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Jugendrotkreuzgruppe Woltorf: Für euch, für uns

Auch von -4°C ließen sich die 6 Kinder und Jugendlichen der Jugendrotkreuzgruppe Woltorf im Alter zwischen 6 und 13 Jahren und ihre Betreuer nicht schrecken:
Wetterbedingt zum erstenmal in diesem Jahr befreiten sie die Schwittmerstraße vom Ortsausgang bis zur Kanalbrücke und auch die angrenzenden Feldränder von wohl meist aus Autofenstern geflogenem Müll.
Abgesichert durch Warnschilder, Warnwesten und die Betreuer suchten die Kinder den Straßenrand ab. Die meisten Autofahrer fuhren vorsichtig vorbei, grüßten sogar. Einige jedoch, darunter erschreckend viele Frauen brausten ohne die Geschwindigkeit merklich zu verringern zwischen den Gruppen durch.
Spitzenreiter auch diesmal wieder diverse Verpackungen aus Schnellrestaurants, aber auch viele Flaschen aus Kunststoff und Glas – einige waren zerbrochen; die Scherben stellen auch eine Gefahr für die Tierwelt dar und wurden von den Helfern vorsichtig eingesammelt. Insgesamt füllten sich drei große Blaue Säcke mit Müll der jetzt vom DRK- Ortsverein Woltorf entsorgt wird.
Die Idee hierzu brachte die Familie Fuß aus den USA mit. Dort ist es in vielen Gebieten üblich daß Straßenabschnitte von bis zu rd. 3 km von Vereinen, Schulen und anderen Organisationen „adoptiert“ werden und diese für die Sauberkeit sorgen – und das funktioniert deutlich sichtbar, denn es ist für die Organisationen auch ein Aushängeschild. Ute Schlichting- Fuß, Vorsitzende des Ortsvereins und zur Zeit auch Gruppenleiterin des JRK Woltorf brachte den Vorschlag ein, denn das einmalige Reinigen beim jährlichen „Frühjahrsputz“ reicht bei weitem nicht aus, oft liegt schon Stunden später schon wieder Müll auf den mühsam gereinigten Flächen. In Absprache mit Ortsbürgermeister René Laaf übernahm das JRK im letzten Frühjahr zunächst probeweise diesen Straßenabschnitt um auszuprobieren ob diese Idee auch hier funktionieren kann. Immerhin haben Organisationen wie das JRK eigentlich andere Aufgaben und die Mitglieder müssen da „mitziehen“. Beim JRK steht aber durchaus ein Prinzip dahinter: Die Kinder sollen schon früh lernen daß die Idee des Roten Kreuz darauf basiert sich selbstlos für andere einzusetzen, auch im Schutz der Umwelt vor der Rücksichtslosigkeit Anderer. Und wer selber Müll eingesammelt hat wird selber nicht so schnell zum Umweltverschmutzer hoffen die Betreuer.
Am Parkplatz neben der Brücke angekommen gab es erst einmal heißen Früchtetee und Kakao, auf dem Grill wurden die kleinen Bratwürstchen gar. Hier ergab sich auch ein Anknüpfungspunkt: Edgard Fuß erklärte den jungen Rot-Kreuzlern die Gefahren beim Grillen. Nicole Gartzmann, Mutter der kleinen Johanna hatte die Funktion der Grillmeisterin und auch des „Brandopfers“ übernommen: Mit Rouge, Wimperntusche, Lidschatten und Kaugummi war ihr Unterarm mit Verbrennungen 1., 2. und dritten Grades versehen worden und die Gruppe sollte nun Vorschläge machen was zu tun sei. Notruf absetzen, mit einem Brandwundentuch keimfrei bedecken, Kühlen mit den vor Ort verfügbaren Mitteln, die Verletzte gleichzeitig mit der Rettungsdecke vor Auskühlung schützen und auf Anzeichen von Schock achten, das klappt bei einigen schon recht gut.
Helfen können und helfen wollen – das möchte das JRK vermitteln. Ute Schlichting-Fuß und ihre Helfer hoffen daß die jungen Rot-Kreuzler ihr Können später beim Schulsanitätsdienst und der DRK-Bereitschaft weiter einsetzen und vervollkommnen, die dabei erworbene soziale Kompetenz kommt den Kindern wie auch ihrem Umfeld selbst zugute.

Vielleicht schließen sich andere Vereine diesem Beispiel an? Nicht nur in Peine bieten viele Straßenränder ein erschreckendes Bild.

  • Das Vorbild aus den USA. Die saubere Straße ist das Aushängeschild des Vereins der die Straße
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  • Abgesichert wurden die beiden Gruppen durch Hinweisschilder und Warnwesten. Die Betreuer hatten ebenfalls ein Auge auf den Verkehr und achteten darauf daß die Kinder immer am Seitenrand blieben.
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  • Die meisten Autofahrer verhielten sich vorbildlich vorsichtig - wie gesagt, die meisten...
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  • Daß Grillen nicht nur gut schmeckt sondern auch gefährlich sein kann wurde den Kindern eindrücklich erklärt.
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  • Mit einfachen Mitteln kann man - der Kinder wegen zurückhaltend - auch verschiedene Verbrennungen darstellen.
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  • Die Kinder suchen das richtige Material heraus. Dieses Übungsmaterial stammt meist aus abgelaufenen PKW- Verbandkästen die dem Ortsverein gespendet wurden.
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  • Der verbrannte Arm wird versorgt. Die Kinder tragen dabei auch Latexhandschuhe. Sie lernen daß das keimfreie Bedecken und Kühlen die wichtigsten Erstmaßnahmen sind. Einen Notruf absetzen können die meisten schon.
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3 Kommentare

Vorbildlich! Und das auch noch bei diesen Temperaturen...

Bei uns werden auch regelmäßig die Feldmark + Grünflächen im Neubaugebiet von Freiwilligen gereinigt.

> "Einige jedoch, darunter erschreckend viele Frauen brausten"

Die fahren inzwischen mieser als die Männer.
Besonders, wenn sie vor Schulen, Kindergärten, etc. ihre Blagen rauswerfen oder einsammeln, sind die gemeingefährlich. Quer über Rad- und Fußweg parken ist da noch das Harmloseste - bis hin zum Missachten aller Regeln - und dem Rasen.

Mit freiwilligen Konfis habe ich das vor ein paar Jahren auch mal gemacht.
Wir haben die Straßeränder von Vöhrum bis Mitte Eixe, dann die am Eixer-See abgesucht. Auch um den See sind die kleinen/großen Saubermänner gegangen.
Ein Vater hat uns den Müll mit dem Trecker und Hänger entsorgt.

Nach getaner Arbeit haben wir uns in den FLUTEN des See's abgekühlt. Dann haben wir unser Piknik und unsere Getränke ausgepackt und miteinander geteilt.
Dann haben wir ein bischen gesungen und ein bischen Vollyball gespielt - und waren damit bei dort Lagernden sehr auffällig und unerwünscht.

Ich hätte die Leute schlagen können.
Einige habe ich dannn gebeten die Müllsäcke auf den Hänger zu laden damit sie merken sollten um was es da ging.

Mal ehrlich wieviel Erwachsene könnte man zu solchen Aktionen mit solch unspektakulären 'Drum und Drann' wohl dazu motivieren?

@ Andreas, in allem was Du da geschrieben hast, muß ich Dir Recht geben.
Was wir als Erwachsene nicht beachten, erachten Kinder als NORMALE Situationen und Handlungen.

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