Was machen Biber im Winter? Ein Spaziergang an der Alten Leine

Der Biberdamm im Winter
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Ich habe mich zu Fuß auf den Weg gemacht, um nachzuschauen.
Nicht weit von unserem Haus leben Biber und haben einen Damm gebaut.
Da die Alte Leine direkt an unserem Haus entspringt, brauchte ich nur dem alten Flusslauf zu folgen. Bei herrlichem Sonnenschein war das Urlaub pur.

Also, der Biber macht keinen Winterschlaf, er frisst im Winter Rinde, und zwar am liebsten von der Weide. Die Weidenrinde enthält Salicylsäure und hilft bei fieberhaften Erkrankungen und Kopfschmerzen, so sagt man. Ob das die Biber wissen? Heute ist Vollmond. Da sollen die Biber besonders aktiv sein und man hat eine Chance sie zu sehen.
Ich war am Tage beim Biberdamm und kann nur auf diesen link und das Bild von Kathrin Zander hinweisen, um Bilder vom Baumeister zu zeigen.

http://www.myheimat.de/meitingen/natur/hier-wohne-...

Sein Bauwerk und seine Schnitzereien konnte ich allerdings fotografisch festhalten. Sie halten den winterlichen Temperaturen stand.
Der Biber heisst auf Latein Castor, das hat aber mit den berüchtigten Transporten nichts zu tun. Er gehört zu den nagenden Säugetieren. Das meist braune Fell des Bibers ist mit 23.000 Haaren pro Quadratzentimeter (Mensch: bis zu 600 Haare pro cm2) sehr dicht und schützt vor Nässe und Auskühlung. Der Pelz wird regelmäßig gereinigt und mit einem fetthaltigen Sekret, dem Bibergeil (Castoreum), gepflegt. Echt geil!

Der Biberpelz ist auch ein Theaterstück von Gerhard Hauptmann; mit Edith Schulze-Westrum und Günther Neutze einst ein Erfolg auf Hannoverscher Bühne in den 70er Jahren.

Da Biber monogam leben, ist das Revier einer Biberfamilie, das aus dem Elternpaar und zwei Generationen von Jungtieren besteht, aus 1 bis 3 Kilometer Fließgewässerstrecke. Die Reviergrenzen werden mit dem sogenannten Bibergeil, einem öligen Sekret aus einer Drüse im Afterbereich, markiert und gegen Eindringlinge verteidigt. So auch bei unserer Familie.
Ich habe Nagespuren in der Nähe des Dammes und auch rund einen Kilometer davor entdeckt.
Als reine Pflanzenfresser bevorzugt der Biber Kräuter, Sträucher, Wasserpflanzen und Laubbäume, wie Weiden und Pappeln. Von den von ihm gefällten Bäumen verzehrt er die Zweige, die Baumrinde und die Blätter. Eigentlich ist er jedoch ein pflanzlicher Allesfresser, er ernährt sich auch von Gräsern und Schilf.
Biber halten keinen Winterschlaf, sondern eine Winterruhe, deshalb muss auch im Winter für Nahrung gesorgt werden.
Direkt vor dem Eingang der Burg werden von den Bibern im Herbst Zweige und Äste zwischengelagert. Wenn die Teichoberfläche gefriert, kann der Biber die gelagerten Äste unter dem Eis erreichen und sich von der Rinde ernähren.
Die Biberbauten bestehen aus Wohnbauten und Biberdamm.
Biber sind für ihre Dammbauten bekannt, mit denen sie Bäche aufstauen und sogar künstliche Teiche anlegen. Der Damm trägt hauptsächlich dazu bei, einen Wasserstand über dem Eingang zum Wohnbau von möglichst 60 cm und einen sichernden Wasserbereich um die Burg herum zu gewährleisten. Biberdämme in fließenden Gewässern können bei starken Regenfällen fortgerissen werden. Deshalb öffnen Biber ihren Damm, um das Hochwasser rascher ablaufen zu lassen und so zu schützen. So hat auch unser Hauptdamm einen Durchlass.
Das sieht wie ein kleiner Wasserfall aus. Jetzt gefroren wirkt es besonders schön.
Ist die Alte Leine sonst zugefroren, kann man hier das Wasser rauschen hören. So war es für mich einfach den Damm durch das Gestrüpp zu finden. Um sie weiter in Ruhe werkeln zu lassen, werde ich den Standort nicht verraten und hoffe dass sie dort lange bleiben werden.

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Mücke aus Pattensen

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