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UP Pamina: Das Glück der Erde ....

  • Die Ferme Equestra - mit klemmender Blende
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http://www.up-pamina-vhs.org/47.0.html?&no_cache=1...

Vor das Vergnügen haben die Götter die Arbeit gesetzt - und warum Spuren von Schmerz im Gesicht auch Zufriedenheit ausdrücken können - das erfuhr eine Gruppe der deutsch-französischen Volkshochschule Pamina am vergangenen Sonntag in Obersteinbach, einem kleinen Dorf in den Nord-Vogesen.

Der Reiterhof Hofmans hatte ein "Reiten für Anfänger in den Vogesen" angeboten; für 45€ fürwahr eine günstige, nicht jedoch "billige" Gelegenheit.
Weitere Info: http://www.hommedecheval.com/index_de.html

Die Pferde, die meisten von ihnen gutmütige und ruhige Norweger standen schon für uns bereit, aber zunächst wurden wir nach Aussuchen des obligatorischen Leih-Helms mit der Technik des Striegelns mit unterschiedlichen Bürsten vertraut gemacht - und damit auch mit "unserem" Tier. Das Berühren und Reden mit den Pferden schaffte die erste Verbindung.
Jede(r) Reiter(in) bekam dann die passenden Sättel und Decken sowie das Zaumzeug ausgehändigt, und mit großer Geduld zeigte uns Reitlehrer Johan Hofmans das richtige Satteln - wir durften und sollten auch dort selbst Hand anlegen. Das Anlegen des Bauchgurt erfordert besondere Vorsicht; das Nachziehen übernahm Hofmans selbst, und auch das Strecken der Vorderbeine, damit keine Hautfalte im Gurt dem Tier Schmerzen zufügen kann.
Das Aufsteigen mittels Trittleiter schien etwas "würdelos" - hatte aber seinen Zweck: da grundsätzlich von links am Pferd "gearbeitet" wird würden die Tiere beim Aufsteigen nur mit dem Steigbügel immer einseitig belastet. Auch hier zeigte sich die Kompetenz und vor allem das Einfühlungsvermögens von Johan Hofmans.

Etws mulmig wird einem schon wenn dann die Leine gelöst wird die das Tier an seinem "Parkplatz" gehalten hatte. Doch folgsam gingen die Pferde hinter dem ersten, von Hofmans geführten Tier in einer Reihe zur Reithalle. Wir, die Aufgesessenen, waren erst einmal Statisten, doch dies änderte sich.
In der Halle bekamen wir nun die ersten Grundsätze des Reitens vermittelt - Sitzhaltung, Zügel und wie wir dem Pferd zu verstehen geben was wir von ihm erwarten. Damit einhergehend folgen immer die Erklärung über das Wesen und das Verstehen des Pferdes. Schließlich versuchten wir - mit mehr oder weniger Erfolg - im Rechteck Schritt reitend das Gehörte in die Praxis umzusetzen. Mein "Max" spurte gut - was bedeutete daß er brav dem Vorderpferd hinterherlief und es nicht einfach war ihn ein wenig anders zu lenken um ausserhalb der aufgestellten Pylone zu bleiben wenn das vorausgehende eine Abkürzung nahm. Doch langsam stellte sich das Gespür ein, und ich hatte wirklich das Gefühl Max meine Wünsche nahebringen zu können - wenigstens ab und zu.
Für allgemeine Heiterkeit sorgte der hofeigene Schäferhundmischling, der auch schonmal einen der Pylone wegschleppte und zwischen den Pferden herumlief - was diese nicht im mindestens störte. Überhaupt war dieser Reiterhof eigentlich eine bunte Tiermischung - Pferde, Esel, Kühe, Hasen, Katzen, zwei Hunde, Hühner - in vielen Dingen sind Familie Hofmans Selbstversorger.
Die Übungen bauten langsam weiter auf, Hofmans ruhige und humorvolle Art kam bei allen Teilnehmern positiv an. Schließlich hatten wir ein ruhiges Gefühl für den nachmittäglichen Ausritt. Der kurze Ritt zum "Parkplatz" war dann schon sicherer, wir sattelten ab und führten die Pferde zum "Mittagessen" auf die Weide. Bevor wir selbst zu Tisch gebeten wurden gab uns Hofmans noch eine Vorführung besonderer Art. Nach einer eingehenden Erklärung der Methode - Johan Hofmans ist einer von weltweit 30 Instrukteure der Pferdekommunikation nach Monty Roberts -
http://www.montyroberts.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/Monty_Roberts
führte er uns seinen Umgang mit einem Hengst vor, den er erst am Vortag aus Großbritannien bekommen hatte. Es war verblüffend - nach kurzer Zeit hatte er sichtbar das Vertrauen des Pferdes gewonnen sodaß er ihn mit einer französischen Fahne berühren und über den Kopf fahren konnte - was bei einem Beutetier normalerweise einen Fluchtimpuls auslöst (was aber nichts mit Frankreich zu tun hat!).
Zum Mittag gegessen wurde gemeinsam, die charmante und fröhliche Hofherrin Sylvie-Anne Hofmans hatte morgens extra noch Brot gebacken. Es gab eine umfangreiche Wurstplatte, dazu Pellkartoffeln mit Quark und leckerem Salat, schmackhaft, sättigend und leicht genug für den folgenden Ausritt - für 8€ p.P. ebenfalls absolut günstig.

