ADVENTKALENDER - 12. Fenster - 3. Advent
A D V E N T - (lat. Ankunft)
wir warten - wir erwarten - wir erhoffen Jemanden/Etwas
Was vermittelt UNSERE eigene Umgangssprache uns damit? Es sind Worte. Die Gefühle dazu entwickeln wir. Oft steht hinter Worten dennoch viel Unaussprechliches. Wir müßten einen Roman schreiben um uns verständlich zu machen.
Unser Umfeld, unsere Herkunft prägt unser VERSTÄNDNIS da wesentlich.
Dabei ist uns der Klang unsere 'Muttersprache' behilflich.
Vornehmlich der Dialekt in dem wir aufwachsen sind ist da etwas ganz besonderes. Manchmal ist er wie ein Adapter zu unserer Verständnisebene.
Vieles kann nur mit einem dialetischen Wort ausgedrückt werden.- Ein Dolmetscher würde sich die Zunge brechen und doch die richtige Übersetzung ins Hochdeutsch nicht finden.
Ich selber bin, dahingehend, mit zwei ganz unterschiedlichen Dialekten aufgewachsen.
"Vor de Dör häf ick en wunnerscheunet 'Heidjer Platt' snackt."
Also Plattdeutsch der Lüneburger Heide um Wittigen herum.
"De'Hemm honn~isch 'Hunsricker' geschwetzt". Örtlich festgemacht zwischen Trier und Idar-Oberstein.
Hochdeutsch wurde dann im Schulalter etwas wie eine Fremdsprache für mich.
Immer wieder merke ich, daß mich die Dialekte und andere regional 'intimen Sprachen', die Mutter - Vatersprachen, besonders ansprechen. Sie vermitteln mir mehr als gesagt ist, wie in diesem Gedicht:
DAT TÖBEN (Das Warten)
Dat Johr is rüm, man kan't kum glöben,
mit all sin Daun un all sin Töben.
Wi töft up düt un töft up dat.
Wie alle töft up irgentwat.
De Öllern töft up ehre Kinner,
wenn Kinner töft , is dat noch slimmer.
Wi töft ook mal up een goodet Woort
so in'n Vorbiegahn öbern Doort.
Wi töft up een Breef von'n gooden Fründ,
wenn't ook blos een poor Reegen sünd.
Un wenn't us moll ganz slecht gahn deit,
töft wi up een Minsch, de us vesteit.
So töft wi all dat ganze Johr
up irgendwat - is dat nich wohr?
Nu sünd wi wedder in 'n Advent
wo all de hellen Lichter brennt,
un töft nu up dat Chistuskind,
wat wi dor in de Kippe find.
Wenn de nich för us wör born,
de Minschheit wör woll ganz verlorn.
Wi singt nu leise un ganz sacht:
"Stille Nacht, Heilge Nacht"
un denn ganz luut un vuller Freid:
" Freue dich, freue dich. o Christenheit."
Dat nee Johr rückt ook bald an,
un dat Töben fängt wedder von vörne an.
(von Elisabeth Ohlenmeyer)
Mutter, Vater sind für das Kind immer die menschliche Quelle aus der es fließen, sprießen, wachsen kann - schau doch auch einmal ganz still in Dir selbst zurück!
Ich wünsche Dir einen gesegneten 3. Advent .
Liebe Grüße von Bärbel
Bürgerreporter:in:bärbel stephan aus Peine |
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