekämpft wird, da wird bald auch der Mensch und seine Würde geleugnet und missachtet; eine Gesellschaft ohne Gott ist die Hölle auf Erden."
Der Philosoph Michael Schmidt-Salomon, Vorstandssprecher der humanistischen Giordano-Bruno-Stiftung, kritisierte Mixa scharf: "Wenn man weiß, dass in der Nazi-Zeit gerade den Juden Gottlosigkeit vorgeworfen wurde, erkennt man, wie perfide die Argumentation Mixas ist." Freidenker-Verbände wie die Freimaurer wurden von den Nazis aufgelöst, ihr Vermögen eingezogen, die bekennende Atheisten verfolgt.
Da nun Atheisten die Existenz eines persönlichen Gottes bezweifeln bzw. bestreiten, aber nicht unbedingt A-religiös sind trifft der Vorwurf Mixas z.b. auch Bhuddisten oder die Anhänger von Naturreligionen.
Kritiker weisen auch darauf hin daß im Namen insbesondere der christlichen Religion Milionen Menschen verfolgt, gefoltert und ermordet wurden, auch der 30-jährige Krieg sei ein reiner Religionskrieg gewesen andere wie z.B. der Bürgerkrieg in Irland religiös motiviert.
Sowohl das Bistum Augsburg als auch die Deutsche Bischofskonferenz wollten auf Nachfrage der Presse keinen Kommentar zur Predigt und der Kritik daran abgeben, einzelne Stimmen erwägen eine Anzeige gegen den Augsburger Bischof wegen Volksverhetzung.
Bürgerreporter:in:Edgard Fuß aus Tessin |
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