DRK Kreisverband Parchim: Das Thema muss einfach Standard werden
Der 12. September ist der Internationale Tag der Ersten Hilfe
„Die meisten von uns denken beim Thema Erste Hilfe wohl an ihren Führerschein!“ Michael Krüger, Hauptverantwortlicher für die Erste-Hilfe-Ausbildung beim DRK Kreisverband Parchim, schmunzelt: „Das zeigt dann leider auch, wie alt die Kenntnisse und Fertigkeiten im Einzelfall sind. Dies führt im Fall der Fälle zu Unsicherheiten, bis hin zur völligen Tatenlosigkeit - man könnte ja irgendetwas falsch machen!“
Krüger schüttelt den Kopf: „Das Einzige, was man wirklich falsch machen kann, ist nichts zu tun. Einen Hilferuf absetzen kann wohl jeder, die Absicherung einer Unfallstelle sollte auch nicht gerade zu einer Überforderung führen.“ Für den Erste-Hilfe-Fachmann ist es wichtig, dass jeder eine gewisse Sensibilität für das Thema aufbringt und einigermaßen in Übung ist. Aus diesem Grunde ist der DRK Kreisverband Parchim bereits in Schulen, Kitas und Vereinen unterwegs, um hier alters- und zielgruppengerechte Schulungen anzubieten. Krüger: „Natürlich hoffen wir alle, vom Ernstfall verschont zu bleiben. Doch wenn es uns selbst trifft, hoffen wir ja auch, dass andere beherzt anpacken und die Situation buchstäblich im Griff haben.“
Eine regelmäßige Auffrischung der Kenntnisse ist für ihn daher das Gebot der Stunde. Zudem gibt es technische Entwicklungen, die mehr Beachtung verdienen: „Das Thema Herzstillstand ist in aller Munde. Dafür gibt es Geräte, die jeder Laie beherrschen sollte. Diese Defibrillatoren findet man in immer mehr Einrichtungen und an immer mehr öffentlichen Plätzen.“ Der DRK Kreisverband Parchim betreut aktuell als Unternehmenspartner die Bachelorarbeit einer Studentin der Hochschule Flensburg, die sich mit der Anwenderfreundlichkeit des Bedienprozesses auseinandersetzt. Krüger: „Das Thema muss einfach Standard werden. Allein schon aus diesem Grund leisten wir Beratung und Unterstützung bei Beschaffung und Einrichtung. Wir nehmen auch die Angst vor dem Einsatz im Ernstfall - es ist wirklich ganz einfach!“
Für ein Zeitgeist-Phänomen hat er übrigens kein Verständnis: „Die zunehmende Handyfilmerei von Notfallsituationen ist ein Unding. Es ist durch aus richtig, Unfallgeschehen du dokumentieren und etwa Schäden oder Spuren aufzunehmen. Unfallopfer als Schauobjekt sind aber genauso tabu wie die Behinderung von Rettern im Einsatz. Der Großteil der Sensationslüsternen hat offenbar keine Ahnung davon, dass er sich mit diesem Verhalten strafbar macht.“
Der DRK Kreisverband Parchim e.V. ist als Teil des Landkreises mit rund 800 fest angestellten sowie fast 350 ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern fest verwurzelt. Das Spektrum des Verbandes reicht von Pflegedienstleistungen über Kinder- und Seniorenbetreuung bis hin zu Rettungsdienst und Schulsozialarbeit. Die Gesamtpalette gliedert sich in insgesamt zwölf Angebote - drei Leistungsbereiche werden dabei von Tochtergesellschaften betreut. Der Kreisverband ist über den Landes- und Bundesverband Teil der internationalen Rotkreuz- und Halbmondbewegung und den Werten dieser Gemeinschaft verpflichtet. Er nimmt Verantwortung wahr: In der Region ist er eine unverzichtbare Säule der Wohlfahrt und gehört zu den größten Arbeitgebern.
www.drk-parchim.de/nc/kurse-news/erste-hilfe-kursangebote/erste-hilfe-kurse.html
WortBild.Kaminski