Gut gestärkt an Körper und Seele holten wir dann "unsere" Pferde von der Weide, das Satteln ging meist gut vonstatten, nur beim Anlegen der Trense bewies Max mehr Verstand als ich - ich hatte das Teil schlicht falschrum gehalten, und so verweigerte Max die Annahme.
Braves Pferd...

Der zweite Aufstieg gestaltete sich für uns schon einfacher, auch meine Frau Ute kam problemlos auf ihre "Judith".
Unter Führung von Johan Hofmans ritten wir im Schritt und einer Reihe in den Wald direkt hinter dem Reiterhof - und es folgte ein wahrhaftiges Erlebnis für uns Anfänger. Natürlich - die Pferde waren so daran gewöhnt daß wir eigentlich garnichts Falsch machen konnten - ausser bei Gelegenheit den Sattel vorzeitig zu verlassen - aber auch diese Befürchtung blieb unbegründet.

Auch hier zeigte sich daß die Pferde durchweg spurten - was bedeutete daß sie ihrem Vorderpferd schlicht folgten. Meine Versuche Max neben Utes Judith zu bugsieren schlugen fehl - ich konnte Max zwar dazu bewegen seitlich versetzt zu gehen, weiter aufzuschließen jedoch gelang nicht... was natürlich beabsichtigt war, denn sonst hätte Hofmans im Falle einer Gefahr eventuell die Kontrolle über die Gruppe verlieren können. Das Anhalten und Einschwenken zum Stop und die gelegentlichen Trabs gelangen schon gut - ich hatte jedoch den (nachhaltigen) Eindruck dafür noch nicht die richtige Steh-Sitzhaltung gefunden zu haben.

Die Natur war beeindruckend - der sonnendurchflutete Wald (wir hatten Glück und bekamen lediglich einen sehr kurzen Schauer ab) und die Sandsteinfelsen deren Formation manchmal überdimensionalen Baumpilzen ähnelten, und aus wenigen Metern Entfernung beäugte uns ein junges Reh.

Und die Wege: nie hätte ich gedacht als Anfänger dort zu reiten - von breiten Fahrwegen ging es auf schmale Pfade mit herunterhängenden Zweigen, nur wenig neben einem Abhang, über Steigungen und Gefälle - aber nie kam ein Gefühl von Gefahr auf, so sicher gingen unsere Pferde ihren Weg, nicht ohne hin und wieder ein paar "Blätter-to-go" zu zupfen..

Nach über zwei Stunden kamen wir wieder auf der Ferme Equestra an, sattelten ab und führten die Pferde auf die Weide und verabschiedeten uns, schließlich hatten sie uns "Rookies" ein unvergessliches Erlebnis beschert; die etwas unnatürliche Körperhaltung von uns zeigte daß dies auch sonst nicht ganz spurlos an den meisten von uns vorüberging, doch - zufrieden, gar glücklich war eigentlich jeder.

Der nächsten Ausritt ist schon geplant...

P.S. Fotographisch war der Tag leider ein Flop - eine klemmende Blende und eine falsche Einstellung haben die meisten Bilder unbrauchbar gemacht; im Reitstall ging garnichts, auf dem Ausritt nur sehr beschränkt und in schlechter Qualität - ich bitte dafür um Entschuldigung.

  • Die Ferme Equestra - mit klemmender Blende
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  • Ein weiterer Mitbewohner
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  • Welche Bürste ist wofür? Striegeln für Anfänger!
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  • Nach der Theorie dann die Praxis. Zum Reiten bekam ich dann aber doch einen Norweger.
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  • Ute und ihr "Irokese"
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  • Sie schaute sich das Drama lieber aus sicherer Distanz an.
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  • Johan Hofmans demonstriert uns die "Methode Monty Roberts" - nach kurzer Zeit läßt das Pferd sich sogar die sicht nehmen - ein großer Vertrauensbeweis und die Anerkennung Hofmans als "Leittier".
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  • Das Strecken der Vorderbeine übernimmt Johan Hofmans - es verhindert die Bildung von Hautfalten unter dem Bauchgurt.
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  • Ute auf "Judith"
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  • Unser Ausritt beginnt - über zwei Stunden durch die Wälder der Nord-Vogesen
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  • Gutes Wetter begleitete die Gruppe durch die Natur
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11 Kommentare

Das ist aber auch eine schöne Gegend in der ihr euch herumgetrieben habt.
Wir haben uns einst von Nothweiler aus die Wälder unsicher gemacht. Zu empfehlen das Restaurant „Cheval Blanc“ in Lembach. Aber vorher anrufen und reservieren.

Schön EDGARD, das war doch mal fröhlicher als zu FUß :D.

Das war mal ein sehr schöner und lustig erzählter Artikel, Edgard.
Da ergings dir und deiner Frau dann besser als mir. Vielleicht lags daran, dass ich allein unterwegs war. Mein Pferd war zwar auch sehr brav aber auch sehr stur. Ich wusste nicht, wo ich die Handbremse lösen konnte, denn nach ein paar Schritten blieb es stur stehen, egal wie sehr ich die Anleitungen der Reitlehrerin umsetzen wollte: es sagte einfach: pöh..., es hatte keinen Bock, seine Knie taten ihm weh und als es dann musste, weil die Lehrerin mit dem "pöh" nicht einverstanden war, liefs langsam, aber immer dichter am den Koppelzaun. Und da standen auf der andern Seite seine Kumpane. Mir wurde langsam das Bein immer stärker gedrückt und wenn wir bei den Runden zu "den anderen" kamen, zupften die ständig an mir rum.

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