Autos fürs Volk

PAZ vom 9.4.2009

Awrackprämie

- Autos fürs Volk -

Lieber Herr Mathias Philipp,

der Name “Volkswagen” bürgt für Qualität. Und man bekommt ihn, vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld. Da muss der Käufer eines Daimlers tiefer in die Tasche greifen, der hat ja auch die eingebaute Vorfahrt sowie Breitreifen.

Beim Peiner Autofrühling konnte jeder Interessierte sich hinter ein Lenkrad setzen, und ganz offen über den Verkaufspreis mit dem Autoverkäufer sprechen. Da erklärt man ihm schon mal ganz lockere auf dem Beifahrersitz, wer keinen Führerschein besitzt, fährt dieses Modell auf dem Kindersitz. Der will nicht nur den “Alten” in Zahlung nehmen, sondern einen Sonderrabatt für das Auslaufmodell geben. Denn in dem Rüsselsheimer Opel-Werk will man den Volkssport , Autos herstellen, nach der Osterwoche gänzlich einstellen. Die Mitarbeiter übernimmt das Werk - Ford. Diese Marke ist mit einem Sparmotor versehen, damit kann man Gas geben, eine längere Urlaubsreise unternehmen, ohne Nachzutanken, die Rückreise antreten, weitere Wochenendausflüge ins Grüne an gesetzlichen Feiertagen planen. Auch mit dem Wagen Umwege zur Arbeit fahren, das Finanzamt wird es ihnen gestatten. Und die entsprechenden Kilometer bei der Steuererklärung erstatten. Weil sie in Katerstimmung zu ihrer Arbeitsstätte fahren, nur so sei der Chef noch zu ertragen.

Soweit so gut. Manch ein stolzer Autobesitzer trägt bei seiner rasanten Spazierfahrt im Spargang noch einen Sommerhut. Die da oben, tragen zwar Roben. Und so entschieden Verkehrsrichter bei einem Auffahrunfall, der da hinten, bleibt auf seinem Schaden sitzen. Abstand halten, oder den Schaden bezahlen, bei einem Zusammenprall. So sind nun mal die Verkehrsregeln, die im Namen des Volkes ergehen.

Autos fürs Volk. Und so ist jeder zweite Deutsche auf seinen fahrbaren Untersatz besonders Stolz. Sagt auch Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, die Abwrackprämie eine gute Idee. Drum werden in Deutschland weniger Kinder von alleinerziehenden Müttern geboren, die Väter haben sich lieber für die Unterhaltskosten eines Autos entschlossen, die Sprösslinge in ein Heim abgeschoben, dort wird für 100,00 € als Prämie die Patenschaft übernommen. Und so werden in Zukunft mehr Neuwagen als Kinderwagen auf unseren Straßen rollen.

Wir sind das Arbeitervolk, sagt Olaf Scholz, in einer Klönrunde , da Basteln nur Frauen an einer Puppenstube, deren Männer sind auf Arbeitssuche.

Gruß

Lothar Assmann

Bürgerreporter:in:

Lothar Assmann aus Peine

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