Pressemitteilung der BI gegen die Monoklärschlammverbrennungsanlage in Osterode
Osterode. Die Osteroder Bürgerinitiative gegen den Betrieb einer Monoklärschlammverbrennungsanlage, bzw. jeder Art von kommerzieller Verbrennung von Schadstoffen in der Region haben einen Antrag auf formale Änderung des B-Planes für die Nutzung des Industriegebietes an den Rat der Stadt Osterode gestellt.
Am 20. November wird dieser Antrag in der Bauausschusssitzung behandelt und geht dann in den Rat.
Auch wenn der Ausstoß von gesundheits- und umweltschädlichen Giften bei Verbrennungsanlagen innerhalb der gesetzlich vor 17 Jahren vorgeschriebenen Grenzwerte bleibt, werden die Schadstoffe in der Luft zunehmen und stellen für uns, unsere Kinder und Enkel eine potenzielle Gefährdung dar.
Wie wir aus dem Vortrag von Prof Jooß auf der Informationsveranstaltung am 18. September erfahren haben, werden nur Grenzwerte für ca. 40 Schadstoffe definiert. Und selbst diese werden nur zeitweise gemessen. Bei einer Verbrennungsanlage entstehen aber mehrere zehntausend Schadstoffe, die zum Teil auch mit der Abluft in die Umwelt - unsere Atemluft - gelangen.
Eine Umweltverträglichkeitsprüfung für eine Monoklärschlammverbrennungsanlage wurde, soweit wir wissen, nicht gemacht.
Wir gehen davon aus, dass bei der Umwidmung vom Gewerbegebiet in ein Industriegebiet in den 90er Jahren sicher keines der Ratsmitglieder bei dem damaligen Planfeststellungsbeschluss an eine Schadstoffverbrennungsanlage gedacht hat, sondern an „normale“ Industriebetriebe.
Wir fordern, dass keine Abfallverbrennungsanlage jeglicher Art in unmittelbarer Nachbarschaft einer Ortschaft entsteht. Die Stadt Osterode sollte vor einer endgültigen Entscheidung zunächst alle Möglichkeiten prüfen, eine umweltfreundlichere Alternative zu finden, ggf. auch durch neutrale Gutachten.
Solange keine umweltfreundliche Alternative zur Entsorgung von Klärschlamm gefunden ist, woran unseres Wissens mit Hochdruck geforscht wird, sollte die jetzige Entsorgung bleiben.
Wir appellieren an unsere Bürgervertreter, dass in der Bauausschusssitzung am 20.11.14 das Wohl der verunsicherten Bürger den Vortritt vor rein kommerziellen Absichten hat.
Eventuelle Rückfragen an Frau Maniatis (Tele. 05522-951847).
Bitte macht mit bei unserer bundesweiten Petition:
Original-Text enthält weitere Links zur Information:
Stopp der Klärschlammverbrennung- es gibt positive Alternativen!
Umweltschutzverein in Isernhagen und Umgebung e.V. hat diese Petition an Deutscher Bundestag und an 3 mehr gestartet.
Die Erde wärmt sich immer schneller auf
- Forscher warnen vor der Klimakrise!
Dagegen entwickelt sich die Verbrennung von Klärschlamm in riesigen zentralen Anlagen zu einem neuen Geschäftsmodell. Allein in Norddeutschland werden acht Anlagen geplant bzw. sind bereits im Bau, desgleichen unzählige im gesamten Bundesgebiet. Während die Jugend für Klimaschutz auf die Straße geht, entstehen so neue CO2-Schleudern.
Wir kritisieren, dass dies auch noch als "grüne Energie" (Biomasse) verkauft wird.
Allein in der geplanten hannoverschen Anlage sollen für die Verbrennung von 160.000 Tonnen entwässerten Schlamm jährlich 38.880 Tonnen dieses Klimagases freigesetzt werden, etwa so viel wie 21.000 PKW im Jahr erzeugen.
Außerdem muss das Verbrennungsmaterial überwiegend von weit her angefahren und die Rückstände (Asche und 70% Jauche) zur "Entsorgung" abgefahren werden.
Dabei gibt es positive Alternativen der Klärschlamm-Behandlung, die Pyrolyse:
Im Endprodukt (Karbonisat) von dezentralen Pyrolyse-Anlagen (direkt an den jeweiligen Kläranlagen!) können zum Vergleich jährlich 5850Tonnen CO2 bodenverbessernd über lange Zeiträume gespeichert werden. Dieses Karbonisat wirkt wasserspeichernd und enthält pflanzenverfügbares Phosphat.
Diese bereits ausgereifte Technik verhindert, da dezentral, ein hohes Verkehrsaufkommen.
Dagegen wird ein kompliziertes und teures Verfahren benötigt, um die für die Pflanzen lebensnotwendigen Phosphate wieder aus der verglasten Asche der Klärschlammverbrennung zurück gewinnen zu können.
Wir fordern die politisch Verantwortlichen auf diese Entwicklung zu stoppen und ökologische Alternativen zuzulassen!
Wenn auch du der Meinung bist jetzt und nicht erst später zu handeln, dann unterzeichne mit uns diese Petition getreu dem Greenpeace-Zitat: Taten statt warten!
Umweltschutzverein in Isernhagen und Umgebung e. V.
Erstunterzeichner*innen/Unterstützer*innen:
Dr. Monika Griefahn Umweltministerin a.D. in Niedersachsen und Ex-MdB