Die Nilgänse kommen
Wenn ich durch die Leinemasch zwischen Rethen und Koldingen spaziere, bin ich immer wieder von den vielen und zuweilen seltenen Vögeln fasziniert. Heute wunderte ich mich über eine vermeintliche Graugans, die völlig allein - für diese Vogelart eher untypisch - auf einem Feld bei Koldingen zwischen Mühlbach und Fuchsbach herumstolzierte. Als ich sie im Sucher meines Fotoapparates hatte, bemerkte ich, dass sie für eine Graugans viel zu farbig und viel zu schön war. Zu Haus angekommen befragte ich mein Bestimmungsbuch über heimatliches Geflügel ohne jeden Erfolg. So eine Gans existiert bei uns einfach nicht. Dann fand ich endlich in einem Werk aus dem Jahre 1959 das schöne Tier als „NILGANS“ (Alopochen aegyptiacus) wieder. Dort heißt es: Sie besiedelt ganz Afrika südlich und östlich der Sahara bis nach Syrien, dazu Tunis und Algier. Von Koldingen stand da nichts. Als Nichtornithologe hat man in einer so widersprüchlichen Lage dann immerhin eine Chance: „myheimat“. Und schlagartig war mir wegen der vielen Nilgans-Beiträge klar: Meine Koldinger Nilgans hat sich ja gar nicht durch einen Navigationsfehler in die Leinemasch verirrt. Sie weilt längst unter uns! Nur ich und mein Bestimmungsbuch hatten es nicht bemerkt.
Die Aufnahmen sind dir gut gelungen. Die Umgebung gleicht der am Nil, nur ist es hieretwas kühler. Neben den Nilgänsen gibt es auch noch andere Migranten, die sich hier angesiedelt haben.