Brückentag

Brückentag – lasst Blumen sprechen
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Schönstes Wetter und die Gartenarbeit lockt. Meine Frau hat mir gleich einen Zettel geschrieben, was noch alles schnell in die Erde muss.
Majoran, Schnittlauch, Estragon, ein Rosenhochstämmchen und Rosendünger.
Also rein ins Auto und los.
Vor der Abbiegespur auf der Bundesstraße zum Gartencenter steht schon der Verkehr. Die kommen ja von allen Seiten. Schrittweise geht es dann doch manchmal etwas weiter. Wo parkieren? Ich habe extra das kleine Auto genommen und kann mich irgendwo dazwischen quetschen. Mit einem SUV hat man keine Chance.

Dann, keine Einkaufswagen. Also warte ich, bis jemand ein Wägelchen zurückschiebt.

Endlich im Gartencenter finde ich doch Schnittlauch als erstes, dann auch den Majoran, der steht neben der Pfefferminze.
Eine 90 Jährige Kundin sucht Pfefferminze für ihre Tochter, die will aber dieses einfache Minzkraut nicht. Das ist ihr nicht besonders genug. Die Mutter ist verwundert und meint dass es das früher nicht gegeben hätte.

Ich frage einen freundlichen Mitarbeiter. Gemeinsam machen wir uns auf die Suche nach dem Estragon. Dann will er mir Ysop geben.
Ich habe ja einen Zettel und bestehe auf Estragon.
Tatsächlich finden wir dann im Freigelände französischen Estragon. Der Tag ist gerettet.
Jetzt noch das Rosenstämmchen, den Rosendünger und ein kurzer Schnack mit einem Bekannten, der auch den Brückentag ausnutzt.

Auf dem Weg zur Kasse muss man wieder durch das ganze Gebäude. Bei der Gelegenheit teste ich noch schnell den preiswerten Strandkorb ganz außer der Reihe für meine Frau. Das mit dem Strandkorb wird wohl auf nächstes Jahr geschoben.

Gerade will ich weiterschieben, da steh ich schon wieder an, Stau vor der Kasse.
Kassen 2 bis 5 sind geöffnet und es geht scheinbar nicht weiter. Hinter mir erweitert sich schnell die Schlage, und ich höre wie Leute einfach den Wagen stehen lassen und gehen wollen.
Vor mir stehen einige Typen vor Kasse zwei mit einem T-shirt der Panzerbrigade 21 'Lipperland' aus Augustdorf, die lassen sich von nichts aus der Ruhe bringen, auch nicht, als ich sie aus Versehen ein wenig anstoße. Also halte ich Abstand.

Auf einmal kommt Bewegung in die Schlange. Kasse 1 wird geöffnet und in den Sicherheitsabstand drängt sich plötzlich eine ältere Frau mit ihren Wagen aus der Nachbarspur.
Ja bin ich denn hier auf der Autobahn? Dann will aber auch noch ihr Mann mit einem weiteren Wagen dazu. Das ist ja wie bei der Weißbierreklame. Einen lässt man zu und fünf kommen mit. Typisch Deutsch würden die Engländer sagen. They can`t wait in que.
Ich bleibe vor Kasse zwei. Meine Drängler haben sich noch eine Reihe weiter nach links in Reihe eins gemogelt. Was soll´s, ich stehe sowieso immer vor der falschen Kasse.
Die arme Kassiererin erzählt mir, dass sie das jeden Tag erlebt, und zur Zeit jeden Tag hier steht. Auch sonntags und am 1. Mai. Gartencenter verkaufen auch an Feiertagen. Gesetzeslücke.
Auf meinen Einkaufswagen und den Parkplatz wurde schon gewartet. Wieso gilt hier das Recht des Stärkeren? Zwei männliche Personen blökten sich regelrecht an, warum sie sich beim Einparken fast über den Fuß gefahren wären. „Ja tragen sie denn keine Sicherheitsschuhe?“
Lasst Blumen sprechen!
Der Stau zum Center war immer noch genauso lang wie der zurück.
Das Wetter treibt uns, in uns kommen die seltsamsten Blüten zum Vorschein und alles das, weil wir einen Brückentag haben.

Brückentag – lasst Blumen sprechen
Unsere Kräuterecke mit links Rosmarin, Thymian, Salbei – rechts Schnittlauch, Estragon, Majoran - im Vordergrund das neue Röslein
Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Mücke aus Pattensen

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