30 Jahre nach dem Tod - das Grab ist weg, was bleibt nun noch?
Heute waren wir auf dem Friedhof in Pattensen/Koldingen.
Wir hatten zuvor ein Schreiben erhalten, in dem uns das Ende der Grablaufzeit mitgeteilt wurde. Es stand uns zur Wahl, die Grabstätte selbst abzuräumen und einzuebnen oder eine hohe Pauschalsumme zu zahlen. Eine Frist gab es natürlich auch.
Nun warteten wir die letzte Frostperiode ab, um heute bei sonnigem, aber etwas kühlem Wetter ans Werk zu schreiten. Ausgerüstet mit Spaten, Hacke und Harke machten wir uns daran, die einzementierte steinerne Grabumrandung zu entfernen. Danach hoben wir die schwere Grabsteinplatte aus rotem Marmor ab. Darunter befanden sich ganz profane Betonbausteine, welche sich dann auch noch relativ gut entfernen ließen, obwohl sie so schwer sind.
Nachdem ich alle Pflanzenreste und Grassoden entfernt, die Erde schön gleichmäßig glatt geharkt hatte und dachte, wir seien fertig, kam mein Mann auf die Idee, alles lieber einmal komplett umzugraben.
Knochenreste kamen dabei zum Glück nicht ans Licht, aber doch noch einige dicke, schwere Beton-/Zement-/Steinreste in den Ecken des Grabes.
Die Pflanzenreste konnte ich 100 Meter entfernt in einen Container werfen - die Steine allerdings mussten wir ebenso weit zum Auto schleppen - das waren schon einige schwere Kilos! (Leider hatte der Wertstoffhof schon geschlossen, so dass diese Klamotten nun auch noch bei uns auf dem Hof herumliegen.)
Noch einmal harkte ich das ehemalige Grab meines Schwiegervaters - den ich im übrigen leider nie kennengelernt habe - bis alles wieder glatt und einigermaßen ordentlich aussah. Ein Abschied - aber ohne viel Wehmut. Was ist denn ein Grab? Die Erinnerungen sind jenen Menschen für immer erhalten, die ihn kannten.
Das bleibt!
All das ist für mich schon Grund genug mir etwas anderes zu überlegen.
"Friedhofszwang" - typisch ätzend-deutsch.
http://www.postmortal.de/
Wer erinnert sich noch an das Drama um einen kleinen Jungen dessen Grab nicht mit dem Emblem seines Fußballclubs geschmückt werden durfte? In F ist so etwas kein Problem.
"...
In der Friedhofsordnung von 1988 stehe zudem, dass "Inschriften und Darstellungen, welche der christlichen Religion nicht entsprechen" auf Grabmälern nicht gestattet seien. Als der Kirchenvorstand die eingereichte Skizze für die Stele sah, beschloss er "einstimmig", dass "kein christlicher Bezug erkennbar ist". Der Entwurf sei "dem Ort eines katholischen Friedhofs nicht angemessen". Der BVB ist – überspitzt ausgedrückt – unchristlich. ..."
http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article1...
Aber es geht schließlich auch anders - und beginnt mit der Überführung in ein Nachbarland wo sich einige interessante Möglichkeiten bieten - z.B. aus der asche einen Diamenten pressen zu lassen den man dorthin bringt wo sich z.B. viele Erinnerungen abspielen.
Ich möchte meine Asche über der bretonische Küste verstreut wissen.