Oerie: Vier verwaiste kleine Igel gefunden

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Am vergangenen Donnerstag-Nachmittag lag ein großer Igel tot bei uns auf dem Hof. Wir konnten ihm nicht mehr helfen und ließen ihn erst einmal unter dem alten Walnußbaum liegen. Als ich am Freitag von der Arbeit kam, wuselten vier kleine Igelchen um die tote Mutter herum - ein Anblick zum Weinen! Jetzt war schnelle Hilfe angesagt: ein Karton mit einem dicken Handtuch ausgelegt, haben wir die Kleinen erst einmal eingesammelt und mit ins Haus genommen. Dann versuchten wir das Igelhaus in Laatzen zu erreichen - leider war niemand da. Wir suchten Informationen im Internet und riefen eine befreundete Tierärztin an.
Die kleinen Igel mussten sehr hungrig sein, denn sonst würden sie nicht unbedingt am hellen, sonnigen Tag herumlaufen. Selbst im Karton waren sie noch rege. Die Vier bekamen gebratenes, ungewürztes Rührei und Wasser, welches sie genüsslich schmatzend annahmen. Gleich nachdem wir sie wieder in ihren Karton zurück gelegt hatten, kuschelten sie sich aneinander in die Ecke unter einen Handtuchzipfel und schliefen ganz ruhig.
Später am Abend war wieder lautes "Gerappel" im Karton zu hören. Sie bekamen noch einmal von dem Rührei und etwas Wasser. Dann trugen wir den Karton in den Garten, so dass sie herumlaufen konnten, aber jederzeit auch wieder zurück in die Kuschelecke im Karton. Am nächsten Tag waren noch zwei Igel im Karton. Sie bekamen noch einmal Ei und Wasser hingestellt. Später war dann ein dritter Igel zurück und den vierten fanden wir schließlich auch in der Nähe. Irgendwann am Samstag-Nachmittag, nachdem wir auf den Anrufbeantworter gesprochen hatten, meldete sich das Igelhaus mit der Nachricht, sie würden unsere kleinen Igel aufnehmen. Nach einem kurzen Telefonat fuhren wir sofort los nach Laatzen.
Im Igelhaus wurden die Kleinen gewogen und von den lästigen Zecken befreit. Sie kamen je zu zweit in eine Kiste mit einer Wärmflasche. Die Kisten kamen dann in zwei Boxen, die einen kleinen Durchgang haben, damit die Vier zueinander laufen können, wenn sie möchten - es ist aber nicht so eng, als wenn alle vier in nur einer Box untergebracht wären.
Wir konnten uns noch die Igel-Ausstellung ansehen und haben eine Menge Informationsmaterial mitbekommen, das wir uns noch in Ruhe durchlesen werden.
Nun sind die kleinen Igel gut untergebracht und werden aufgepäppelt. Wenn sie groß und schwer genug sind, holen wir sie wieder dort ab und wildern sie bei uns aus, wo wir sie gefunden haben. Wir werden sie dann noch so lange füttern, bis sie selber genug Nahrung finden oder eben in den Winterschlaf gehen.
Gut, dass es dieses Igelhaus gibt. Es ist übrigens das einzige seiner Art in Deutschland.

Bürgerreporter:in:

Kirsten Steuer aus Pattensen

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